Montags ist für mich in Düsseldorf immer die Sneak-Preview angesagt, so auch am vergangenen Montag. Diesmal gab es den Film „Exorzist: Der Anfang“ zu sehen, welcher die Vorgeschichte zum berühmten Horrorstreifen „Der Exorzist“ erzählt. Der Zeitpunkt für diese Produktion ist sicherlich gut gewählt, spielte doch der vor einigen Jahren erschienene Directrors Cut des Originals beachtliche 39,6 Millionen Dollar ein.

In „Exorzist: Der Anfang“ wird in erster Linie die Geschichte von Pater Lankester Merrin (Stellan Skarsgard) ezählt, dem Priester, der im Original „Exorzist“ die Teufelsaustreibung an Regan Teresa MacNeil durchführt. Eben dieser Pater erlebt im zweiten Weltkrieg die Greueltaten der Nazis mit und fällt auf Grund dieser schlimmen Erfahrungen vom Glauben ab und kann sich von nun an nicht mehr als Mann Gottes bezeichnen.

Ausgewandert aus seiner Heimat Holland lebt er nun in Ägypten, genauer gesagt in Kairo. Dort trifft er eines abend auf einen Antiquitätensammler, der ihm anbietet an einer Ausgrabung britischer Archäologen in der Turkana-Region Kenias teilzunehmen. Dort wurde eine christliche Kirche entdeckt, die scheinbar nie benutzt wurde und nach Ihrer Fertigstellung unter einem Erdhügel begraben wurde.

Merrin sagt zu und schnell stellt sich heraus, dass diese Kirche die Geburtsstätte des Bösen ist. Die Dorfbewohner werden vom Wahnsinn befallen und die britische Armee rückt an um die Ausgrabungen zu überwachen. Ein Krieg zwischen den Turkanern und den Briten scheint unausweichlich und während diese beiden Parteien ein Blutbad anrichten ist da noch die hübsche Ärztin Dr. Sarah Novack (Izabella Scorupco). Ist sie die eigentliche Brutstätte des Bösen?

Regiesseur Renny Harlin hatte bei den Dreharbeiten zu „Exorzist: Der Anfang“ bestimmt keinen leichten Job. Nachdem Paul Schrader den Film bereits komplett abgedreht und geschnitten hatte, waren die Produzenten allerdings alles andere als zufrieden mit dem Werk, so dass Sie kurzerhand Renny Harlin damit beauftragten den Film umzufilmen. Ohne die original Schnittfassung von Paul Schrader zu kennen, behaupte ich, dass diese Entscheidung dem Film nicht gut getan hat. Wissen Stellan Skarsgard, der unter anderem auch in „Dogville“ und „King Arthur“ mitgespielt hat und Izabella Scorupco, bekannt aus „Herrschaft des Feuers“, weitesgehend zu überzeugen, bleiben die anderen Schauspieler auf der Strecke. So schafft es zum Beispiel James D‘Arcy (Guest House Paradiso) in seiner Rolle als Vater Francis in keinster Weise zu überzeugen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass dieser seine Rolle erst im Nachdreh von Gabriel Mann geerbt hat.

Neben den zum Teil unterirdisch schlechten schauspielerischen Leistungen ziehen die grottenschlechten Computeranimationen „Exorzist: Der Anfang“ weiter ins untere Mittelmaß. So gibt es in „Exorzist: Der Anfang“ eine Szene in der ein Turkanischer Junge von Coyoten angefallen wird. Die Coyoten sehen in dieser Szene allerdings sehr billig animiert aus und die Bewegungsabläufe der selbigen kann jeder 08/15-Animatronic besser aussehen lassen.

Ein dritter nerviger Punkt an diesem Machwerk, sind die ständigen Rückblicke in denen Merrins schrecklichen Erlebnisse mit den Nazis gezeigt werden. Das schlimme daran ist nicht, dass es diese Rückblicke gibt, sondern dass ständig die selbe Szene gezeigt wird und es dadurch stellenweise so wirkt, als ob Harlin versucht mit diesem Stilmittel Filmminuten zu schinden.

Nach so viel negativer Kritik gibt es allerdings auch etwas positives zu sagen. War schon das Orginal „Der Exorzist“ kein Horrorstreifen der seinen Schrecken mit der Holzhammermethode verbreitete, so ist dies das Prequel auch nicht. Immer dann wenn das Böse auftritt wird durch geschickt eingesetze Soundeffekte und gute Schnitte beim Kinobesucher Gänsehaut erzeugt, was allerdings viel zu selten vorkommt.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass „Exorzist: Der Anfang“ im Prinzip nur für Menschen geeignet ist, die auch den Film von 1973 oder den Directors Cut kennen. Diesen Leuten wird mit „Exorzist: Der Anfang“ 114 Minuten lang annehmbar die Vorgeschichte eines Horrorklassikers mit den oben genannten Kritikpunkten erzählt. Alle anderen sollten sich schwer überlegen ob Sie sich den Film ansehen wollen, da er eben einige Schwächen aufweist und die Story für Nichtkenner des Orginals recht uninteressant ist.

Wie es dem eifrigen Leser meiner Berichte ja schon bekannt sein dürfte folgt zum Abschluss meines Berichts eine Übersicht der wichtigsten Daten in tabellarischer Kurzform:

Titel: Exorzist: Der Anfang
Originaltitel: Exorcist: The Beginning
Regisseur: Renny Harlin
Drehbuch: William Wisher, Caleb Carr, Alexi Hawley
Darsteller: Stellan Skarsgard >> Pater Merrin
Izabella Scorupco >> Sarah
James D‘Arcy >> Father Francis
Remy Sweeney >> Joseph
Julian Wadham >> Major Granville
Andrew French >> Chuma
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 114 Minuten
Genre: Horror
Kinostart: 18.11.2004

[Wertung]

Gnislew: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

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