Wie nahezu jeden Montag habe ich auch am Montag den 06.06.2005 wieder die Sneakpreview in der örtlichen UCI-Kinowelt besucht und wurde dabei für eine Sneak angenehm überrascht.

[STORY]

Eigentlich sollte es für den Piloten Frank Towns (Dennis Quaid) und seinen Co-Piloten A.J. (Tyrese Gibson) ein ganz alltäglicher Job sein. Die beiden sollten mit ihrem Flugzeug Kelly (Miranda Otto) und Ihre Crew von einer stillgelegten Ölplattform in der Mongolei abholen Auf dem Flug über die unendlichen Weiten der Wüste Gobi gerät Towns mit seinem Flugzeug allerdings in einen Sandsturm und muss schließlich mitten in der Einöde Notlanden.

Ohne Funkgerät und mit begrenzten Wasser- und Lebensmittelvorräten sind die Überlebenschancen für die gestrandeten nur sehr gering und eigentlich gibt es kaum Hoffnung auf Rettung, doch da ist ja noch der mysteriöse Passergier Elliot (Giovanni Ribisi) der auf der verlassenen Ölplattform gestrandet ist und Towns Flug als Chance gesehen hat nun endlich nach Peking zu kommen. Dieser hat die waghalsige Idee aus den Trümmern der C-119 ein neues Flugzeug zu bauen um den sicheren Tod in der Wüste Gobi zu entfliehen. Ein Wettlauf mit der Zeit um das pure überleben beginnt.

[CAST]

„Der Flug des Phoenix“ ist einer der Filme, der mit Darstellern aufweist, deren Gesichter einem zwar bekannt sind, es aber bei den meisten schwer fällt zu sagen in welchen Filmen sie bereits zu sehen waren, denn bei den Namen sagte mir nur Dennis Quaid (Enemy Mine, Traffic) etwas, der die Rolle des etwas arroganten Flugkapitäns Frank Towns recht überzeugend spielt, aber für meinen Geschmack ruhig ein bisschen mehr Arschloch hätte sein dürfen. Neben Quaid sind es vor allem Giovanni Ribisi (Lost Highway, Basic, Lost in Translation) und Miranda Otto (Der Herr der Ringe) die durch die Darstellung Ihrer beiden Charaktere Elliot und Kelly den Film aufwerten, während die anderen Darsteller zwar wichtige Nebenrollen spielen, es aber keinen der anderen Protagonisten gelingt wirklich herausragende Leistungen zu bringen.
Unter dem Strich ist es Regisseur John Moore und seinen fürs Casting verantwortlichen Mitarbeitern Deborah Aquila (One Hour Photo, The Core), Sarah Trevis (Black Beauty) und Mary Tricia Wood (The Ring 2, Laurel Canyon) gelungen sympathische Darsteller zu finden, von denen jeder auf die für ihn vorgesehene Rolle passt.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

Für mich ist „Der Flug des Phoenix“ durchaus kein schlechter Film, aber ein Film, der noch ein gutes Stück vom Prädikat besonders gut entfernt ist. Leider entwickelt sich die Story über die 113 Minuten Film viel zu langsam und vieles wirkt etwas unnötig in den Film reingeschrieben. So ist die die Idee mit den Schmugglern an sich recht gut, nur an statt hier ein kurzes Gespräch und eine kleine Schießerei mit den Schmugglern zuzufügen, hätte ein ordentlicher Überfall der Schmuggler auf die gestrandeteten der Dramatik ordentlich gut getan.

Auch empfinde ich es als reichlich störend, dass viele der Charakter sehr blass bleiben und man wenig über ihre Charakterzüge erfährt. Bis auf die drei Hauptdarsteller Kelly, Elliot und Frank Towns ist es dadurch schwer einzuschätzen wie und warum sich die anderen Charaktere in vielen Situationen so verhalten wie sich verhalten und weiterhin ist es durch die blasse Charakterzeichung schwer mit den Notgelandeteten zu sympathisieren und ihnen die Daumen zu drücken, dass der Bau des neuen Flugzeugs auch wirklich gelingt.

Eine weitere Schwäche offenbart „Der Flug des Phoenix“ an vielen Stellen in den Dialogen. Diese sind häufig sehr dünn ausformuliert und wirken stellenweise wie dumme Floskeln. So wird zum Beispiel an einer Stelle über den Namen „Phoenix“ geredet, den einer der gestrandeten auf das Flugzeug schreibt und in diesem Zusammenhang darüber philosophiert welche Bedeutung dieser Name hat. Für mich war dies eine der Stellen an denen ich mich gefragt habe ob dort einfache Ölarbeiter abgestürzt sind oder Nachwuchs-Platos. Ich hätte mir lieber öfters einen etwas raueren Umgangston gewünscht.
Eine weiterer Charakter mit dem ich nicht komplett zufrieden war ist der von Tyrese Gibson (2 Fast 2 Furious) verkörperte Co-Pilot A.J.. Zu oft bezeichnet er seine Passergiere als Mädels und zu abgedroschen ist diese Bezeichnung in Bezug auf für Weicheier gehaltene Männer.

Unter dem Strich bleibt in meinen Augen ein Film, der dem ein oder anderem durchaus richtig gut gefallen könnte, sich für mich allerdings nur knapp über Hollywoodmittelmaß bewegt. Zwar muss ich zugeben, dass ich das Original aus dem Jahre 1965 zu diesem Remake noch nicht gesehen habe, ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass diese Neuverfilmung besser als das Original ist.

[FAZIT]

„Der Flug des Phoenix“ ist einer dieser Filme die man sich gerne am Kinotag zum ermäßigten Eintrittspreis ansehen kann, da er kein wirklicher Hollywood-Blockbuster ist, aber auch einiges davon entfernt ist wirklich schlecht zu sein. Wer nicht mit allzu hohen Erwartungen ins Kino geht wird nicht enttäuscht und verbringt zwei Unterhaltsame Stunden im Kinosaal.

[FACTS]

Titel: Der Flug des Phoenix
Originaltitel: Flight of the Phoenix
Regisseur: John Morre
Drehbuch: Lukas Heller, Scott Frank
Darsteller: Dennis Quaid – Frank Towns
Tyrese Gibson – A.J.
Giovanni Ribisi – Elliot
Miranda Otto – Kelly
Tony Curran – Rodney
Kirk Jones – Jeremy
Jacob Vargas – Sammi
Hugh Laurie – Ian
Scott Michael Campbell – Liddle
Kevork Malikyan – Rady
Jared Padalecki – Davis
Paul Ditchfield – Dr. Gerber
Martin Hindy – Newman
Bob Brown – Kyle
Anthony Wong – Anführer der Schmuggler
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 113 Minuten
Genre: Abenteuer, Action, Drama
Altersfreigabe: ab 12
Kinostart: 07.07.2005

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

4 Gedanken zu „Filmkritik: Der Flug des Phoenix – Bruchlandung in der Wüste“

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