Am 08.05. war ich selbstverständlich wieder in der Sneak-Preview. Diesmal gab es den romantischen Historienfilm „Tristan & Isolde“.

[STORY]

Nach dem Ende des römischen Reichs sind die Stämme England zerstritten und mit Irland verfeindet. Lord Marke (Rufus Sewell) will England wieder vereinigen und zieht mit seinem Ziehsohn Tristan (James Franco) in die Schlacht. Markes Armee wird vernichtend geschlagen, Tristan schwer verwundet und für Tod erklärt. Wie es in dieser Zeit üblich ist wird Tristans Leichnam in einem Boot auf das offene Meer hinausgelassen und wie es der Zufall will, strandet das Boot an der irischen Küste.

Wiedererwartend lebt Tristan noch und wird von Isolde (Sophia Myles), der Tochter des irischen Königs Donnchadh (David Patrick O‘Hara) gefunden. Diese pflegt Tristan heimlich gesund und verliebt sich dabei in den schönen Engländer. Die Liebe muss natürlich geheim gehalten werden und so nennt Isolde Tristan nicht nur einen falschen Namen, sondern schickt ihn auch noch zurück nach England. Die verbotene Liebe scheint verloren!

Schließlich wird Isolde auch noch als Teil eines Friedensvertrags mit Lord Marke vermählt. Die liebenden sind sich wieder nahe und doch voneinander getrennt. Werden sich Tristan und Isolde lieben dürfen? Wird die verbotene Liebe ein Happyend haben? Das kann nur ein Kinobesuch verraten.

[CAST]

„Tristan & Isolde“ ist einer der Filme von deren Besetzung ich noch nie vorher etwas gehört habe. Dabei hat James Franco schon in „Spider-Man“ mitgespielt, doch irgendwie ist er mit da auch nicht aufgefallen. Seine Filmpartnerin, die äußerst hübsche Sophia Myles hat vor „Tristan & Isolde“ unter anderem in „Underworld“ mitgespielt, doch auch sie habe ich aus diesem Film nicht mehr in Erinnerung. Der Umstand, dass mir die Namen und Gesichter der beiden Hauptdarsteller nicht wirklich bekannt waren, ist aber nicht weiter schlimm, denn beide spielen ihre jeweilige Rolle überzeugend. Auch die weiteren Rollen sind mit Rufus Sewell (Extreme Ops), David O‘Hara (Braveheart) und Henry Cavill (Hellraiser: Hellworld) gut besetzt, wenn auch die ganz großen Namen fehlen.

Überzeugen, wie bereits gesagt, James Franco und Sophia Myles durch ihre Leistungen gilt dies für die restliche Besetzung ebenfalls. „Tristan & Isolde“ gehört damit zu den Filmen die durchweg gut besetzt sind und ohne Ausfälle daher kommt.

[MEINE MEINUNG]

„Tristan & Isolde“ konnte mich trotz der guten schauspielerischen Leistungen nicht wirklich überzeugen. Für meinen Geschmack plätschert der Film zu sehr vor sich hin und tut sich schwer in der Wahl seiner Richtung. Zum einen ist „Tristan & Isolde“ ein Liebesdrama allererster Güte, zum anderen aber auch ein Historienepos über die problematischen Beziehungen zwischen Irland und England.

Meiner Meinung nach hätte Regisseur Kevin Reynolds (Robin Hood: König der Diebe, Waterworld) sich mehr auf einen der beiden Bereiche festlegen sollen, wobei bei der Filmtitelwahl die Richtung ganz klar in Richtung Liebesdrama hätte gehen müssen. So aber halten sich die Erzählstränge der Liebesgeschichte und des historischen Problems in etwa die Waage, wodurch das ganze nicht wirklich gelungen wirkt.

Betrachten wir an dieser Stelle einmal die beiden Handlungsstränge getrennt voneinander. Schaut man sich zunächst die Liebesgeschichte ein, gibt es über diese nichts zu meckern. Natürlich dürfte jedem Kinogänger schnell klar sein wie die Geschichten endet, doch schaffen es James Franco und Sophia Myles ihres Charakteren so viel Seele zu verleihen, dass die verbotenen Liebe zu jederzeit glaubwürdig wirkt und zumindest bei einen Damen der Taschentuch verbrauch während des Kinobesuchs stark ansteigen dürfte.

So gut die Liebesgeschichte gelungen ist, so wenig gefällt mir der Historienteil. Die Schlachten sind alle viel zu schnell geschnitten und wenig spannend inszeniert. Zusätzlich ist das Bild meist zu dunkel um einiges richtig erkennen zu können. Auch schafft es Kevin Reynolds nicht die historischen Zusammenhänge klar zu erklären und zu erörtern wer gegen wen intrigiert oder wer wen unterstützt. Hier wäre, wenn man schon eine Mischlösung aus Liebesdrama und Historienepos wählt, deutlich mehr drin gewesen.

[FAZIT]

„Tristan & Isolde“ ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite steht die solide Liebesgeschichte und auf der anderen Seite der eher schwache Historienpart. Wer „Tristan & Isolde“ also wegen der ersten Seite sehen möchte kann ruhig einen Kinobesuch wagen, wer wegen der zweiten Seite ins Kino möchte sollte lieber noch einmal darüber nachdenken.

[FACTS]

Titel: Tristan & Isolde
Regisseur: Kevin Reynolds
Drehbuch: Dean Georgaris
Darsteller: James Franco – Tristan
Sophia Myles – Isolde
Rufus Sewell – Lord Marke
David O‘Hara – King Donnchadh
Mark Strong – Wictred
Henry Cavill – Melot
Bronagh Gallagher – Bragnae
Ronan Vibert – Bodkin
Lucy Russell – Edyth
JB Blanc – Leon
Graham Mullins – Morholt
Leo Gregory – Simon
Dexter Fletcher – Orick
Richard Dillane – Aragon
Hans Martin Stier – Kurseval
Land: Deutschland / UK / USA
Länge: 125 Minuten
Genre: Drama, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: ab 12

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Tristan und Isolde – Irin liebt Briten“

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