Auch die Kalenderwoche zehn brachte wieder einen Sneakbesuch mit sich. Leider wieder in Berlin und nicht in Düsseldorf, doch gesehen hätte ich in beiden Lichtspielhäusern den selben Film – „Mord im Pfarrhaus“.

[STORY]

Ruhiger als im englischen Little Wallop kann es in einem Dorf eigentlich gar nicht mehr zugehen. Doch schaut man etwas genauer hin, stellt man schnell fest, dass diese Ruhe in Gefahr ist. Brandherd ist die Familie Goodfellow. Vater Walter (Rowan Atkinson) ist der gutmütige Pfarrer des Örtchens, doch vor lauter Kirchenarbeit vernachlässigt er die Familie, insbesondere die sexuelle Bedürfnisse seiner Frau Gloria (Kristin Scott Thomas), sehr. Sogleich bändelt Gloria mit Ihrem amerikanischen Golflehrer Lance (Patrick Swayze) an und plant sogar mit Ihm nach Mexiko durchzubrennen. Auch Tochter Holly (Tamsin Egerton) und Sohn Petey (Toby Parkes) haben so mit Problemen zu kämpfen. So wechselt die frühreife Tochter Ihre Lover wie andere Leute die Unterwäsche und Petey hat schwer mit den Rüpeln an seiner Schule zu kämpfen.

Da kommt die neue Haushälterin Grace (Maggie Smith) genau zur richtigen Zeit. Mit unkonventionellen Mitteln löst sie die Probleme der Familie Goodfellow, doch des einen Freud ist des anderen Leid und so kommt es, dass Familie Goodfellow bald einige delikate Geheimnisse zu hüten hat.

[CAST]

„Mord im Pfarrhaus“ ist recht gut besetzt. Am bekanntesten aus der Schauspielerriege dürfte wohl Rowan Atkinson (Mr. Bean, Johnny English, Rat Race) sein, der hier weniger durch seine Slapstick Einlagen überzeugt, sondern vielmehr mit seinen soliden Schauspielkünsten. Auch Kristin Scott Thomas (Der englische Patient) als vernachlässigte Ehefrau und Mutter überzeugt mit Ihren Leistungen und auch die beiden Kinder verkörpert durch Tamsin Egerton und Toby Parkes machen Ihre Sache gut.

Den absoluten Glanzpunkt in der Besetzung von „Mord im Pfarrhaus“ stellt allerdings Maggie Smith (Sister Act, Harry Potter) dar. Ihre Darstellung der Haushälterin Grace Hawkins ist einfach phänomenal und bereits nach dem einmaligen sehen von „Mord im Pfarrhaus“ fällt es mir schwer mir jemand anderem in dieser Rolle vorzustellen.

Zu guter letzt darf auch Patrick Swayze (11:14, Dirty Dancing) nicht unerwähnt bleiben. Machte der gealterte „Tanzlehrer“ schon im Episodenfilm „11:14“ eine gute Figur, dürfte „Mord im Pfarrhaus“ für Swayze das endgültige Comeback bedeuten, denn seine Verkörperung des Golflehrers Lance ist wirklich überzeugend.

[MEINE MEINUNG]

Ich fand „Mord im Pfarrhaus“ durchaus unterhaltsam anzusehen. Mit viel britischem Humor wird hier die Geschichte der Familie Goodfellow erzählt und auch wenn durch die deutsche Synchronisation der ein oder andere Sprachwitz in den schwarzen Löchern der Übersetzung verschwindet macht es Spaß dem Geschehen auf der Leinwand zu folgen. Leider feuert der Film keine richtig Gagkracher auf das Publikum ab, doch schafft es „Mord im Pfarrhaus“ dem Zuschauer fast durchgehend ein schmunzeln abzugewinnen.

Was „Mord im Pfarrhaus“ für mich besonders sehenswert macht, sind die schauspielerischen Leistungen von Maggie Smith und „Mr.Bean“ Rowan Atkinson. Smith überzeugt einfach durch Ihre unheimliche mütterliche Art als Haushälterin mit schmutzigem Geheimnis und auch Atkinson beweist in diesem Film dass er mehr kann als nur rumhampeln.

Ein weitere Pluspunkt des Films ist Patrick Swayze. Nach „11:14“ ist die Rolle des Lance bereits die zweite Rolle in Folge in der ich ihn als Schauspieler glänzen sehe und ich persönlich hoffe, dass Swayze in Zukunft weitere Chancen bekommt sein können unter Beweis zu stellen.

Ebenfalls positiv erwähnen muss ich den bereits zu beginn angesprochenen britischen Humor. Dieser ist ja bekanntlich relativ schwarz und wird in „Mord im Pfarrhaus“ nahezu in Perfektion auf die Leinwand gebracht. Als Beispiel sei hier eine Szene genannt, in der Grace die Bremsschläuche der Rowdies an Peteys Schule manipuliert und Petey dann sieht wie die Rowdies mit Ihren Fahrrädern einen Unfall haben und er zu Hause voller Freude erzählt, dass die Rowdies gestorben sein. Natürlich sind die Rowdies nicht tot, doch das wie Petey feiert ist wirklich herrlich skurill umgesetzt.

[FAZIT]

Wenn „Mord im Pfarrhaus“ Ende März in die deutschen Kinos kommt, dürfen sich die Freunde des britischen Humors freuen. Diese schwarze Komödie überzeugt durch Ihren Witz und Ihre Schauspieler und ist es von daher definitiv wert im Kino gesehen zu werden. Alleine Maggie Smith, Rowan Atkinson und Patrick Swayze rechtfertigen den Kinobesuch.

[FACTS]

Titel: Mord im Pfarrhaus
Originaltitel: Keeping Mum
Regisseur: Niall Johnson
Drehbuch: Niall Johnson, Richard Russo
Darsteller: Rowan Atkinson – Reverend Walter Goodfellow
Kristin Scott Thomas – Gloria Goodfellow
Maggie Smith – Grace Hawkins
Patrick Swayze – Lance
Emilia Fox – Rosie Jones
Liz Smith – Mrs. Parker
Tamsin Egerton – Holly Goodfellow
James Booth – Mr. Brown
Toby Parkes – Petey Goodfellow
Jack Ryan – David (Boyfriend #2)
Land: UK
Länge: 103 Minuten
Genre: Crime / Drama
Altersfreigabe: ab 6
Kinostart: 30.03.2006

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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