Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Donnerstag war es wieder einmal soweit, Sneak Preview im Düsseldorfer UCI. Zu sehen gab es diesmal den Fantasy-Actionstreifen „Underworld“. Lest im folgenden wie immer alles was man über den Film wissen muss.

Seit vielen Jahrhunderten tobt unentdeckt von den Menschen ein Krieg zwischen Vampiren und Lycanern (Werwölfe). Die Ursprünge hierfür liegen weit in der Vergangenheit und heute kämpfen die beiden Gruppen nicht mehr mit mittelalterlichen Waffen gegeneinander, sondern mit modernstem Kriegswerkzeug. Mitten drin in diesem Kampf steckt Selene (Kate Beckinsale), eine Kriegerin der Vampire, die unter der Führung von Kraven (Shane Brolly) Jagd auf die blutrünstigen Werwölfe macht.

Die Vernichtung der letzten Lycaner steht bevor, da kreuzt der Mensch Michael Corvin (Scott Speedman) auf, der für die Lycaner aus irgendeinem Grund wichtig zu sein scheint.

In letzter Minute kann Selene ihn vor den Lycaner retten und Michael in Sicherheit bringen, der aber, was Selene nicht weiß, bereits von einem Lycaner gebissen wurde.

Nun kommt Selene einer Verschwörung auf die Spur, die das Ende des gesamten Vampirbestands bedeuten könnte. Der mächtige Lycaner Lucian (Michael Sheen) scheint anders als Kraven behauptet nicht von ihm getötet worden zu sein, sondern plant die Verreinigung von Lycanern und Vampiren zu einer neuen, noch mächtigeren Lebensform. Die benötigten Gene trägt Michael Corvin in sich, ein Nachfahre der ersten Vampire und Lycaner. An Kraven kann Selene mit dieser Theorie natürlich nicht herantreten und beschließt den Vampirfürsten Viktor (Bill Nighty) Jahre vor dem geplanten Termin aus dem Todesschlaf zu wecken und ihn um Hilfe im Kampf gegen Kraven und die drohende Bedrohung durch Lucian zu bitten.

Ein harter Kampf um den Fortbestand der Vampire und die Vormachtsstellung im Clan entbrennt und es kommt zum spannenden Showdown im Hauptquartier der Lycaner in dem Michael noch eine entscheidende Rolle spielen soll.

Dieser kurze Abschnitt muss als Einblick in die Story von „Underworld“ genügen, den sonst würde der Film an Spannung enorm verlieren und nur noch langweilig sein.

Dem Regiedebütanten Len Wiseman gelingt es mit „Underworld“ einen durchaus ansehnlichen „Low-Budget-Film“ zu schaffen und dabei noch eine komplett neue Idee auf die Leinwand zu bringen. Sowohl Vampiren als Werwölfen wurden zwar bereits Filme gewidmet, aber noch nie kämpften diese beiden Kreaturen der Nacht gegeneinander um die Vorherrschaft im Reich der Dunkelheit.

Gerade mal 22 Millionen US-Dollar standen Wiseman zur Verfügung und das sieht man gerade den Spezial-Effekten, speziell den Computereffekten, oft an. Die spannende Gesamtumsetzung, die perfekte Wahl der Kostüme und die Leistungen der Schauspieler lassen dieses Manko schnell verschwinden und „Underworld“ zu guter Kinounterhaltung werden. Besonders Kate Beckinsale, die unter anderem bereits in „Pearl Harbor“ zu sehen war, weiß zu überzeugen. Die Rolle der einsamen Vampirkriegerin ist ihr auf den Leib geschrieben worden, so dass man in jeder Szene mit Ihr mitfiebert und hofft, dass aus Selenes hoffnungslosen Liebe zu Michael eine Liebe mit Zukunft wird. Die hautengen Latex- und Lederoutfits tun Ihr übriges, dass die von Beckinsale gespielte Rolle zumindest bei den männlichen Kinobesuchern schnell ins Herz geschlossen wird.

Auch die anderen Darsteller wissen zu überzeugen und sind für viele Cineasten keine Unbekannten mehr. Scott Speedman war so zum Beispiel bereits in „Traumpaare“ zu sehen, Bill Nighty in „Still Crazy“ und zuletzt in „Tatsächlich Liebe“ und Erwin Leder in „Das Boot“.

Betrachtet man nun noch einmal das Gesamtwerk „Underworld“ muss man vor allem über die stilistische Umsetzung des Film reden. Von der ersten Minute an lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit zur „Matrix“-Ästhetik nicht leugnen. Seien es die hautengen Anzüge die Selene trägt und die denen von Trinity sehr ähnlich sind oder die langen schwarzen Ledermäntel die von vielen der Vampirsoldaten in den Kämpfen getragen werden immer, immer wieder trifft man auf solche Anleihen. Einzig und alleine auf den exzessiven Einsatz des Bullet-Time Effekts wurde verzichtet. Der zweite Film aus dem „Underworld“ sich meiner Meinung nach stilistisch bedient hat ist „Blade“. Die ultramodernen Waffen mit denen die Vampire und Lycaner auf die Jagd gehen sind nur ein Beispiel für diese Theorie.

Als Fazit bleibt von daher festzuhalten, dass „Underworld“ mich zwar nicht vom Hocker gerissen hat, mich aber auch nicht zu tote gelangweilt hat. Nach den 112 Minuten Film hatte ich das Gefühl einen guten Mittelklasse Film gesehen zu haben, der sicher sein Publikum finden wird. Im Kino hätte ich mir diesen Streifen im Normalfall allerdings nicht angesehen, auf DVD aber durchaus ausgeliehen. Die Thematik ist gut und neu und ich denke, dass Wisemen sicherlich eine Fortsetzung folgen lassen wird.

Zum Abschluss meines Berichts hier die wichtigsten Daten in tabellarischer Kurzform:

Titel: Underworld
Regisseur: Len Wiseman
Drehbuch: Kevin Grevioux, Len Wiseman, Danny McBride
Darsteller: Kate Beckinsale >> Selene
Scott Speedman >> Michael
Michael Sheen >> Lucian
Shane Brolly >> Kraven
Bill Nighty >> Viktor
Erwin Leder >> Singe
Sophia Myles >> Erika
Robby Gee >> Kahn
Wentworth Miller >> Dr. Adam
Kevin Grevioux >> Raze
Zita Görög >> Amelia
Dennis Kozeluh >> Dignitary
Scott McElroy >> Soren
Todd Schneider >> Trix
Land: USA/Deutschland/Ungarn/UK
Jahr: 2003
Länge: 112 Minuten
Genre: Action – Fantasy – Horror
Kinostart: 29.01.2004
Verleih: Concorde Filmverleih

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

6 Gedanken zu „Filmkritik: Underworld – Matrix meets Blade“

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