Man soll es kaum glauben, dass ARTE mit „Willy Wonka & die Schokoladenfabrik“ aus dem Jahre 1971 im Jahr 2006 eine deutsche TV-Premiere gezeigt hat. Doch genau so war es am Sonntag den 27.08.2006.

[STORY]

Charlie Bucket (Peter Ostrum) ist der Sohn einer verarmten Wäscherin und zusammen mit seiner Mutter und seinen Großeltern lebt er in einem kleinen Haus. Trotzdem hat Charlie Freude am Leben und macht das beste aus seiner Situation. Als nun der Schokoladenfabrikant Willy Wonka (Gene Wilder) bekannt gibt, dass er in seinen Schokoladentafeln fünf goldene Eintrittskarten versteckt hat, die zu einem Besuch der Schokoladenfabrik berechtigen, ist auch Charlie heiß auf Wonka-Schokolade und investiert sein eigens verdientes Geld in Schokoladentafeln. Und tatsächlich nachdem Charlie die Hoffnung auf ein goldenes Ticket fast schon aufgegeben hat, findet er doch noch eines der begehrten Eintrittskarten. So macht sich der junge Charlie gemeinsam mit seinem Großvater Joseph (Jack Albertson) zu einer Fabrikbesichtigung der besonderen Art auf, denn in Willy Wonkas Schokoladenfabrik geht es ziemlich ungewöhnlich zu.

An Stelle von normalen Menschen unterstützen die Oompa Loompas Willy Wonka bei der Schokoladenherstellung, ein Fluss aus Schokolade fließt durch die Fabrik und Kaugummis ersetzen ein ganzes Menü.

Doch die Tour verläuft nicht für alle Besucher glimpflich ab, denn getreu nach dem Motto „Wer nicht hören will, muss fühlen“ werden die unartigen Kinder auf ungewöhnliche Art und Weise bestraft. Sei es nun als aufgeblasenen Blaubeere zu Enden oder in der Müllpresse zu landen, nicht auf Willy Wonka zu hören hat vielseitige Folgen.

[MEINE MEINUNG]

Sein Alter von 35 Jahren sieht man Mel Stuarts Version von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ zwar an, trotzdem ist der Film auch heute noch gelungene Unterhaltung. Gene Wilder (Blazing Sadles) spielt Willy Wonka ähnlich schräg wie es Johnny Depp (Fluch der Karibik) in der Neuverfilmung von 2005 macht und auch die Ausstattung der Fabrik braucht sich nicht hinter der modernen Variante verstecken. Mit viel Lieben haben die Set-Designer schon 1971 eine verspielte Fabrik geschaffen, in der es an jeder Ecke etwas neues zu entdecken gibt und so macht es auch nicht, dass man zum Beispiel erkennen kann, dass einige riesen Bonbons aufgeblasene Luftballons sind.

Es gibt sogar Dinge die mir in der 1971’er-Version besser gefallen haben als in der „Tim Burton“-Verfilmung und zwar die Oompa Loompas. Verwendet Tim Burton für die Oompa Loompas einen einzigen Schauspieler, sind in der auf ARTE gezeigten ersten Verfilmung mehrere Schauspieler die Oompa Loompas. Für mich gewannen die kleinen Helfer dadurch mehr Individualität.

Insgesamt betrachtet ist also auch die hier besprochene Version absolut sehenswert. Genauso bunt und schräg wie die Neuverfilmung und mit einem großartigen Gene Wilder als Willy Wonka besetzt wundert es mich ein wenig, dass der Film bisher noch nie im deutschen Fernsehen zu sehen war. Mit jedenfalls bereitete der Film einen schönen Fernsehabend und ich würde mir „Willy Wonka & die Schokoladenfabrik“, so ja der etwas verwirrende Name, immer wieder ansehen.

[FAZIT]

„Willy Wonka & die Schokoladenfabrik“ muss sich nicht hinter dem Remake von 2005 verstecken. Ähnlich bunt und bizarr macht dieser Film aus dem Jahre 1971 auch noch im Jahr 2006 Spaß.

[FILMFACTS]

Titel: Willy Wonka & die Schokoladenfabrik
Originaltitel: Willy Wonka & the Chocolate Factory
Produktionsjahr: 1971
Regisseur: Mel Stuart
Drehbuch: Roald Dahl
Darsteller: Gene Wilder – Willy Wonka
Jack Albertson – Grandpa Joe
Peter Ostrum – Charlie Bucket
Roy Kinnear – Mr. Henry Salt
Julie Dawn Cole – Veruca Salt
Leonard Stone – Mr. Sam Beauregarde
Denise Nickerson – Violet Beauregarde
Nora Denney – Mrs. Teevee
Paris Themmen – Mike Teevee
Ursula Reit – Mrs. Gloop
Michael Bollner – Augustus Gloop
Diana Sowle – Mrs. Bucket
Aubrey Woods – Bill, candy store owner
David Battley – Mr. Turkentine
Günter Meisner – Mr. Slugworth
Land: USA
Länge: 100 Minuten
Genre: Fantasy – Komödie – Musikfilm
Altersfreigabe: FSK ab 12
Vertrieb: Warner Home Video

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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