Gestern habe ich mir wieder einmal einen Film aus meiner DVD-Sammlung angesehen, der bisher nur gekauft aber noch nicht betrachtet wurde. Diesmal war es Horrorfilm „Halloween“ von John Carpenter. Wie fast alle Filme aus meiner Sammlung habe ich diesen vorher schoneinmal gesehen, allerdings noch nicht von der von mir erworbenen DVD. Als Hinweis sei mir an dieser Stelle gestattet, dass ich in diesem Bericht nicht auf die DVD eingehe, da dieser Bericht in der Filmkategorie erscheint und die DVD außer einigen Texttafeln mit Infos zu den Schauspielern keine nennenswerten Extras beinhaltet.

DIE STORY:

In John Carpenter‘s (The Fog, Vampires, Ghosts of Mars) „Halloween“ dreht sich alles um den irren Killer Michael Myers (Tony Moran).

Als sechsjähriger Bengel bringt Michael in der Halloweennacht seine Schwester um. Ein Schock für das kleine Städtchen Haddonfield mitten in Illinois. Michael wird darauf hin in die geschlossene pychatrische Anstalt eingeliefert und von Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) betreut.

1978 gelingt Myers am Vorabend zu Halloween die Flucht aus der Anstalt und er macht sich auf in seine Heimatstadt Haddonfield wo für die Bewohner, insbesondere die Teenager Laurie (Jamie Lee Curtis), Lynda (P.J. Soles) und Angie, eine Albtraumnacht beginnt, denn der „schwarze Mann“ geht umher und sucht nach Opfern. Wird es für die Jugendlichen einen 1. November geben?

DIE SCHAUSPIELER:

Für Jamie Lee Curtis war „Halloween“ der Einstieg zu einer Hollywoodkarriere. War Curtis vor „Halloween“ nur in einigen TV-Serien zu sehen, folgten nach „Halloween“ viele weitere Kinofilme. So wirkte Curtis zum Beispiel auch in Carpenters „The Fog“ mit und wirkte in vielen weiteren „Halloween“-Teilen mit, was Ihr schnell den Spitznamen „Scream Queen“ einbrachte. Horrorfilme waren allerdings nicht das einzige Metier in dem sich Curtis bewegte und so spielte Curtis auch in vielen Komödien mit. So dürfte viele von Euch Curtis aus den beiden „My Girl“-Filmen kennen, aber auch aus „Wilde Kreaturen“ oder „Freaky Friday“ und „Verrückte Weihnachten“.

Der zweite Schauspieler aus „Halloween“ der den meisten ein Begriff sein dürfte ist Donald Pleasence. Er ist bereits seit Mitte der 50er-Jahre im Filmgeschäft und galt 1978 bereits als alter Hase im Filmbusiness. Leider ist Pleasence 1995 verstorben, wirkte bis dahin aber in Filmen wie „Dracula“ oder „Django 2“ mit.

Insgesamt wissen alle Schauspieler in „Halloween“ zu überzeugen und wissen die Angst der einzelnen Charaktere darzustellen. Natürlich darf man in einem Horrorfilm wie „Halloween“ keine oscarreifen Schauspielleistungen erwarten, aber die Schauspieler in diesem Film spielen deutlich besser als mancher Jungschauspieler in einem er Multimillionen Dollarprojekte des modernen Hollywoods.

DIE MUSIK:

Für mich stellt die Musik aber den wahren Grund für die angsteinflößende Atmosphäre dar, die John Carpenter in „Halloween“ erzeugt. Der Score besteht aus wenigen auf die Charaktere und Situationen abgestimmten Themen, die meisten aus wenigen Tönen bestehen und auf einem Klavier gespielt werden. Gerade das sogenannte „Halloween Theme“ ist dermaßen stimmig, dass sie nicht nur in diversen anderen Filmen verwendet wurde, sondern sogar vielen Leuten bekannt ist, die „Halloween“ noch nie in Ihrem Leben gesehen haben. Die Musik alleine schafft es schon beim Zuschauer eine Gänsehaut zu erzeugen, zusammen mit den Bildern entsteht so ein wirklich einmaliges Erlebnis. An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass John Carpenter die Musik zu „Halloween“ selbst komponiert hat, ein Umstand, der nur äußert selten vorkommt.

DER HORROR:

„Halloween“ ist definitiv kein blutiger Vertreter seines Genres, sondern bezieht seinen Horror in größter Linie aus seinem perfekten Zusammenspiel von Bild und Ton. Die Musik suggeriert den Zuschauer dass der „schwarze Mann“ in Person von Michael Myers jeden Moment zuschlagen kann und auf Grund der Morde gegen Ende des Film ist eine FSK-Freigabe ab 16 für Halloween durchaus gerechtfertig. Der ein oder andere mag nun vielleicht aufschreien, dass da kaum Blut fließt auch eine 12er-Freigabe in Ordnung wäre, ich glaube aber kaum, dass ein 12jähriger mit der psychischen Belastung die durch das oben genannte Zusammenspiel von Bild und Ton umgehen kann. Für mich zählt „Halloween“ gerade wegen diesem perfekten Zusammenspiel zu den besten Vertretern seinen Genres.

FAZIT:

„Halloween“ zählt gemessen an den Toden definitiv zu den seichten Vertretern seinen Genres und entwickelt seiner Horror auf anderer Ebene. Mir persönlich gefällt „Halloween“ gerade deswegen, da viele Splatterorgien oft unfreiwillig ins komische abrutschen und so kaum mehr als Horrorfilm zu zählen sind. John Carpenter schuf mit „Halloween“ eine ganz neue Bedrohung, die eines Killers der einfach alles tötet das sich ihm in den Weg stellt. Dieser Aspekt macht „Halloween“ ebenfalls für mich zu einem besonderen Film, da hier eben nicht wie in vielen Genrevertretern der jüngeren Zeit einfach alles schamlos kopiert und so alles verbraucht wird. Jeder der einmal einem Meilenstein des Horrorkinos sehen möchte sollte sich den Ur-Halloween einmal ansehen und auch für diejenigen die den Genreeinstieg suchen ist „Halloween“ meiner Meinung perfekt geeignet, da es hier nicht zu blutig zugeht und die Schockeffekte wohl dosiert sind. John Carpenter‘s „Halloween“ ist einfach ein Film, der in keiner DVD-Sammlung fehlen darf.

DATEN:

Titel: Halloween
Regisseur: John Carpenter
Drehbuch: John Carpenter, Debra Hill
Darsteller: Jamie Lee Curtis – Laurie
Donald Pleasence – Dr. Sam Loomis
Nancy Kyes – Annie
P.J. Soles – Lynda
Land: USA
Länge: 81 Minuten
Genre: Horror
Vertrieb der DVD: Astro, in jedem gut sortierten Fachhandel für ca. 10 € erhältlich

[Wertung]

Gnislew: 5 out of 5 stars (5 / 5)

6 Gedanken zu „Filmkritik: Halloween – Sanfter Kulthorror“

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