Berlin kann ja so langweilig sein, vor allem dann wenn man einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich hat und nicht mehr wirklich auf die Rolle gehen will. Aus diesem Grunde habe ich mir einfach eine DVD in mein Notebook geschoben und mir so die Zeit vertrieben. Angesehen habe ich mir das argentinische Trash-Movie „Attack of the Killer Hog – Angriff des Killerschweinchens“ und was ich von dem Werk halte lest Ihr im folgenden.

[MOVIE]

~Story~

Ein Killerschwein, eine neuartige Droge und zwei Ermittler. Das ist „Attack of the Killer Hog – Angriff des Killerschweinchens“ in drei Stichworten beschrieben. Etwas ausführlicher heißt das, dass in eine argentinischen Großstadt der nahen Zukunft ein Serienmörder sein unwesen treibt und alles deutet darauf hin, dass der Mörder ein Schwein ist. Ja Ihr lest richtig: ein Schwein. Jeder der mit einer neuartigen Modedroge in Kontakt kommt scheint Opfer des Täters zu werden und dann ist da noch der Prediger der omniösen Sugar-Relgion. Schnell stellt sich heraus dass hinter den Morden mehr steckt und für Detektiv Vega (Agustin Cavalieri) entwickelt sich die Jagd nach dem Killerschwein zu einer Reise in die Abgründe seiner Seele.

~Meine Meinung~

Nach dem Abspann des 100 Minuten Werks habe ich mir ersteinmal gedacht „Was bitte war das?“. Reichlich abgedreht und mit total unverhersebaren Storywendungen stellt „Attack of the Killer Hog“ allerbeste Unterhaltung für wahre Freunde des Trashs dar. Immer dann wenn das Schwein auftaucht wird es herrlich bizzar und komisch und die einzelnen Charaktere stehen dem Schwein in nichts nach. Ob nun Detektiv Hobbes (Diego Contreras), der nicht von dieser Welt zu kommen scheint, die Satanistische-Transenschlampe (liebe politisch korrekten: Bitte nicht falschverstehen, aber das umschreibt den Charakter am besten) oder der schwule Taxi-Call-Boy Comanche (Gabriel Greco), alle sind sie auf Ihre Art abgedreht und alle schließt man ganz schnell ins Herz.

Leider tröpfelt die erste halbe Stunde ein wenig daher und die Story braucht lange um in Fahrt zu kommen, doch hält man diese Warmlaufphase durch bekommt man danach nicht nur recht gute genretypische Splattereffekte zu sehen, nein, „Attack of the Killer Hog“ brilliert auch mit einfallsreichen Kostümen und skurilen Waffen. Wo sonst kann man einen Churraserschwert (ein Laserschwerr mit Churro als Griff) im Einsatz sehen?

Ein weiterer Punkt der „Attack of the Killer Hog“ für mich zu einer Perle des schlechten Geschmacks macht, sind die offenen und verstecken Anspielungen auf die ganz großen des Kinos. Am offensichtlichsten sind hier noch die Sidekicks auf den Science-Fiction-Knaller „Matrix“ und die Sternen-Soap-Opera „Star Wars“. Gerade die letztgenannte Homeage an das Sciene-Fiction-Kino kann man gar nicht übersehen und selbst nicht so eingefleischte Cineasten werde diese im Film wiederfinden.

[DVD]

~Bild~

Im großen und ganzen kann man mit der Bildqualität auf der DVD zufrieden. Es gibt leider einen einen Abtastungsfehler, der sich in Form eines falschen Bildstrichs am unteren Bildrand äußert, diesen nimmt man allerdings nach wenigen Minuten gar nicht mehr bewusst war, da gerade die Trashfreunde viel zu sehr in den Film vertieft sind. Ein weiteres kleines Manko der Bildqualität ist der Umstand, dass die DVD teilweise zu dunkel abgetastet wurde und an manchen Stelle arg grieselig wirkt.

~Ton~

Der Ton von „Attack of the Killer Hog“ ist ein Thema für sich. Abgemischt ist die Tonspur recht ansprechende, doch wer bitte hat den Film synchronisert. Die Synchronstimmen an sich passen eigentlich ganz gut zu der schon im Orginal bewusst etwas eigenartigen Art der intonierung, allerdings wäre es trotz alledem wünschenswert gewesen, dass die deutschen Synchronstimmen liebensynchron gearbeiten hätten. Ein weiterer kleiner Minuspunkt für die DVD: Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur sind nur in Dolby Digital 2.0 auf der Silberscheibe.

