Es gibt Filme die fesseln einen auf Grund ihrer Charaktere vom ersten Moment an, an den Fernseher. „My name is Joe“ ist einer dieser Filme. Lest im folgenden Bericht warum.

[MOVIE]

~Story~

Joe (Peter Mullan) ist Alkoholiker, doch mit der Hilfe der Anonymen Alkoholiker hat er sein Problem in den Griff bekommen. Zwar lebt er von der Sozialhilfe, doch versucht er sein Leben wieder in geregelte Bahnen zu kriegen. Seine neue Liebe, die Sozialarbeiterin Sarah (Louise Goodall) kommt da gerade richtig und alles scheint sich prima zu entwickeln.

Dann allerdings bekommt ein Freund von Joe Probleme mit einem Drogenboss und bei dem Versuch ihm aus der Patsche zu helfen, droht Joes Vergangenheit ihn wieder einzuholen.

~Meine Meinung~

„My name is Joe“ ist ein spannender und ernster Film, der von den gut gezeichneten Charakteren lebt. Regisseur Ken Loach (Sweet Sixteen, Just a kiss) und sein Drehbuchautor Paul Laverty (Sweet Sixteen) haben hier wirklich gute Arbeit geleistet und auch Gillian Berrie (Ratcatcher) und Steven Mochrie (Ratcatcher) haben bei der Besetzung ein glückliches Händchen gehabt.

Mit Peter Mullan (Trainspotting), Louise Goodall (Carla‘s Song) und David McKay (Rob Roy) ist „My name is Joe“ hervorragend in den Hauptrollen besetzt worden und auch in den Nebenrollen gibt es einige gute Leistungen zu bewundern.

Doch nicht nur die Schauspieler gefallen mir, auch die Erzählweise des Films ist beachtenswert. Das Tempo ist gut gewählt und findet einen angenehmen Mittelweg zwischen Galopp und Trapp. Dadurch kommt der Film mit 105 Minuten Länge aus und wird somit zu keiner Zeit langweilig.

[DVD]

~Bild~

Die Bildqualität der DVD ist akzeptabel. Wirkliche Bildstörungen gibt es nicht, doch wirkt das Bild immer ein wenig krisselig. Auch war mir persönlich das Bild an einigen Stellen etwas zu dunkel abgetastet. Das Bild liegt aber im 16:9 Bildformat vor. Sehr angenehm bei modernen Fernsehern.

~Ton~

Die Tonspur ist ein wenig unbefriedigend. Die deutsche Tonspur ist zwar gut zu verstanden und gut abgemischt, doch liegt sie nur im Dolby Digital Stereosound vor. Schön, dass es wenigstens die englische Tonspur im Dolby Digital 5.1 gibt.

Untertitel gibt es in Deutsch und Englisch.

~Extras~

Ich vergleiche DVDs gerne mit Suppen. Und so wie eine schlecht gewürzte Suppe nicht schmeckt ist auch eine schlecht ausgestattete DVD nur eine halbgare Mahlzeit. „My name is Joe“ ist allerdings auch schon acht Jahre alt und so schlummern zu diesem Film vermutlich nicht allzu viele Interessante Extras in den Archiven.

Die folgenden Extras befinden sich auf der DVD:

~Original Trailer~

Der knapp zwei Minuten Lange Trailer macht Lust sich den Film komplett anzusehen. Es wurden genau die richtigen Szenen gewählt um den Film für den Zuschauer interessant zu machen und ich persönlich finde es immer wieder spannend zu sehen wie ein Film in den Kinos beworben wurde.

~Biografien~

Auf Texttafeln präsentiert die DVD Biografien zu Ken Loach, Peter Mullan und Louise Goodall.

~Produktionsnotizen~

Dieser Feature unterteilt sich in zwei Unterpunkte. Der erste, „Zur Entstehung des Films“, befasst sich mit der Entstehung von „My name is Joe“, während der zweite Punkt „Autor Paul Laverty zum Film“, die Gedanken von Drehbuchautor Laverty präsentiert. Beide Punkte sind mehrseitige Texttafeln.

~Ken Loach Trailer~

Regisseur Ken Loach hat deutlich mehr Filme gemacht als nur „My name is Joe“. Die Rubrik „Ken Loach Trailer“ zeigt die Filmvorschauen zu den anderen bei epiX erschienenen Ken Loach Titeln. Im Einzelnen sind dies „Bread & Roses“, „Carla‘s Song“, „Land & Freedom“, „The Navigators“ und „Sweet Sixteen“. Alle Trailer hinterlassen einen guten Eindruck und die „Ken Loach Sammler-Edition“ steht ab sofort auf meiner Wunschliste.

~epiX-Trailershow~

Die zweite Trailershow der DVD zeigt weitere Titel aus dem Programm von epiX. Im Einzelnen sind dies „Omagh“, „Dina“, „Sommernachtstraum“, „Ich, Claudius, Kaiser und Gott“, „Chok Dee“, „Der Tango der Rashevkis“, „Befreite Zone“, „Guten Abend, Herr Wallenberg“ und „Elefantenherz“.

~Meine Meinung~

Die Ausstattung der DVD ist ein wenig unbefriedigend, wenn auch die übermittelten Informationen interessant sind. Ich bin nun mal kein Freund von Texttafeln und so habe ich mich ein wenig schwer getan durch die einzelnen Features zu klicken. Auch finde ich es schade, dass es keinen Audiokommentar auf der DVD gibt. Gerne hätte ich Regisseur Ken Loach oder Hauptdarsteller Peter Mulllan beim kommentieren des Films zugehört.

Ein weiterer Punkt der mich stört ist der Umstand, dass es die deutsche Tonspur nur in Stereo vorliegt. Wenn es doch eine 5.1 Spur im Original gibt, frage ich mich warum keine deutsche 5.1 Spur produziert wurde.

Auf Grund dieser Punkte ist die DVD zu „My name is Joe“ eine der DVDs die nicht auf Grund der Ausstattung den Weg in meine Sammlung finden würden, sonder auf Grund der Qualität des Film. Und diese überzeugt auf ganzer Linie.

[FAZIT]

Das Sozialdrama „My name is Joe“ gehört zu den Filmen, die man gesehen haben sollte. Gut inszeniert und fantastisch besetzt fesselt der Film an den Bildschirm. Die DVD zum Film ist dafür leider nicht so gut ausgestattet, so dass diese nur echten Ken Loach Fans uneingeschränkt empfohlen werden kann.

[FILMFACTS]

Titel: My name is Joe
Originaltitel: My name is Joe
Alternativtitel: Mein Name ist Joe
Produktionsjahr: 1998
Regie: Ken Loach
Drehbuch: Paul Laverty
Darsteller: Peter Mullan – Joe Kavanagh
Louise Goodall – Sarah Downie
David McKay – Liam
Anne-Marie Kennedy – Sabine
David Hayman – McGowan
Gary Lewis – Shanks
Lorraine McIntosh – Maggie
Scott Hannah – Scott
David Peacock – Hooligan
Gordon McMurray – Scrag
James McHendry – Perfume
Paul Clark – Zulu
Stephen McCole – Mojo
Simon Macallum – Robbo
Paul Gillan – Davy
Land: Deutschland / Frankreich / Italien / UK / Spanien
Länge: 105 Minuten
Genre: Drama – Liebe/Romantik
Altersfreigabe: Freigeben ab 12
Verkaufsstart: 08.06.2006
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: My name is Joe – Ein Alkoholiker als Held“

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