Am vergangenen Montag ging ich wieder einmal in die Sneak-Preview im Berliner Zoopalast. Wie immer ohne große Erwartungen durfte ich den Streifen „New York Taxi“ sehen.

„New York Taxi“ ist ein Remake des Gérad Pirès Films „Taxi“ aus dem Jahr 1998, welcher genau wie die beiden Fortsetzungen und das aktuelle Remake von Luc Besson (Léon, The Transporter) produziert wurde. Passenderweise heißt das Remake im Original nur „Taxi“, was bereits darauf schließen lässt, dass es sich nahezu um eine eins zu eins Kopie des sechs Jahre alten Originals handelt.

Erzählt wird die Story der Taxifahrerin Belle gespielt von Queen Latifah (Haus über Kopf, Scary Movie 3) und dem schusseligen Polizisten Washburn, welcher vom ehemaligen „Saturday Night Live“-Komiker Jimmy Fallon verkörpert wird.

Belle arbeitete bis vor kurzem als Fahrradkurier und erhält nun Ihren Taxischein und darf ab sofort mit ihrem selbstgetunten Taxi Fahrgäste quer durch New York kutschieren. Gleich bei Ihrem ersten Fahrgast zeigt Sie was Ihr Taxi kann, schließlich verwandelt sich das normale Yellow Cab auf Knopfdruck in eine Rennmaschine samt gefälschten Nummerschild.

Wie es der Zufall so will steigt nun Washburn in Belles Taxi und fordert diese auf einen roten BMW zu verfolgen, der soeben eine Bank ausgeraubt hat. Selber fahren ist für Washburn nur noch bedingt drin, da Washburns Vorgesetze Lt. Marta Robbins ihm den Führerschein abgenommen und in den Streifendienst versetzt hat, nachdem er drei Dienstwagen auf Grund seiner minderbemittelten Fahrkünste schrottreif gefahren hat und so mancher Gangster entkommen konnte.

Bei dieser Verfolgungsjagd geht allerdings einiges schief und so wird Washburn nicht nur vom Fall „BMW-Gang“ abgezogen, sondern Belles Taxi auch noch von der Polizei beschlagnahmt. Washburn beschließt nun Belle Ihr Taxi wieder zu beschaffen und trotz Verbots auf Gangsterjagd zu gehen um seine Reputation wieder herzustellen. Dieses Vorhaben endet des öfteren in verzwickten Situationen und nicht selten kommt es zu größeren Blechschäden bei diversen Verfolgungsjagden mit Belles Taxi.

Der Kenner des Originals wird meine oben genannte Behauptung, dass es sich nahezu um eine eins zu eins Kopie des Originals handelt nach der Lektüre der Story sicherlich unterstreichen. Einzig durch kleinere Variationen in den Details unterscheidet sich der von Tim Story (Barbershop) gedrehte Film von der ‘98-Version. So spielte das Original im französischen Marseille, während die 2004er-Neuauflage nun in New York spielt. Eine weitere kleine Änderung ist die, dass es in „New York Taxi“ mit Belle nun eine weibliche Taxifahrerin gibt, die vor diesem Job Fahradkurierin war, während in „Taxi“ mit Daniel ein ehemaliger Pizzabote diesen Job annimmt.

Auch beim Polizisten gibt es eine kleine Abwandlung. Fällt in „Taxi“ der Polizist noch regelmäßig durch die Fahrprüfung und sorgt bei selbiger für allerhand Blechschaden, ist Washburn im Remake einfach nur ein erbärmlich schlechter Autofahrer. Eine letzte Änderung die ich erwähnen möchte ist die, dass die Gangster in „New York Taxi“ nun BMW fahren, während in Marseille noch die „Mercedes-Gang“ unterwegs war.

Der Fakt, dass „New York Taxi“ die oben genannte Kopie von einem Film ist, der gerade mal sechs Jahre alt ist und mir persönlich noch allzu gut im Gedächtnis, hat dazu geführt dass mir „New York Taxi“ überhaupt nicht gefallen hat. „Taxi“ konnte mit seiner dünnen Story zwar auch keinen Innovationspreis gewinnen, allerdings wirkt das Original deutlich runder. So habe ich mich bei „New York Taxi“ zum Beispiel des öfteren gefragt aus welcher Mottenkiste man die Witze ausgegraben hat und bei den wenigen guten Witze machen Jimmy Fallon und Queen Latifah diese durch Ihre schlechte schauspielerische Leistung kaputt.

Auch die Actionsequenzen wissen in „New York Taxi“ nicht zu überzeugen. Diese wirken an vielen Stellen viel zu statisch und alles hat man in anderen Filmen schon deutlich besser gesehen. Auch trüben einige Schnitt- und Logikfehler den Filmgenuss. So wird Belles Taxi in einer Szene zum Renntaxi ohne das es vorher aufgebockt wird, was wenige Minuten zum Umbau der Taxe allerdings noch nötig war.

Einige von Euch werden jetzt vielleicht sagen: „Ok, Du hast das Original gesehen und bist nur deswegen so kritisch. Mir wird der Film schon gefallen.“ Seid Euch sicher, er wird Euch nicht gefallen, denn mein Kollege der mit mir im Kino war und das Original nicht kennt hat während der Sneak-Preview auf Grund der unterirdisch schlechten Qualität des Film des öfteren überlegt ob er die Vorstellung nicht verlassen soll.

Von daher: FINGER WEG VON NEW YORK TAXI

[Wertung]

Gnislew: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

3 Gedanken zu „Filmkritik: New York Taxi – Taxen in Marseille sind besser“

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