>Nachdem ich meinen Umzug hinter mich gebracht hatte führte mein Weg mich in die Videothek um den Abend entspannt bei einer DVD ausklingen zu lassen. Die Wahl fiel auf „Sind wir schon da?“ mit Rapper und Schauspieler Ice Cube.

[STORY]

Nick Person (Ice Cube), Betreiber eines Sport-Memorabilia Geschäfts, ist ein echter Macho und holt sich die Frauen reihenweise für eine Nacht ins Bett. Die neue Mitarbeiterin aus dem Bürokomplex gegenüber seines Ladens, Suzanne Kingston, soll sein neuster Fang werden und glaubt man den Worten von Nick, geht es ihm diesmal um mehr als um einen One-Night-Stand, denn der harte Macho hat sich verliebt.

Bevor Nick allerdings bei Suzanne landen kann, gilt es für Nick über seinen Schatten zu springen, denn wie Nick von seinem Kollegen Marty (Jay Mohr) erfährt, ist Suzanne geschieden und hat zwei Kinder und Kinder sind für Nick ein rotes Tuch.

Nun passiert es, dass es wie aus Eimern schüttet und Suzanne mit einer Panne am Straßenrand steht. Zufälligerweise fährt Nick an Ihr vorbei, lässt Sie aber erst einmal links liegen, da Ihm die Sache mit den Kindern doch zu sehr abschreckt, beschließt dann allerdings, dass diese Frau es trotz dem „Makel“ wert ist verführt zu werden und so dreht er um und hilft Suzanne.

In den nächsten Tagen führt Nick Suzanne dann auch zum Essen aus und fährt Sie täglich zur Arbeit und zwischen den beiden entwickelt sich eine kleine Romanze. Bis zum Sylvestertag wird auch kein Wort über die Kinder gesprochen, doch als an Sylvester der Ex-Mann das versprochene Treffen mit den Kinder absagt und für Suzanne Ihr Job in Vancouver auf der Kippe steht springt Nick in die Bresche und schlägt Suzanne vor mit den Kindern, Lindsey (Aleisha Allen) und Kevin (Philip Bolden) nach Vancouver zu kommen. Zunächst soll die Reise mit dem Flugzeug starten, was allerdings auf Grund einiger Probleme nicht funktioniert. Im zweiten Anlauf soll es dann mit dem Zug in die kanadische Stadt gehen, aber auch das geht schief und so bleibt Nicks aufgepimpte Karre als einzige Möglichkeit nach Vancouver zu kommen übrig.

Natürlich gestaltet sich die Fahrt auch nicht so wie geplant und so kommt es, dass der Kinderhasser einige Male mit den Kids aneinandergerät und es mehr als einmal fraglich ist ob das Ziel überhaupt erreicht wird.

[CAST]

Wirklich große Namen findet man in Brian Levants (Eine schrecklich nette Familie, Snow Dogs) Film nicht. Zwar kennt man Ice Cube als Musiker und auch als Schauspieler hat er unter anderem mit „Friday“, „Three Kings“ und „Barbershop“ bekannte Filme gedreht, als großen in der Branche möchte ich Ihn dennoch nicht bezeichnen. Ähnlich verhält es sich mit Nia Long. Auch sie hat der ein oder andere vielleicht schon im Kino gesehen, denn gänzlich unbekannt sind Filme wie „Stigmata“ und „Big Mammas Haus“ nun mal nicht, aber wenn man nur Ihren Namen hört können die wenigsten sie mit Sicherheit einem Film zuordnen. Auch die beiden Darsteller der Kinder Lindsey und Kevin dürften den wenigstens bekannt sein und zählen mit Sicherheit noch nicht zu den Kinderstars Hollywoods. Aleisha Allen ist einiges vielleicht aus der Musikkomödie „School of Rock“ bekannt, während Philip Bolden wohl am unbekanntesten von den Hauptdarstellern ist. Mitgespielt hat der mittlerweile zehnjährige bereits 1999 in „Mystery Man“ und ein Jahr später in „Little Nicky“.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

