Die Sneak-Preview am letzten Abend des Frankenheim Open-Air-Kinos ist immer was besonders und so habe ich sie auch in diesem Jahr besucht. Bei Schauerwetter habe ich mich am Sonntag, den 21.08.2006 ans Rheinufer gewagt und durfte mir einen Film ansehen, der erst am 12. Oktober in die Kinos kommt. „Der Teufel trägt Prada“ hieß der Film und war mit Meryl Streep (Der Tod steht Ihr gut, Adaption, Lemony Snicket) Prominent besetzt.

[STORY]

Das Modemagazin Runway ist eines der erfolgreichsten Magazine der Welt und Miranda Pristley (Meryl Streep) die diktatorische Chefin der US-Ausgabe. Mit strenger Hand und ohne Rücksicht auf Verluste führt sie das Magazin von Ausgabe zur Ausgabe und macht der Quereinsteigerin Andy Sachs (Anne Hathaway) das Leben alles andere als leicht.

Andy, die sich bisher in der Modewelt gar nicht auskennt und selber wenig modisch gekleidet rumläuft, hatte sich für den Job als Mirandas zweite Assistentin beworben und erhält von der mächtigen Chefin eine Chance. Der Job ist für Andy auch ziemlich wichtig, da sich eine Beschäftigung bei Runway gut auf den zukünftigen Bewerbungen macht. Während um Andy herum alle herum topmodisch gekleidet mit ihren Pfennigabsätzen klappern wirkt die Neue wie ein Mauerblümchen.

Das ändert sich aber, nachdem Nigel (Stanley Tucci) Andy einmal zur Seite genommen hat und sie, ganz zum entsetzen ihres Freundes Nate (Adrian Grenier) in modische Outfits packt, denn mit dem neuen äußeren verändert sich nicht nur Andys Erscheinungsbild, sondern auch ihr Charakter. Immer mehr entwickelt sie sich um Workaholic und vernachlässigt dabei ihre sozialen Kontakte.

[MEINE MEINUNG]

„Der Teufel trägt Prada“ ist einer der Filme, zu deren Zielgruppe ich definitiv nicht zähle. Erstens lese ich keine Modemagazine, zweite kleide ich mich nicht außerordentlich modisch und drittens habe ich eine Abneigung gegen solch seichte Pseudo-Komödien.

Zugegeben Meryl Streep spielt ihre Rolle als mächtige und machtsüchtige Modezarin fabelhaft und auch die „Cruella De Vil“-Gedächtnisfrisur steht der mittlerweile 57-jährigen Hollywoodgröße richtig gut, doch können die weiteren Schauspieler aus „Der Teufel trägt Prada“ wenig überzeugen. Die Andy-Darstellerin Anne Hathaway (Plötzlich Prinzessin, Ella Enchanted) bleibt erschreckend blass und schafft es nie einen Funken Begeisterung auf den Zuschauer überspringen zu lassen. Ich gehöre ja normalerweise zu denjenigen die es gut finden, wenn junge Schauspieler eine Chance bekommen und beweisen können, dass sie bald zu den ganz Großen in Hollywood gehören, doch gehört Anne Hathaway für mich nicht zu den zukünftigen Sternen am Filmfirmament. Auch Emily Blunt (Irresistible), Stanley Tucci (The Terminal, The Core) und Adrian Grenier (A.I.) spielen zwei Klassen unter Meryl Streep, so dass man durchaus festhalten kann, dass die fürs Casting verantwortliche Ellen Lewis (Van Helsing, The Aviator) bei der Besetzung zu „Der Teufel trägt Prada“ kein glückliches Händchen hatte.

Doch auch die Drehbuchautoren Aline Brosh McKenna (Laws of Attraction) und Lauren Weisberger haben nicht wirklich herausragende Arbeit geleistet. Bereits nach wenigen Minuten ist dem Zuschauer klar wie sich die Handlung entwickelt und welche Probleme auf Andy zukommen, was dazu führt, dass man sich über große Teile des Films langweilt.

Es gibt aber auch einige gute Sachen die man über „Der Teufel trägt Prada“ schreiben kann. Die Kostümdesignerin Patricia Field (Spin City, Sex and the City) beweist so zum Beispiel das sie ihr Handwerk versteht und auch Haarstylist Robert Chiu (Stuart Little 2, Mona Lisas Lächeln) hat den Protagonisten schöne Frisuren verpasst.

Doch solche Kleinigkeiten können den Film nicht retten. Insgesamt ist „Der Teufel trägt Prada“ eine extrem seichte und vorhersehbare Komödie die die Welt aus meiner Sicht nicht braucht.

[FAZIT]

„Der Teufel trägt Prada“ wird im Oktober sicher seine Zielgruppe finden, denn Modebewusste Frauen könnte die Geschichte um Andy und Miranda durchaus gefallen. Männer sollten allerdings lieber einen weiten Bogen um den Film machen. Es sei denn man steht auf 110 Minuten Langeweile.

[FACTS]

Titel: Der Teufel trägt Prada
Originaltitel: The Devil wears Prada
Jahr: 2006
Regisseur: David Frankel
Drehbuch: Aline Brosh McKenna, Lauren Weisberger
Darsteller: Meryl Streep – Miranda Priestly
Anne Hathaway – Andy Sachs
Emily Blunt – Emily
Stanley Tucci – Nigel
Adrian Grenier – Nate
Tracie Thoms – Lilly
Rich Sommer – Doug
Simon Baker – Christian Thompson
Daniel Sunjata -James Holt
Jimena Hoyos – Lucia
Rebecca Mader – Jocelyn
Tibor Feldman – Irv Ravitz
Stephanie Szostak – Jacqueline Follet
David Marshall Grant – Richard Barnes
James Naughton – Stephen
Land: USA
Länge: 110 Minuten
Genre: Drama – Komödie
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Verleih: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Der Teufel trägt Prada – Teuflische Modewelt“

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