Wie bereits in meinem Bericht zu „Der Schatzplanet“ geschrieben stand das Wochenende vom 31.01 bis zum 01.02 ganz im Zeichen der DVD. Nach dem Film „Der Schatzplanet“ stand als zweiter Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ auf dem Plan und man kann direkt zu Beginn sagen, dass es sich bei diesem Werk um einen wirklich außergewöhnlichen Film handelt.

Lest im folgenden Bericht welche Story der Film erzählt und wie der Film mir persönlich gefallen hat und warum.

Zuallererst möchte ich hier auf die Story des Films eingehen. Allan Quatermain (Sean Connery), der wohl größte Abenteurer aller Zeiten, soll eine Gruppe außergewöhnlicher Helden anführen um die Welt vor Ihrem sicheren Untergang zu beschützen.

Im Auftrag des britischen Geheimdienstes und des Anführers M (Richard Roxburgh) scharrt Quatermain so Captain Nemo (Naseeruddin Shah), die Vampirlady Mina Harker (Peta Wilson), den unsichtbaren Rodney Skinner (Tony Curran), den US-Agenten Tom Sawyer (Shane West), den unsterblichen Dorian Gray (Stuart Townsend) und Dr. Jekyll beziehungsweise Mr. Hyde (Jason Flemyng) um sich um den Untergang zu verhindern und „Das Fantom“ an seinem Anschlag an den wichtigsten Politikern der Welt in Venedig zu vereiteln.

Mit Captain Nemos Unterwasserboot Nautilus geht „Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman“, der trotz des Namens eine Frau angehört, nun auf nach Venedig und stellt als bald fest, dass sich an Bord der Nautilus ein Verräter befindet und die Vereitelung des Attentats in Venedig nur der Anfang einer großen Verschwörung war und „Das Fantom“ die Welt mit im Labor entstandenen „außergewöhnlichen Gentlemen“ überschwemmen will und mit diesen Kriegern viel Geld verdienen will. Von diesem Zeitpunkt fangen die Schwierigkeiten für „Die Liga“ erst richtig an und es gilt eine weitere Katastrophe mit weitreichenden Ausmaßen zu vereiteln und gleichzeitig ein Komplott in den eigenen Reihen aufzudecken.

Die Story mag sich etwas dünn anhören und was soll man anderes sagen, als dass sie sich nicht nur dünn anhört, sondern auch genau so dünn ist wie ich es beschrieben habe. Natürlich bin ich in meinem Storyeinblick nicht sehr tief auf die einzelnen Details der Story eingegangen, aber das ist auch gar nicht nötig. Zudem dadurch die Spannung über den Ausgang des Film weggeblasen wäre und der ganze Film nicht mehr wirklich spannend anzusehen wäre. Vielmehr möchte ich auf die Umsetzung des Film zu sprechen kommen, bei der zwei Welten aufeinander treffen.

Besonders auffällig ist dieser zwei Welten Effekt bei den Computereffekten. Sind so zum Beispiel die Charaktere Mr. Hyde und Rodney Skinner perfekt im Computer animiert worden, wirkte viele andere Effekte recht billig. So sind teilweise im Computeranimierte Hintergründe zu klar als solche zu erkennen und auch in den Actionszenen wirkt die ein oder andere Explosion zu künstlich.

Ein weiterer Punkt auf den dieser „Licht und Schatten“-Effekt zutrifft sind ganz klar die Charaktere. Ist die Idee bekannte Roman und Comichelden gemeinsam in einem Film auftreten zu lassen großartig, ist die Charakterzeichnung leider mangelhaft. Der Regisseur Stephen Norrington und der Drehbuchautor James Robinson nehmen sich leider viel zu wenig Zeit die einzelnen Charaktere näher Vorzustellen und ihre Geschichte zu erzählen. Wer Figuren wie Allan Quatermain, Dorian Gray oder Mr. Hyde nur vom Namen her kennt, wird es schwer haben sich mit den Helden zu identifizieren und mit Ihnen mitzufiebern.

Der nächste Punkt den ich ansprechen möchte ich die Umsetzung der Story. Wie schon weiter oben geschrieben ist die Story von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ recht dünn. Im Prinzip ist dies nicht schlimm, denn bei „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ handelt es sich in erster Linie um einen Actionfilm und die kommen seltenst mit sehr komplexen Storys daher. Allerdings kommt „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ mit einigen Längen daher und das trotz fehlender Charakterzeichung. Auch wirkt die Substory mit dem Verräter an Bord der Nautilus und der Plan vom „Fantom“ außergewöhnliche Superkrieger zu erstellen notdürftig angehängt. Irgendwie scheint es so, als ob Stephen Norrington beim Dreh gemerkt hat, dass der Film mit einer einfachen Rettung Venedigs und einem Showdown zwischen den „Gentlemen“ und dem „Fantom“ etwas kurz geworden wäre und an seinen Drehbuchautor herangetreten ist doch die Geschichte noch ein wenig weiter zu schreiben.

Trotz aller Kritikpunkte bleibt als Fazit festzuhalten, dass „Die Liga der außergewöhnliche Gentlemen“ prima Popcornkino ist. Schiebt man sich die DVD ohne große Ansprüche in den Player, so bekommt man knapp 2 Stunden, um genau zu sein 110 Minuten, gute Unterhaltung. Die Idee der Liga und Ihren Helden ist gut, die Umsetzung gutes Mittelmaß und der Spaß trotz der schwäche groß. Was will man also mehr und so kann ich „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ jeden weiterempfehlen, der gerne Actionfilme sieht und einen besonders ungewöhnlichen Vertreter dieses Genres sehen möchte.

Zum Abschluss meines Berichts hier die wichtigsten Daten in tabellarischer Kurzform:

Titel: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
Originaltitel: The League of Extraordinary Gentlemen
Regisseur: Stephen Norrington
Drehbuch: James Robinson
Darsteller: Sean Connery >> Allan Quatermain
Naseeruddin Shah >> Captain Nemo
Peta Wilson >> Mina Harker
Tony Curran >> Rodney Skinner
Stuart Townsend >> Dorian Gray
Shane West >> Tom Sawyer
Jason Flemyng >> Dr Jekyll/Mr. Hyde
Richard Roxburgh >> M
Max Ryan >> Dante
Tom Goodman-Hill >> Sanderson Reed
David Hemmings >> Nigel
Terry O‘Neill >> Ishmael
Land: USA/Germany/Tschechische Republik/UK
Jahr: 2003
Länge: 110 Minuten
Genre: Abenteuer, Action, Fantasy
Kinostart: 02.10.2003 (auf Video und DVD erhältlich)
Verleih: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen – Außergewöhnlich aber Mittelmäßig“

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