Dank dem Düsseldorfer Express und ein wenig Telefonglück durfte ich mir den Film „Lord of War“ im Frankenheim Open Air Kino ansehen. Ein sehr gelungener Film, der das Leben des Waffenhändlers Yuri Orlov (Nicholas Cage) erzählt.

[STORY]

Waffenhandel ist ein lukratives Geschäft. Er ist zwar illegal und dreckig, für Yuri Orlov aber ein Weg ein besseres Leben zu führen. Nachdem er als kleiner Fisch in Little Odessa angefangen hat, steigt Orlov gemeinsam mit seinem Bruder Vitali (Jared Leto) nach und nach in die erste Liga des Waffenhandels auf und nach dem Fall des eisernen Vorhangs erschließen sich ganz neue Wachstumsmärkte.

Mit Waffen aus der ehemaligen Sowjetunion versorgt Orlov Diktatoren und Rebellengruppen auf der ganzen Welt, ganz egal wo für oder wogegen diese kämpfen und ganz egal was die Käufer mit den Waffen anstellen. Für Orlov zählt nur eins, der Profit.

Natürlich hat ein erfolgreicher Waffenhändler auch Feinde und so ist Orlov die ganze Zeit der Interpol-Agent Jack Valentine (Ethan Hawke) auf den Fersen und seine Frau Ava (Bridget Moynahan) ist alles andere als begeistert als sie von Valentine von den Geschäften ihres Mannes erfährt.

Orlov muss sich entscheiden – Familie oder Job! Doch diese Entscheidung ist schwerer als erwartet.

[MEINE MEINUNG]

„Lord of War“ ist mit Sicherheit kein Popcornkino, doch erzählt er seine Geschichte deutlich einfacher als „Syriana“, welcher ein ähnliches Thema hat. Nicht zuletzt durch die schauspielerische Leistung von Nicholas Cage (Con Air, 8mm) erreicht der Film aber eine erzählerische Ebene, die „Lord of War“ mehr als Fiktion erscheinen lässt, als es bei „Syriana“ der Fall.

Auch die anderen wichtigen Personen werden sehr gut gespielt. Angefangen bei Jared Leto (Düstere Legenden, Panic Room) über Ethan Hawke (Gattaca, Training Day) bis zu Bridget Moynahan (Coyote Ugly, I Robot) machen alle Darsteller einen guten Job und jedem kauft man mit ihrem ersten Auftritt ihre Rolle ab. Leto verkörpert so Orlovs Bruder der einige Alkohol- und Drogenprobleme hat, während Hawke einen ehrgeizigen Interpol-Agenten spielt.

Gut gelungen sind auch die Kameraarbeit und die minimal vorhandenen CGI-Effekte. Bei den Effekten sticht vor allem die Eröffnungssequenz hervor, die die Reise eine Patrone aus der Sicht einer Patrone zeigt. Hierbei entstehen einige wirklich interessante Kameraeinstellungen, wodurch es Andrew Niccol (Gattaca) gelingt den Zuschauer sofort gefangen zu nehmen.

Neben den Darstellern, der Kamera und den Effekten schafft es auch die Story zu überzeugen. Obwohl Orlov einen sehr zwielichtigen Geschäft nachgeht sympathisiert man als Zuschauer von der ersten Minute mit diesem Charakter und hofft trotz der moralisch verwerflichen Geschäfte, dass ihm nichts passiert. Gleichzeitig wünscht man sich als Zuschauer, dass Orlov vielleicht doch ein wenig mehr Gewissen an den Tag legt und das ein oder andere Waffengeschäft sausen lässt.

[FAZIT]

„Lord of War“ ist ein Film, den man gesehen haben sollte. Mit einem satirischen Unterton wird die fesselnde Geschichte eines Waffenhändlers erzählt, die den Zuschauer mit nimmt auf eine emotionale Reise. Weniger anstrengend als die Inhaltsangabe vermuten lässt ist der Film sogar DVD-Abend tauglich.

[FACTS]

Titel: Lord of War – Händler des Todes
Originaltitel: Lord of War
Jahr: 2005
Regisseur: Andrew Niccol
Drehbuch: Andrew Niccol
Darsteller: Nicolas Cage – Yuri Orlov
Bridget Moynahan – Ava Fontaine Orlov
Jared Leto – Vitaly Orlov
Shake Tukhmanyan – Irina Orlov
Jean-Pierre Nshanian – Anatoly Orlov
Jared Burke – Ukrainian Mobster
Eric Uys – Ukrainian Mobster
David Shumbris – Ukrainian Mobster
Stewart Morgan – Ukrainian Mobster
Jasper Lenz – Gregor
Kobus Marx – Boris
Stephan De Abreu – live
Jeremy Crutchley – Arms Fair Salesman
Ian Holm – Simeon Weisz
Tanya Finch – Ingrid
Land: Frankreich / USA
Länge: 127 Minuten
Genre: Action – Drama – Thriller
Altersfreigabe: FSK ab 16
Verleih: MGM / 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Lord of War – Waffen für die Welt“

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.