Bevor es heute Abend für mich einen neuen Sneakfilm zu sehen gibt, möchte ich euch noch mit meinen Erfahrungen mit dem Film der letzten Woche beglücken.

[STORY]

Zeugenschutz kann in manchen Fällen zu einer echten Herausforderung werden, so auch im Fall des Texas Rangers Roland Sharp (Tommy Lee Jones). Im Prozess gegen eine großen Drogenbaron wird der Hauptbelastungszeuge Morgan Ball (Curtis Armstrong) kaltblütig ermordet und die einzigen Zeugen sind die fünf Cheerleader Anne (Christina Milian), Teresa (Paula Garcés), Evie (Monica Keena), Barb (Kelli Garner) und Heather (Vanessa Ferlito). Wirklich hilfreich sind die attraktiven Mädchen zunächst allerdings nicht, denn keine der fünf ist in der Lage eine brauchbare Beschreibung des Täters abzuliefern und schon bei so einfachen Dingen wie Haarfarbe oder ungefähre Größe des Täters sind sich die Girls uneinig. Um nun den Verlust weiterer Zeugen zu verhindern wird Sharp damit beauftragt für die Cheerleader Babysitter zu spielen und die Mädchen vor dem Mörder zu schützen.

Neben dieser schwierigen dienstlichen Aufgabe hat Sharp aber auch noch weitere Sorgen die Ihn plagen. Auf Grund der angespannten beruflichen Lage hat er seine geliebte Tochter Emma (Shannon Marie Woodward) schon lange sträflich vernachlässigt und das dringend benötigte klärende Vater-Tochter-Gespräch immer wieder verschoben.

So muss Sharp nun die Cheerleader vor dem Mörder schützen, diesen Stellen und zusätzlich den Familienfrieden wieder herstellen. Wahrlich keine leichte Aufgabe, aber eine die der Ranger alter Schule mit viel Augenzwinkern und nötigem Einsatz versucht in die Tat umzusetzen.

[CAST]

Die Verantwortlichen rund um Regisseur Stephen Herek (Critters, Mighty Ducks, Rock Star) haben bei der Besetzung von „Der Herr des Hauses“ ein durchweg glückliches Händchen bewiesen. Tommy Lee Jones (Men in Black, The Missing, Volcano) als strenger Texas Ranger überzeugt in seiner Rolle voll und auch die fünf Cheerleader spielen gut. Bemerkenswert bei der Besetzung der Mädels ist der Punkt, dass hier nicht völlig unbekannte Schauspielerinnen zu sehen sind, sondern mit Christina Milian (Hart am Limit, Be Cool), Paula Garcés (Dangerous Minds, Clockstoppers) und Monica Keena (Freddy vs. Jason) durchaus drei Darstellerinnen gewählt wurden, die dem regelmäßigen Kinogänger ein Begriff sind.

Auch diverse Nebenrollen wurden mit bekannten Gesichtern besetzt. Den Darsteller des FBI-Agenten Eddie Zane, Brian Van Holt, kennt man zum Beispiel aus Filmen wie „S.W.A.T.“ oder „Black Hawk Down“ und Anne Archer, in „Der Herr des Haues“ als Professor Molly McCarthy zu sehen, kennt der Cineast aus Filmen wie „November“ oder „The Art of War“.

Im Bezug auf den Cast bleibt mit einem Satz festzuhalten, dass es im gesamten Film keine wirkliche Fehlbesetzung gibt, allerdings auch keine absoluten Glanzlichter. Alle Darsteller spielen halt solide.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

„Der Herr des Hauses“ ist gelungenes Popcornkino ohne Anspruch an die Gehirnzellen. Wer der Mörder des Kronzeugen Morgan Ball ist, ist den gesamten Film recht nebensächlich, vielmehr steht die Babysitterarbeit von Roland Sharp und seine Problemchen mit den Cheerleaderzicken im Vordergrund. In Anbetracht dieser Tatsache verwundert es eventuell den ein oder anderen ein wenig, dass der Film als Komödie einen Altersfreigabe ab zwölf Jahren bekommen hat, die meiner Meinung nach recht explizit inszenierte Eröffnungssequenz, die mit dem Tod von Morgan Ball endet rechtfertigt diese Freigabe allerdings, während der Rest des Film in meinen Augen auch für jüngeres Publikum geeignet ist.

Natürlich darf man dem Film eine gewisse Naivität nicht absprechen und in Bezug auf die Cheerleader wird wirklich jedes Klischee bedient, wie Sharp die Probleme löst ist aber ohne Frage unterhaltsam anzusehen. Alleine wenn sich eine der Cheerleader lasziv vor den verspiegelten Scheiben des Verhörraums im Polizeipräsidium räkelt, ihre Freundin sie darauf hinweist, dass dies kein echter Spiegel wäre und dahinter Männer stünden und sie beobachten und die blonde Versuchung darauf antwortet das sie dies wusste ist einfach köstlich. Ähnliche Situationen ziehen sich durch den gesamten Film und so kommt es zum Beispiel zu einer sehr amüsanten Diskussion über die Art der Bekleidung die im Haus der Cheerleader von Sharp geduldet wird, die darin endet, dass Sharp einen riesige Klimaanlage installieren lässt und um die Mädels zu einem züchtigeren Kleidungsstil zu zwingen.

Leider gibt es auch einige Momente im Film, die man meiner Meinung ach ohne großen Verlust hätte aus dem Drehbuch streichen können. So wirkt Sharps Problem mit seiner Tochter Emma deutlich aufgesetzt und wirkt, genau wie die sich entwickelnde Beziehung zwischen Sharp und der Universitätslehrerin Professor Molly McCarthy etwas störend im sonst sehr flüssig erzählten Komödienkonstrukt. Weniger wäre hier mehr gewesen und die in diese Handlungsstränge verwendete Zeit hätte man lieber in weitere Aspekte der alter Mann junge Mädels Problematik stecken sollen.

[FAZIT]

Unter dem Strich ist „Der Herr des Hauses“ eine durchaus sehenswerte Kinokomödie mit kleineren Schwächen im Detail. Aus diesem Grund gibt es von mir vier von fünf möglichen Sternen und spreche eine Empfehlung an all diejenigen unter den Lesern aus, die gerne mal ins Kino gehen, eine Tüte Popcorn dabei naschen und einfach mal wieder herzhaft lachen wollen.

[FACTS]

Titel: Der Herr des Hauses
Originaltitel: Man of the House
Regisseur: Stephen Herek
Drehbuch: John J. McLaughlin, Scott Lobdell
Darsteller: Tommy Lee Jones – Roland Sharp
Cedric the Entertainer – Perce Stevens
Christina Milian – Anne
Paula Garcés – Teresa
Monica Keena – Evie
Vanessa Ferlito – Heather
Kelli Garner – Barb
Anne Archer – Professor Molly McCarthy
Brian Van Holt – Eddie Zane
Shea Whigham – Ranger Holt
Terry Parks – Ranger Riggs
R. Lee Ermery – Captain Nichols
Paget Brewster – Binky
Shannon Marie Woodward – Emma Sharp
Liz Vassey – Maggie Swanson
Land: USA
Jahr: 2005
Länge: 97 Minuten
Genre: Action / Komödie
Altersfreigabe: ab 12
Kinostart: 09.06.2005

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Der Herr des Hauses – Hausarrest für Cheerleader“

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