Gestern war wieder einmal Sneak-Preview-Zeit für mich und die vorletzte Sneak des Kalenderjahres 2004 sollte ein echtes Highlight sein – „Team America World Police“.

Im neusten Film von Matt Stone und Trey Parker, welche den meisten Lesern sicher als die Schöpfer von „South Park“ bekannt sind, erzählen die beiden Regisseure die Story einer Antiterroreinheit, dem „Team America“. Das besondere dabei ist, dass es sich bei den Akteuren nicht um Schauspieler, sondern um Marionetten handelt und das ganze dadurch wie die „Augsburger Puppenkiste“ auf Speed wirkt und von den Figuren an die 60er-Jahre-Serie „Thunderbirds“ erinnert.

Die Story im Detail sieht folgendermaßen aus: Das Team America ist im Einsatz um eine Gruppe Terroristen in Paris daran zu hindern eine Massenvernichtungswaffe einzusetzen.

Dabei wird nicht nur die ganze französische Hauptstadt in Schutt und Asche gelegt, es stirbt auch eines Teammitglieder an mehreren Schusswunden. Infolge dessen begibt sich der Leiter des Team America, Spottswoode, auf die Suche nach einem neuen Teammitglied und wird am Broadway fündig. Der talentierte Schauspieler Gary soll das Team unterstützen und als verdeckter Ermittler beim nächsten Auftrag in Kairo fungieren. Das neu formierte Team bestehend aus Lisa, Sarah, Chris, Joe und Gary macht sich also erneut auf um Terroristen zu jagen und die Welt zu verbessern und wiederum geling es zwar die Terroristen zu erledigen, allerdings nicht ohne dabei Kairo samt Pyramiden und Sphinx komplett zu zerlegen.

Aufgrund dieser Zerstörungsorgie entwickelt sich eine breite Front gegen das Team America angeführt von Alec Baldwin und der Film Actors Guild, aber auch die Terroristen sind nicht untätig und sprengen kurzerhand den Panamakanal in die Luft. Diese Aktion bringt wiederum den Drahtzieher der Terroristen auf den Plan, Kim Jong Il. Das Team America bekommt natürlich spitz, das Kim Jong Il hinter den Attentaten steckt und macht sich auf nach Korea um den fiesen Diktator zu stellen. Allerdings fliegt das Team ohne Gary zum Einsatz, da er sich nicht in der Lage sieht weiter für das Team zu kämpfen, weil Alec Baldwin, sein absolutes Vorbild, sich gegen die Machenschaften des Team America ausgesprochen haben.

Ohne einen Schauspieler in der Gruppe steht das Team allerdings ziemlich geschwächt da und so kommt es wie es kommen muss, die Truppe gerät in die Gefangenschaft von Kim Jong Il. Nun ist es an Gary, das Team und die Welt vor Kim Jong Il und seinen fiesen Plänen zur Zerstörung der Welt zu retten.

Nach „South Park“ schaffen es Matt Stone und Trey Parker erneut einen großartigen Film abzuliefern. Herrlich überspitzt kritisiert das Puppentheater der beiden die aktuelle Politik der Amerikaner bzw. die Weltpolitik im allgemeinen und hat dabei noch Platz für diverse Sidekicks auf andere Hollywoodstreifen wie „Star Wars“ oder „Matrix“ um nur zwei der bekanntesten zu nennen. Zu keiner Zeit politisch korrekt überzeugt der Film seine komplette Laufzeit von 107 Minuten und brennt ein Gagfeuerwerk der Extraklasse hat. Egal ob durch Sprachwitz oder Puppenslapstick es gibt zu fast keiner Zeit die Möglichkeit nach Luft zu schnappen und wenn Gary und Lisa wilden Puppensex habe muss auch der letzte im Kino lachen. Abgerundet wird das Kinoereignis durch herrlich schräge Lieder, die zwar nicht synchronisiert wurden, aber mit guten Untertiteln aufwarten können.

Für mich persönlich stellt „Team America World Police“ eines der ganz großen Highlights des Kinojahres 2004 dar und überzeugte mich schon der erste Trailer diesen Film wurden meine Erwartungen gestern sogar noch übertroffen. Selten zuvor habe ich mich in einer Sneak so gut amüsiert wie gestern und ich war nicht nur von dem oben genannten Gagfeuerwerk begeistert, sondern auch mit der Detailverliebtheit von Matt Stone und Trey Parker. Ob Paris, Kairo oder der Tempel von Kim Jong Il, alles ist so dermaßen detailliert gebaut, dass mir gestern mehrmals die Kinnlade runtergeklappt. Auch die Leistung der Puppenspieler fand ich beeindruckend. Ich stelle es mir verdammt schwierig vor fünf oder sechs Puppen miteinander Kämpfen zu lassen ohne das sich dabei die Fäden verknoten.

Abschließend bleibt festzuhalten, das allen Lesern untern Euch die „South Park“ mögen „Team America World Police“ definitiv gefallen wird. Auch diejenigen die bitterbösen, politisch unkorrekten Humor lieben und einmal eine etwas andere Art von Film sehen möchte sei „Team America“ ans Herz gelegt. Mir jedenfalls – und das sage ich jetzt zum wiederholten mal – hat der neueste Film von Trey Parker und Matt Stone super gefallen.

Titel: Team America – World Police
Regisseur: Trey Parker
Drehbuch: Trey Parker
Matt Stone
Land: USA
Länge: 107Minuten
Genre: Abenteuer, Action, Animation, Komödie
Kinostart: 30.12.2004

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Team America – Puppen die die Welt bedeuten“

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