Wieder einmal war Montag und wieder einmal war ich in der Sneak. Diesmal gab es den Film „If only“, der qualitativ so hervorragend ist, dass er noch nicht einmal einen Starttermin für die deutschen Kinos hat.

[STORY]

Die amerikanische Musikstudentin Samantha (Jennifer Love Hewitt) hat es geschafft und studiert an einer renommierten Londoner Universität Sorgenfrei und total verliebt in ihren Freund Ian Wyndham (Paul Nicholls) lebt sie in den Tag hinein, während er das totale Gegenteil von Samantha ist. Verbissen in seinen Job bemerkt er nicht dass er mit seiner kühlen Art die Beziehung in Gefahr bringt. Erst als Samantha nach einem heftigen Streit in ein Taxi steigt und durch einen Autounfall ums Leben kommt.

Scheint die Beziehung durch dieses tragischen Zwischenfall ein jähes Ende zu finden, ändert sich Ians Einstellung zur Beziehung und zum Leben als am nächsten morgen wie durch ein Wunder Samantha wieder neben ihm im Bett liegt. Ian durchlebt den Tag des Unglücks ein zweites mal und setzt alles daran seine Liebe nicht erneut zu verlieren.

[CAST]

Viele Darsteller gibt es in „If Only“ ohnehin nicht zu sehen und von den wenigen Darstellern war mir nur Jennifer Love Hewitt (Party of Five, The Tuxedo) ein Begriff. Der männliche Hauptdarsteller Paul Nicholls war zwar auch schon in einigen Filmen, zuletzt „Bridget Jones 2“, zu sehen, gehört aber mit Sicherheit wie Lucy Davenport (Gangs of New York), Diana Hardcastle und Tom Wilkinson (Rush Hour, Der Patriot) zu den unbekannteren Vertretern seiner Zunft, wenn auch letztgenannter schon in einigen großen Filmen zu sehen war. Generell ist der Umstand mit unverbrauchten Gesichtern zu drehen ja kein schlechter, bei „If Only“ schafft es aber keiner der Schauspieler seinem Charakter Tiefe zu geben und seine Eigenarten überzeugend auf die Leinwand zu bringen. Das Drehbuch macht den Akteuren diese Aufgabe aber auch nicht leicht, denn an den Dialogen bemerkt man schon, dass Christina Welsh in Ihren Drehbuchdebüt den Charakteren nur wenig Charisma zuschreibt und alles in die üblichen Klischees passt.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

„If Only“ als verschenkte Zeit zu beschreiben geht vielleicht ein Stück zuweit, aber dieser Film schrappt nur knapp am diesem besonderen Prädikat vorbei. Zu vorhersehbar ist meiner Meinung nach der Verlauf der Story und wenn einen gesamten Kino nach wenigen Minuten bewusst ist in welche Richtung sich der Film entwickelt und mit Ihren Vermutungen Recht behalten spricht das nicht gerade für die Qualität des Films. Ist die mit dem erleben des Unglückstages auch nicht wirklich originell, hätte es Gil Junger (10 Dinge die ich an dir hasse) durchaus schaffen können diese überzeugend umzusetzen. Leider gelingt ihm dies meiner Meinung nach nicht und so bewegt sich der Film immer irgendwo zwischen ambitioniertem Liebesfilm und unterdurchschnittlicher Schnulze. In meinen Augen sagt allein der Umstand das der Film wahrscheinlich nicht auf die große Leinwand, sondern nur auf DVD erscheint eine Menge über die Qualität des Filmes aus, auch wenn diese Sicht der Dinge etwas einseitig erscheint. Naja, nach 92 Minuten beglückte „If Only“ mich ja mit dem Ende des Abspanns und doch etwas enttäuscht verließ ich den Kinosaal der UCI-Kinowelt im Düsseldorfer Hafen.

[FAZIT]

„If Only“ gehört meines Erachtens zu den Filmen die man nicht gesehen haben muss. Nicht abgrundtief schlecht, aber auch nur knappes Mittelmaß langweilt der Film die meiste Zeit mit belanglosen Dialogen und verspielt die Möglichkeiten des „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Idee. Für einen romantischen Videoabend mit der Freundin bei Kerzenschein und Rotwein taugt der Film aber allemal, da „If Only“ den weiblichen Lebewesen vermutlich deutlich besser gefällt als Ihren männlichen Gegenstücken.

[FACTS]

Titel: If Only
Regisseur: Gil Junger
Drehbuch: Christina Welsh
Darsteller: Jennifer Love Hewitt – Samantha Andrews
Paul Nicholls – Ian Wyndham
Lucy Davenport – Lottie
Diana Hardcastle – Claire
Tom Wilkinson – Taxi Driver
Robert Ziegler – Conductor
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 92 Minuten
Genre: Drama / Komödie / Romanze
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Kinostart: noch nicht bekannt
DVD: ab 01.06.2005 als Leih-DVD erhältlich

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

3 Gedanken zu „Filmkritik: If only – Wenn nur…dieser Film nicht wäre!“
  1. Leider gibt die Kritik nicht ansatzweise wieder, was diesen Film aus macht. Und natürlich ist ein direkter Vergleich mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gar nicht möglich. Und wer dies versucht, hat die Story nicht verstanden. Hierbei handelt es sich um eine der besten (!), dramatischen Liebesgeschichten, die von den Schauspielern toll dargestellt werden. Gepaart mit tollen Songs („Take My Heart Back“ und „Love will show you everything“), die von Jennifer Love Hewitt nicht nur hervorragend getextet und interpretiert werden, nimmt der Film mit auf eine überaus emotionale Reise.

    1. Hi Andreas,

      schön eine zweite Meinung um Film zu lesen. Die Besprechung ist ja schon ein paar Jahre alt und vielleicht habe ich damals den Film wirklich anders verstanden als du. Evt. sollte ich dem Film eine zweite Chance geben.

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