„Sind wir schon da?“ war für einen ruhigen DVD-Abend ganz okay und war für mich eine Mischung aus „Kevin allein zu Haus“ und, auf Grund des Fäkalhumor, den Teeniekomödien a la „American Pie“. Bereits die Eröffnungsequenz in der einer von Suzannes Verehrern auf gemeinste Weise in die Flucht geschlagen wird untermauert den ersten Teil meiner Behauptung. während der zweite Teil durch einen pinkelnden und kotzenden Kevin bestätigt wird. Gott sei Dank halten sich die derben Körpersaftspäße in Grenzen und so kommt es, dass „Sind wir schon da?“ durchaus mit einigen gelungenen Gags aufwarten kann. So ist es schon unterhaltsam zu sehen, dass Nick Lindsey und Kevin versucht mit Geld zu bestechen und diese behaupten sie seien nicht käuflich, das Geld dann aber doch annehmen oder auch wenn Kevin in Nicks Auto ein gewaltsames Konsolenspiel spielt, Lindsey die Aussage tätigt, dass dieses Spiel wohl nicht für Kevin geeignet sei und Nick daraufhin erwidert, dass es Kevin wenigsten ruhig stellt.

Auch an anderen Stellen überzeugt der etwas überdrehte Film, an dem mit den beiden Frischlingen am Füllfederhalter Steven Gary Banks und Claudia Grazioso und den beiden Erfahrenen Schreiberlingen J. David Stern (Rugrats, Clockstoppers) und David N. Weiss (Rugrats, Jimmy Neutron) insgesamt vier Autoren mitgewirkt haben, durch ruhigeren Witz. So bekommt Kevin am Flughafen von Nick ein Taschenmesser geschenkt und mit erschrecken stellt Kevin dann fest, dass es unter Strafe verboten ist dies mit ins Flugzeug zu schmuggeln. Mit welcher Gelassenheit Kevin das Messer nun zurück in Nicks Tasche schmuggelt und wie Nick anschließend von den Sicherheitsbeamten auseinander genommen wird ist wirklich komisch.

Teilweise zündeten bei mir allerdings auch die etwas derberen Gags. So gibt es später im Film eine Szene in der Lindsey, Kevin und Nick mitten im Wald sind und auf ein Reh treffen. Zunächst hat Kevin schreckliche Angst vor dem friedlichen Tier und Nick versucht Kevin die Angst zu nehmen. Diese Szene entwickelt fast schon rührende Szene, dann allerdings kommt Lindsey auf die glorreiche Idee das scheue Tier mit Blitzlicht zu fotografieren und Nick muss sich dem Kampf Mann gegen Tier stellen und es entwickelt sich eine Szene die mit Hilfe der Musikuntermalung wirklich gelungen ist.

Neben den gelungenen Gags die „Sind wir schon da?“ zu bieten hat, gibt es leider auch einiges an Humor der über das Ziel hinausschießt oder gar nicht zündet. So brauche ich persönlich keine Kotz und Pinkelwitze in die Kevin involviert ist und über einen vorhersehbaren Witz wie den Stromschlag den Nick bekommt als er Suzanne im strömenden Regen bei Ihrer Panne hilft mag ich nur sehr schwer lachen.

[FAZIT]

Wer einen gemütlichen DVD-Abend ohne jeglichen Anspruch sehen möchte ist mit „Sind wir schon da?“ gut bedient. Der Film bietet zwar keine wirklichen Stars und nicht jeder Gag zündet, für einige Lacher ist er dennoch gut. In meine DVD-Sammlung würde ich mir allerdings nicht stellen und wer eher auf anspruchsvollere Komödien steht sollte lieber zu Filmen wie „Ein Fisch namens Wanda“ greifen.

[FACTS]

Titel: Sind wir schon da?
Originaltitel: Are we there yet?
Regisseur: Brian Levant
Drehbuch: Steven Gary Banks, Claudia Grazioso, J. David Stern, David N. Weiss
Darsteller: Ice Cube – Nick Persons
Nia Long – Suzanne Kingston
Aleisha Allen – Lindsey Kingston
Philip Bolden – Kevin Kingston
Jay Mohr – Marty
M.C. Gainey – Big Al
Nichelle Nichols – Miss Mable
Henry Simmons – Carl
Land: USA
Jahr: 2005
Länge: 95 Minuten
Genre: Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: ab 6

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

2 Gedanken zu „Filmkritik: Sind wir schon da? – Unterwegs mit dem Kinderhasser“

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