Obwohl ich geschlampt habe, möchte ich trotzdem meine Kritik zu der Fußball-Komödie „FC Venus“ veröffentlichen.

[STORY]

Das Paar Paul (Christian Ulmen) und Anna (Nora Tschirner) lebt glücklich gemeinsam in Berlin, doch diese traute Zweisamkeit gerät in Gefahr.

Paul erhält nämlich einen Anruf aus seiner Heimatstadt Imma und sein alter Freund Steffen (Florian Lukas), seines Zeichens Kapitän und gemeinsam mit Paul Gründer des Fußballvereins Eintracht Imma 95, braucht Pauls Hilfe. Paul muss sofort nach Imma zurückkommen und seinen Fußballfreunden beistehen. Eintracht Imma steht kurz vor dem Abstieg und der beste Spieler des Dorfvereins liegt nach einem Unfall mit dem Torpfosten auch noch im Koma. Einziges Problem bei der Sache: Anna hasst Fußball!

Unter Vortäuschung falscher Tatsachen schafft Paul es allerdings Anna dazu zu bringen mit ihm nach Imma zu ziehen und Anna entdeckt als bald den wahren Paul. Willkommen in der Fußballhölle: Paul outet sich nämlich als Fußball-Junkie, der nur noch eins im Kopf hat: Eintracht Imma!

Als Anna erkennt, dass Paul nur wegen der Eintracht Imma zurück in seine Heimat wollte, vereint sie die Spielerfrauen respektive Freundinnen der Sportskameraden um zum Gegenangriff zu blasen und um die Krankheit Fußball all für alle mal besiegen. Ihre Waffe: Ein Fußballspiel Frauen gegen Männer. Gewinnen die Frauen, ist für immer Schluss mit Fußball, gewinnen die Männer, ist Schluss mit der Meckern. Eintracht Imma – Für Immer!

[CAST]

Regisseurin Ute Wieland (Wie angelt man sich seinen Chef?) respektive die für das Casting verantwortliche Heta Mantscheff (Gran Paradiso, Süperseks) haben bei der Besetzung von „FC Venus“ hervorragende Arbeit geleistet. Sowohl Christian Ulmen (Herr Lehmann, Elementarteilchen) als auch Nora Tschirner (Soloalbum, Kebab Connection) spielen ihre Rollen großartig und auch auf den anderen Positionen gibt es keine Ausfälle. So glänzt zum Beispiel Heinz Hoenig (7 Zwerge, Antikörper) als Star-Trainer Laurenz Schmidt und auch die mir unbekannteren Darsteller wie Anneke Kim Sarnau (Tatort) und Florian Lukas (Kammerflimmern) machen eine gute Figur.

Selbst die Ergänzungspieler im Kader des „FC Venus“ überzeugen, egal ob sie nun auf der Seite der Frauen oder auf Seite der Männer spielen, so dass es an der Besetzung des Films keinen Kritikpunkte gibt.

[MEINE MEINUNG]

„FC Venus“ ist einer der Filme, denen ich zunächst eher Skeptisch gegenüberstand, da die Story und der Trailer nicht wirklich auf eine gelungene Komödie hindeuteten. Erfreulicherweise wurde ich eines besseren belehrt und habe mich eigentlich über die gesamte Laufzeit des Films gut amüsiert. Ute Wieland spielt gut den Klischees der Fußball liebenden Männer und der Fußball hassenden Frauen ohne dabei jedoch lächerlich zu wirken und schafft es immer wieder den Zuschauer mit gelungenen Einfällen zu überraschen. So steht zum Beispiel im Vertrag zum Spiel Eintracht Imma gegen FC Venus festgeschrieben, dass der FC Venus jeden Aufstellen darf mit denen die Spieler der Eintracht Imma im vergangenen Jahr Sex hatten und so kommt es dann dazu, dass einer der Eintracht Spieler unfreiwillig als Schwul geoutet wird und sich so im Frauenteam ein Mann befindet. Ähnlich gelungen und auf die selbe Vetragsklausel aufbauend schmuggelt Anna mit Kim Wagner eine Profitorhüterin in das Team des FC Venus und wenn es dann den Damen auch noch gelingt mit Laurenz Schmidt einen echten Star-Trainer für ihr Team zu gewinnen, dann bleibt wirklich kein Auge trocken.

Gut gefallen haben mir auch die gezeigten Spielszenen. Ganz bewusst wurde hier auf eine ultrarealistische Darstellung eines Fußballspiels verzichtet, sondern auf eine überspitzte fast comichafte Darstellung der Spiele gesetzt, wodurch es gelungen ist, sowohl Fußballverrückte als auch nicht Fußballverrückte für die Bilder auf der Leinwand zu begeistern.

Ein dritter Punkt der mir bei „FC Venus“ positiv aufgefallen ist, ist die Musikauswahl. Neben einigen bekannten Hits aus den Fußballstadien ist der Film nämlich ein Showcase für das neue „Bosshoss“-Album, die einige Stücke zum Soundtrack beigetragen haben. Mir persönlich gefällt deren Musikstil ja ganz gut und so macht es durchaus Spaß auf die Tonspur von „FC Venus“ zu hören.

Zu guter letzt sind es die Schauspieler die „FC Venus“ für mich Sehenswert machen. Besonders Christian Ulmen und Nora Tschirner haben mir gut gefallen, aber auch der Rest der Besetzung konnte mich überzeugen.

[FAZIT]

„FC Venus“ ist solide Kinounterhaltung, die im Jahr der Fußball-WM in Deutschland auch nicht ganz unerwartet in die Kinos kommt. Wenn man Fußball mag kann Mann sich diesen Film genauso ansehen als wie man mit dem Rundballsport überhaupt nichts anfangen kann. Die Zielgruppe dürften eh die fußballgefrusteten Frauen sein, die sich wünschen einmal so eine Chance zu bekommen wie sie Anna hat.

[FACTS]

Titel: FC Venus
Regisseur: Ute Wieland
Drehbuch: Jan Berger, Outi Keskevaari, Katri Manninen
Darsteller: Christian Ulmen – Paul Bruhn
Nora Tschirner – Anna Rothe
Anneke Kim Sarnau – Kim Wagner
Heinz Hoenig – Laurenz Schmidt
Katrin Wrobel – Susanne Jünemann
Stefanie Mühlhan – Manu Zylke
Sabine Urig – Babette Piper
Petra Kleinert – Lili Oelze
Karina Fallenstein – Heike Minnert
Volker Ippig – Udo Glock
Sandra Borgmann – Katja Hagen
Leslie Malton – Astrid Mehnert-Wichert
Nikola Kastner – Johanna Hoff
Andreas Pietschmann – Marc Ritter
Ernest Hausmann – Mike Jünemann
Jens Münchow – Daniel Gunze
Detlef Bothe – Louis Doderer
Steffen Groth – Eric Polgar
Veit Stübner – Rudi Oelze
Julian Sengelmann – Nico Oelze
Jan Henrik Stahlberg – Boris Minnert
Andreas Günther – Jurij Zille
Martin Armknecht – Sebastian Mehnert-Wichert
Florian Lukas – Steffen Hagen
Land: Deutschland
Länge: 100 Minuten
Genre: Comedy / Romance / Sport
Altersfreigabe: ab 6
Kinostart: 27.04.2006

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: FC Venus – Fußball ist ihr leben“

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