~Extras~

Eine DVD ohne Extras ist wie ein Kinovorführung ohne Trailer und so enthält auch die DVD zu „Attack of the Killer Hog – Angriff des Killerschweinchens“ einiges Bonusmaterial für den Zuseher bereit.

Zum einen wäre hier die Trailershow zu nennen, die mit den Filmvorschauen zu den Filmen „Armee des Jenseits“, „A Boy and his Dog“, „Cubbyhouse“, „Invisible“, „Midsummer“, „Die Rebellen von Liang Shan Po“, „Urban Scumbags“, „Die Frau, die an Dr. Fabian zweifelte“ und die „Die Ratte“ Trashfreunden Lust auf mehr macht, Freunde des anspruchsvollen Qualitätskinos allerdings enorm abschrecken dürfte.

Ein weiteres Extra ist der offzielle Trailer zum Film. Wer sich diesen bereits vor dem Film ansieht weiß sofort worauf er sich einlässt, auf Trash pur. Mir hat er jedenfalls Lust auf mehr gemacht. Auch findet man die Pressemappe zum Film auf der DVD, die man an Hand von Schautafeln durchblättern kann.

Das heimliche Higlight der Extra-Sektion stellen allerdings die beiden Kurzfilme aus der „Captain Vitamin“-Serie dar. Ein gezeichneter Superheld kämpft hier vor realen Hintergründen gegen das Böse und diese an Superman angelehnte „No Budget“-Produktion weiß wirklich zu unterhalten. Die beiden auf die DVD gepressten Folgen haben jeweils eine Laufzeit von knapp fünf Minuten, also insgesamt 10 Minuten die man sich zum geniessen nehmen sollte.

~Meine Meinung~

Bis auf die kleinen schwächen bei Bild und Ton kann man mit der Qualität zufrieden sein. Die DVD ist ansprechend verpackt und das Bonusmaterial stimmt. Alleine die beiden Kurzfilme sprechen für „Attack of the Killer Hog“ und in Verbindung mit den weiteren Extras und dem schön trashigen Film hat epiX hier eine gutes Produkt auf den deutschen Markt gebracht. Die einzige Frage die ich mir noch Stelle ist die, ob die mir vorliegende Version trotz der FSK-Freigabe „keine Jugendfreigabe“ gekürzt ist, da der Film auf der mir vorliegenden DVD eine Laufzeit von 103 Minuten hat und in der Filmdatenbank IMDB eine Laufzeit von 107 Minuten angegeben ist.

[FAZIT]

Wer auf B-Movies und Trashmovies steht, sollte ernsthaft in Erwägung ziehen sich „Attack of the Killer Hog“ anzusehen. Die schräge Story mit Ihren bizarren Charakteren weiß nach der Aufwärmphase zu überzeugen und punktet mit Ihren für eine „No Budget“-Produktion ausgesprochen guten Effekten. Wer eher auf klinisch reines Hollywoodkino steht sollte allerdings einen weiten Bogen um diesen Film und die DVD machen, davon ist „Angriff des Killerschweinchens“ meilenweit entfernt.

[FILMFACTS]

Titel: Attack of the Killer Hog – Angriff des Killerschweinchens
Originaltitel: Attack of the Killer Hog
Produktionsjahr: 2000
Regisseur: Agustà­n Cavalieri, Marcos Meroni
Drehbuch: Agustà­n Cavalieri, Marcos Meroni
Darsteller: Agustà­n Cavalieri, Diego Contreras, Diego Ferraro, Gabriel Grieco, Soledad Irusta, Marcos Meroni, Juan Dardo Moreira, Christian Diego Palazzo, Verónica Pelaccini, Horacio Trenado
Land: Argentienen
Länge: 103 Minuten
Genre: Horror / Thriller
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: epiX Media AG
Erwerb: der deutsche Vertrieb epiX Media AG bietet die DVD auf Ihrer Homepage zum Verkauf an

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

4 Gedanken zu „DVD-Kritik: Attack of the Killer Hog – Ein Plüschschwein terrorisiert die Welt“
  1. […] Außer den bisher genannten Extras gibt es noch eine Trailershow auf der DVD, die den Freunden des gepflegten Trashs einige Filmtipps aufführen. Zu sehen gibt es Trailer zu den Filmen “Midsummer”, “Invisible”, “Cubbyhouse”, “Armee des Jenseits”, “American Nightmare”, “Lovesick”, “Sisters”, “Der Teufel von Rudow” und “Attack of the Killer Hog”. […]

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