Was lässt man als eingefleischter Kino- und Sneakfan nicht alles über sich ergehen. So kam es, dass ich am Montag den 17.01.2005 in der Sneak der UCI-Kinowelt in Düsseldorf den wahnsinnig tollen französischen Film „Der kleine Scheißer“ zu sehen bekam. Na ja, so wahnsinnig toll war der Film dann doch nicht was vielleicht gerade daran liegen mag, dass er aus Frankreich kommt.

Die Story für diese Komödie von Patrick Alessandrin ist schnell erzählt. Simon Variot (Michel Muller) ist ein gescheiteter Architekt. Als er dann eines Tages an der Baustelle für ein neues Museum vorbeikommt, entdeckt er auf den Bautafeln seinen Entwurf für das Museum und ist der Überzeugung, dass der Großunternehmer Vincent Porel (Thierry Lhermitte) ihm seinen Entwurf gestohlen hat.

Wutentbrand stürmt Variot in das Bürogebäude von Porel und wird kurz darauf in Begleitung der Wachmänner rauseskortiert. Durch einen unglücklichen Zufall wird Variot dann Opfer eines Verkehrsunfalls. Der Unfallfahrer ist zufälligerweise Porel und bevor Variot stirbt, schwört er Rache.

Porel macht sich nach dem Unfall auf dem Weg ins Krankenhaus um seiner Frau Chrystèle (Ophélie Winter) bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes „Junior“ (Jorge Gago) beizustehen. Die Geburt klappt auch wunderbar, allerdings handelt es sich bei „Junior“ um den wiedergeborenen Simon Variot, der von nun an den beiden Eltern das Leben zur Hölle macht um sich so an Vincent Porel für sein schlechtes Verhalten zu rächen.

Diese 90 Minuten Sneak hätte ich durchaus besser verbringen können. Keiner der Schauspieler überzeugt in diesem Machwerk und keiner der Witze zündet wirklich. Klar, der ein oder andere Selbstmordversuch des kleinen „Juniors“ der in einem riesengroßen Chaos endet entlockte auch mir einen Schmunzler, allerdings schaffte es der Film nicht einmal einen richtigen Brüller auf der Leinwand zu zeigen. Sicherlich ist der französische Humor nicht jedermanns Sache und an mir geht diese Art der Komik scheinbar spurlos vorbei.

Zu den schwachen Witzen kommt nach einer knappen halben Stunde Film die Tatsache hinzu das einem die Sprüche von „Junior“ anfangen zu nerven. Ihr fragt Euch jetzt sicherlich warum ein Baby sprechen kann, was schnell erklärt ist. „Junior“ ist ja schließlich der wiedergeborene Simon Variot. Der ganze Film wirkt wie ein „Kuck‘ mal der da spricht!“ für Erwachsene, da in „Der kleine Scheißer“ die Witze auf den von „Junior“ ausgehenden Terror und dessen Selbstmordversuche abgestimmt sind.

Empfehlen möchte ich „Der kleine Scheißer“ auf Grund der oben angerissenen Punkte auf keinen Fall. Wie bereits geschrieben konnte kein Witz wirklich zünden und mich zum Lachen bringen und auch die schauspielerischen Leistungen der einzelnen Protagonisten wirken durchgehend amateurhaft. Auch wenn die Idee mit dem rachesüchtigen Baby nicht die originellste ist, steckt eine Menge Potenzial in dieser Idee, was eine geniale Komödie möglich gemacht hätte, allerdings wird hier dieses Potenzial nicht genutzt. Freunde des französischen Humors werden mit Sicherheit Freude an „Der kleine Scheißer“ haben, allen anderen wird dieser Film mit Sicherheit zu fad sein und diese Kinogänger werde sich genau wie ich im Kino langweilen.

Daten:

Titel: Der kleine Scheißer
Originaltitel: Mauvais esprit
Regisseur: Patrick Alessandrin
Drehbuch: Patrick Alessandrin, Laurent Chouchan
Darsteller: Thierry Lhermitte – Vincent Porel
Ophélie Winter – Chrystèle Porel
Maria Pacôme – Belle-maman
Leonor Watling – Leonor
Clementine Célarié – Béatrice Copy
Michel Muller – Simon Variot
Francois Levantal – Freddy
Lise Lamétrie – Geneviève
Colette Casside – La vieille dame
Matthias Van Khache – Sébastien Copy
Land: Frankreich
Länge: 90 Minuten
Genre: Komödie
Kinostart: 20.01.2005

[Wertung]

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