Auch am 13.02.war ich wieder in der Sneak. Zu sehen gab es einen Genremix aus Action, Thriller und Drama und hört auf den Namen „Running Scared“. Und das weit vor dem geplanten Kinostart am 30.03.2006.

[STORY]

Der geplante Drogendeal zwischen einer Mafia ähnlichen Gang und einigen Jamaikanern gerät zum Fiasko. Korrupte Polizisten lassen das Geschäft hochgehen und in einem blutigen Gemetzel müssen einige Gangmitglieder, Jamaikaner und Polizisten Ihr Leben lassen. In folge dessen soll der in die Tat verwickelte Joey (Paul Walker) nun für seinen Boss eine der Tatwaffen aus dem Weg schaffen, dumm nur dass der Nachbarsjunge Oleg (Cameron Bright) diese in die Finger kriegt und damit seinen Vater Anzor Yugorsky (Karel Roden) niederschießt.

Oleg flüchtet in die weiten der Stadt New Jersey und für Joey beginnt eine Jagd auf Oleg und die Waffe, denn natürlich darf weder die Polizei noch sein Boss mitbekommen, dass mit der Waffe auf einen Menschen geschossen wurde. Ein „Katz und Maus“-Spiel beginnt, in der jeder jeden Jagd. Joey ist hinter Oleg her, die Gangster hinter Joey und auch Anzors „Familie“ wird tiefer in die Sache verwickelt, da auch Anzor ein Geschäftsmann mit illegalen Betätigungsfeld ist und in seinem Garten Drogencocktails mixt.

Alle Beteiligten sind so immer auf der Flucht und in ständiger Angst. Wer findet Oleg und die Waffe zuerst? Und wie kommen die Protagonisten aus der scheiße in der sie sitzen wieder raus?

[CAST]

Das beste Vorweg: Paul Walker (The Fast an the Furious, 2 Fast 2 Furious) kann tatsächlich schauspielern. Überzeugte mich Walker in seinen bisherigen Filmen bisher weniger zeigt er in „Running Scared“ was in Ihm steckt. Er spielt den skrupellosen Kriminellen überzeugend und schafft es dabei sogar noch als besorgter Familienvater gut rüber zukommen.

Die anderen Schauspieler brauchen sich hinter Walker aber nicht zu verstecken allen voran der 13jährige Cameron Bright (The Butterfly Effect, Godsend) in der Rolle des Oleg Yugorsky, der diesen dermaßen brillant verkörpert, dass ich nur hoffen kann, das Bright nicht das Schicksal vieler Kinderstars erleidet und in Vergessenheit gerät, sonders es schafft auf weiterhin gute Leistungen auf der Leinwand zu zeigen.

In Bezug auf die Besetzung sind aus meiner Sicht noch Vera Farmiga (15 Minutes), Johnny Messner (The O.C.), Michael Cudlitz (24), Ivana Milicevic (Paycheck) und Karel Roden (Blade II, Hellboy) erwähnenswert. Alle fünf machen in „Running Scared“ eine hervorragende Figur und geben dem Film durch Ihre Darstellung ein gutes Stück seiner Klasse.

[MEINE MEINUNG]

„Running Scared“ ist definitiv ein Action-Genremix der härteren Gangart und für mich ist es unverständlich wieso der Film von der FSK eine Alterfreigabe ab 16 Jahre bekommen hat. Um es klar zu sagen, ich persönlich finde diese Freigabe zu niedrig, denn die Gewaltdarstellung des Film gerade in der Eröffnungssequenz und beim großen Showdown ist schon sehr explizit.

Sieht man allerdings über die in meinen Augen recht sinnlose explizite Gewaltdarstellung hinweg bekommt man in den 122 Minuten Filmdauer einen recht facettenreichen durchgehend spannenden Film der es wirklich geschafft hat mich vor der Leinwand gefangen zu nehmen. Schnell fiebert man mit Oleg mit und hofft das er heil aus der ganzen Sache herauskommt und genauso schnell wird klar das dies für Ihn eine schwierige Sache wird, denn irgendwie schafft es der Junge sich immer weiter in Schwierigkeiten zu bringen.

