Sneak-Preview, die Filmvorführung die immer wieder für eine Überraschung gut ist. Am vergangenen Donnerstag, den 05.02.2004, gab es in selbiger den deutschen Film „Was nützt die Liebe in Gedanken“ mit Jungstar Daniel Brühl. Lest im folgenden Bericht eine Inhaltsangabe über den Film sowie eine Einschätzung ob sich das Lösen des Kinotickets lohnt.

Berlin 1927: In einem großzügig geschnittenem Berliner Landhaus am Stadtrand verbringen die beiden Geschwister Paul (Daniel Brühl) und Hilde (Anna Maria Mühe) zusammen mit Günther (August Diehl), ein mit Paul befreundeter Dichter, das sturmfreie Wochenende. Bei vielerlei tiefgründigen Gesprächen fassen Paul und Günther einen Entschluss.

Die beiden gründen einen Selbstmörderclub, die den Suizid begehen sobald Ihre wahre Liebe zu Ende geht.
Am Samstag Abend veranstaltet Paul, dank der sturmfreien Bude, eine riesige Party im Landhaus. Jede Menge Freunde und Bekannte erscheinen und es wird ausgelassen gefeiert. An diesem Abend nimmt das Schicksal allerdings seinen Lauf. Günther liebt Hans, der aber mittlerweile Günthers Schwester Hilde in die sich auch Paul verliebt hat. Diese Konstellation kann natürlich nicht gut gehen und so kommt es, dass die Prinzipien des Selbstmörderclubs schneller umgesetzt werden als man denkt.

Achim von Borries schafft es in seiner dritten Regiearbeit ein völlig belanglosen, völlig langweiliges Werk auf die Leinwand zu bringen. Die Dialoge des Film ziehen sich wie Kaugummi und sind nur wenig fesselnd. Die Dialoge sind zwar passend zur Zeit in der der Film spielt dem Sprachstil der zwanziger Jahre angepasst, allerdings kommen die tiefgründigen Gespräche seltenst über Fernsehfilmniveau hinaus. Daniel Brühl, bekannt aus „Good Bye Lenin“ versucht zwar wie seine Schauspielkollegen August Diehl (23, Anatomie 2) und Anna Maria Mühe den von Ihnen gespielten Rollen so viel Tiefe und Seele wie möglich zu verleihen, schaffen dies aber leider nur in den wenigsten Fällen. Zwar spielen alle Beteiligten Ihre Rollen im große und ganzen recht überzeugend, der letzte Schliff fehlte mir persönlich aber, so dass es mir schwer fiel mich mit den Protagonisten zu identifizieren und mit ihnen mitzufiebern.

Die Ausstattung des Film verdient allerdings ein riesen Lob. Perfekt wurden hier die zwanziger Jahre eingefangen und auf der Leinwand so dargestellt wie ich mir diese Zeit vorstelle. Egal ob es die Kostüme der Schauspieler sind oder die Einrichtungen der einzelnen Schauplätze, alles wirkt als käme es direkt aus der vergangene Zeit. Abgerundet wird dieses Gesamtbild durch einen klug ausgewählten Soundtrack und durch die Benutzung von Kamerafiltern, die das Filmmaterial älter aussehen lassen als es in Wirklichkeit ist.

Ich persönlich möchte an dieser Stelle abraten sich den Film „Was nützt die Liebe in Gedanken“ im Kino anzusehen. Die oben angesprochen Punkte ließen den Film für mich bisher zum absoluten Tiefpunkt in meinem bisherigen Kinojahr 2004 werden und mit „Was nützt die Liebe in Gedanken“ beweist der deutsche Film wiedereinmal, dass mindestens 75 % deutscher Produktionen besser direkt als Fernsehspiel produziert worden wären als für die Kinosäle. Ich jedenfalls war froh, als der Film nach 90 Minuten vorüber war und ich die Sneak der Kalenderwoche 6 überstanden habe.

Zum Abschluss meines Berichts hier die wichtigsten Daten in tabellarischer Kurzform:

Titel: Was nützt die Liebe in Gedanken
Regisseur: Achim von Borries
Drehbuch: Hendrik Handloegten, Annette Hess, Alexander Pfeuffer, Achim von Borries
Darsteller: Daniel Brühl >> Paul
August Diehl >> Günther
Anna Maria Mühe >> Hilde
Thure Lindhardt >> Hans
Jana Pallaske >> Elli
Christoph Luser >> Macke
Marius Frey >> Bittner
Land: Deutschland
Jahr: 2004
Länge: 90 Minuten
Genre: Drama, Liebe/Romantik
Kinostart: 12.02.2004
Verleih: X Verleih AG

[Wertung]

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Ein Gedanke zu „Filmkritik: Was nützt die liebe in Gedanken – Belangloses Liebesdrama“

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