Vor kurzer Zeit habe ich mir einen Dreierpack DVDs ausgeliehen. Der erste Film aus diesem Paket hieß „Syriana“ und konnte mit dem großen Namen George Clooney glänzen.

[STORY]

Bob Barnes (George Clooney) arbeitet für die CIA. Sein Auftrag zwei Stinger-Raketen verkaufen, die zur Ermordung zweier Waffenhändler in Teheran dienen sollen, doch eine der Raketen gerät in die Hände eines Ägypters.

Bei seiner Rückkehr nach Washington will die CIA diesen Zwischenfall verschweigen und verspricht Barnes eine Beförderung, sollte er einen letzten Undercoverauftrag ausführen – Prinz Nasir ermorden.

Bennet Holiday (Jeffrey Wright) ist Anwalt in der Kanzlei Sloan Whiting. Er hat den Auftrag die Fusion der beiden Öl-Multis Connex und Killen zum neuen Unternehmen Connex-Killen in trockene Tücher zu bringen, da das Justizministerium ein kritisches Auge auf die Fusion geworfen hat. Einerseits muss er dem Ministerium was zu fressen vorwerfen, andererseits darf er die Fusion nicht gefährden. Wie viel schmutzige Wäsche wird Holiday zur Erfüllung seines Jobs und zum wohl seiner Karriere waschen?

Dean Whiting (Christopher Plummer) ist Holidays Chef und einer der mächtigsten Männer Washingtons. Ihm gefallen Prinz Nasirs Pläne mit den Chinesen Geschäfte zu machen gar nicht und versucht mit aller Macht Nasirs Bruder Meshal (Akbar Kurtha) an die Macht zu bringen, da dieser leichter auf die amerikanischen Interessen eingeht. Whiting setzt den Emir mit allen Mitteln unter Druck den jüngeren Sohn als Thronfolger einzusetzen, was das politische Aus für Nasir bedeuten würde.

Bryan Woodman (Matt Damon) arbeitet für die Energy Trading Company und ist dabei dort ganz große Karriere zu machen. Mit seiner Frau Julie (Amanda Peet) und seinen beiden Söhnen reist er zu einer Feier des Emirs um Geschäfte zu machen. Dabei kommt es zu einem schrecklichen Unfall. Einer der beiden Söhne stirbt bei einem Poolunfall. Zur Wiedergutmachung unterbreitet der Emir Woodman ein für sine Firma lukratives Geschäftsangebot, das Woodman nur schwer ausschlagen ein. Das moralisch fragwürdige Angebot steigert zwar seinen Wert bei der Energy Trading Company, zerstört aber die gemeinsame Zukunft mit seiner Frau und seinem Sohn.

Zu guter letzt sind da noch die Gastarbeiter auf Nasirs Ölfelder. Durch die Connex-Fusion habe diese ihren Job verloren und stehen nun kurz davor wieder in die Heimat abgeschoben zu werden. Dir beiden Arbeiter Ahmed Khan (Shahid Ahmed) und seinem Sohn Wasim (Mazhar Munir) suchen nun verzweifelt einen neuen Job um ihr Visa zu erhalten und weiter im Land bleiben zu dürfen. Dabei gerät Wasim an arabische Extremisten.

[MEINE MEINUNG]

Ein kann man direkt festhalten. „Syriana“ ist kein leichter Film, doch wenn man sich auf die verschiedenen Handlungsstränge einlässt und ohne Ablenkung dem Film folgt ein wirklich guter.

Ohne den Hintergrund einer wahren Geschichte beleuchtet der Film trotz allem das aktuelle Weltgeschehen und kritisiert dabei sowohl das vorgehen der Amerikaner als auch das der arabischen Länder ohne dabei jedoch eine Partei an den Pranger zu stellen.

Auch die Wirtschaft wird attackiert. Dies geschieht zum einem in dem Handlungsstrang um Bryan Woodman und zum anderem in der Geschichte um Bennet Holiday. Gerade die Geschichte um Bryan Woodman hat mich gefesselt, denn auf Kosten des eigenen verstorbenen Sohnes Geschäfte zu machen finde ich moralisch schon sehr verwerflich. Dagegen ist der Holiday-Handlungsstrang sehr seicht, denn Schmiergeldskandale findet man mittlerweile fast wöchentlich in den Zeitungen.

Was „Syriana“ neben der Handlung zu einem guten Film macht, sind seine Schauspieler. George Clooney (Out of Sight, Spy Kids, Ocean‘s Eleven), Christopher Plummer (Twelve Monkeys, Inside Man), Matt Damon (Dogma, The Brothers Grimm) und Amanda Peet (Keine halben Sachen, Was das Herz begehrt) sind allesamt keine unbekannten Namen und machen ihre Sache ausgesprochen gut. Es ist zwar Anfangs ein wenig ungewohnt Clooney mit Vollbart zu sehen, doch irgendwie steht im das. Doch auch die unbekannteren Namen können überzeugen, so dass man bei keinem Darsteller in „Syriana“ von einer Fehlbesetzung sprechen kann.

Ein dritter positiver Punkt ist die Optik. Diese wirkt den gesamten Film über durch das verwendete Material gewollt dreckig. In meinen Augen gewinnt der Film dadurch deutlich an Authenzität, gegenüber den sonst sehr künstlich wirkenden Filmen Hollywoods.

[FAZIT]

„Syriana“ ist kein Kino für Zwischendurch, sondern ein Film auf den man sich einlassen muss. Über die gesamte Laufzeit von 126 Minuten wird die volle Aufmerksamkeit verlangt, doch wer diese „Syriana“ widmet wird mit einem spannenden Polit-Thriller belohnt.

[FACTS]

Titel: Syriana
Originaltitel: Syriana
Regisseur: Stephen Gaghan
Drehbuch: Robert Baer, Stephen Gaghan
Darsteller: Kayvan Novak – Arash
George Clooney – Bob Barnes
Amr Waked – Mohammed Sheik Agiza
Christopher Plummer – Dean Whiting
Jeffrey Wright – Bennett Holiday
Chris Cooper – Jimmy Pope
Robert Foxworth – Tommy Barton
Nicky Henson – Sydney Hewitt
Nicholas Art – Riley Woodman
Matt Damon – Bryan Woodman
Amanda Peet – Julie Woodman
Steven Hinkle – Max Woodman
Daisy Tormé – Rebecca
Peter Gerety – Leland „Lee“ Janus
Richard Lintern – Bryan’s Boss
Land: USA
Länge: 126 Minuten
Genre: Drama/Thriller
Altersfreigabe: FSK ab 12
Verleih: Warner

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

5 Gedanken zu „Filmkritik: Syriana – Der Kampf um Öl und Macht“

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