Auch gewinnt der kriminelle Joey im Laufe des Films an Sympathie, denn mit zunehmender Laufzeit wird dem Zuschauer immer mehr bewusst, dass Joey gar nicht so ein Arschloch ist wie es zunächst erscheint und er auch Oleg nur finden will um an die Waffe heranzukommen ohne Ihm etwas antun zu wollen.

Interessant fand ich „Running Scared“ auch deshalb, da es der Film schafft immer wieder mit neuen Storywendungen zu überraschen und so immer wieder andere Charakterzüge der einzelnen Protagonisten beleuchtet. Gerade die Charakterentwicklung die Joey durchmacht ist äußerst interessant zu beobachten.

Neben der expliziten Gewalt gibt es aus meiner Sicht allerdings noch einen weiteren Minuspunkt an „Running Scared“ und das ist an manchen Stellen die Kameraführung und der Schnitt. Leider wurden hier teilweise viel zu schnelle Schnitte gesetzt und die Kamera fängt an vielen Stellen das Geschehen zwar aus interessanten aber nicht immer glücklichen Blickwinkeln ein, was mir besonders bei den Actionszenen und hier wiederum besonders in der Eröffnungssequenz und dem Showdown aufgefallen ist.

Andersherum beweist Kameramann Jim Whitaker (The Cooler) an vielen Stellen auch, dass er sein Handwerk versteht. Als Beispiel sei hier eine Szene genannt in der Oleg in einem Badezimmer nach Hinweisen auf seinen Aufenthaltsort sucht. Diese Sequenz ist wirklich so perfekt eingefangen, dass man die bedrückende Situation quasi im Kinosaal fühlen kann.

Unter den Strich kann man also festhalten, dass „Running Scared“ für mich ein Film mit Licht- und Schattenseiten ist, wobei die Lichtseite leicht überwiegt. Deshalb bekommt dieser Film von mir auch vier von fünf möglichen Sterne und eine klare Empfehlung an alle die sich mit Actionfilmen der etwas härteren Art mit Story anfreunden können.

[FAZIT]

„Running Scared“ ist alles andere als gemütliches Popcornkino. Durch seine explizite Gewaltdarstellung und die gute Story fesselt der Film trotzdem an den Kinosessel und weiß vor allem durch die vielen Wendungen in der Geschichte zu punkten. Wer gerne auf Action mit gewissen Tiefgang steht, sollte den Weg in Kino wagen und sich so selbst von den Qualitäten von „Running Scared“ überzeugen.

[FACTS]

Titel: Running Scared
Regisseur: Wayne Kramer
Drehbuch: Wayne Kramer
Darsteller: Paul Walker – Joey Gazelle
Cameron Bright – Oleg Yugorsky
Vera Farmiga – Teresa Gazelle
Chazz Palminteri – Detective Rydell
Johnny Messner – Tommy Perello
Michael Cudlitz – Sal Franzone
Alex Neuberger – Nicky Gazelle
Ivana Milicevic – Mila Yugorsky
John Noble – Ivan Yugorsky
David Warshofsky – Pimp Lester
Bruce Altman – Dez
Jeff Caster – Che
Idalis DeLeon – Divina
Ryan James – Orderly
James Lambert – Officer Ralph McCready
Elizabeth Mitchell – Edele
Arthur J. Nascarella – Frankie Perelló
Clara Perez – Conchita
Karel Roden – Anzor Yugorsky
Jim Tooey – Tony
Land: Deutschland / USA
Länge: 122 Minuten
Genre: Action, Thriller
Altersfreigabe: ab 16
Kinostart: 30.03.2006

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Running Scared – Oleg auf dem Horrortrip“

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