Jason Statham hat mit seiner Rolle als Frank Martin im Action-Kracher „The Transporter“ bewiesen, dass er sich in diesem Bereich wohl fühlt. In dem Film „Crank“ kann Statham sich nun noch mehr austoben, denn um zu überleben muss er den Adrenalinspiegel in seinem Körper auf hohem Niveau halten.

[STORY]

Mit einem flauen Gefühl im Magen wacht Chev Chelios (Jason Statham) auf. An seinem Fernseher liegt eine DVD mit der Aufschrift „Fuck you“. Sofort schmeißt Chelios die DVD in seinen DVD-Player und muss feststellen, dass ihn der Gangster Ricky Verona (Jose Pablo Cantillo) im Schlaf mit einer chinesischen High Tech-Droge vergiftet hat.

Sofort kontaktiert Chelios den befreundeten Arzt Doc Miles (Dwight Yoakam) und dieser weiß direkt was los ist. Das Gift das Chelios verabreicht wurde verhindert den Aufbau von Adrenalin in seinem Körper und wenn Chelios Körper zur Ruhe kommt wird er sterben. Seine einzige Chance ist es ständig in Bewegung zu bleiben und den Adrenalinspiegel hoch zuhalten.

So schlägt sich Chelios mit dem Gift im Körper durch L.A. um zum einen an ein Gegenmittel zu gelangen und zum anderen um Rache an Verona zu nehmen.

[MEINE MEINUNG]

„Crank“ hat mir richtig gut gefallen und selten hat ein Filmtitel so gut zum Film gepasst wie es bei diesem Werk der Fall ist. Von der ersten Minute an inszeniert das Regieduo Mark Neveldine und Brian Taylor ein Actionfeuerwerk sondergleichen. Auch zeigt Hauptdarsteller Statham (Snatch, The Transporter) von Beginn an was für eine coole Sau er ist.

Gegenüber Statham wirkt dann auch ein Großteil der restlichen Besetzung eher blass. Besonders die Gegenspieler von Stathams Figur Chev Chelios, Jose Pablo Cantillo (Bondage) als Ricky Verona und Carlos Sanz (Backdraft) als Carlito, fehlt es an Charisma. Besonders störend ist dieser Umstand allerdings nicht, denn im Vordergrund des Film steht die erstklassig inszenierte Action. Mit Amy Smart (Road Trip, The Butterfly Effect) und Dwight Yoakam (Panic Room, Bandidas) gibt es aber auch zwei positive Überraschungen im Cast. Smart verkörpert die etwas dümmliche Freundin von Chelios wirklich sehr unterhaltsam und stellt später im Film unter Beweis, dass an dem Sprichwort „Dumm fickt gut“ etwas wahres dran ist und auch Yoakam kauft man seine Rolle als unkonventioneller Arzt ab.

Gut gefallen hat mir auch die Optik des Films. An vielen Stellen gibt es ungewöhnliche Stilmittel, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. So telefoniert Chelios zum Beispiel während einer Autofahrt mit seinem Kumpel Kaylo (Efren Ramirez) und während des Gesprächs sieht man Kaylo auf dem Seitenspiegel des Autos. Ein weiteres Beispiel für die gelungenen Stilmittel ist eine Szene in der Chelios mit einem Aufzug fährt. Mit ihm ihn Auto ist ein Asiate, der in seiner Landessprache spricht. Das ganze ist untertitelt und mit einem Schwenk auf Chelios schwenken auch die Untertitel mit, so dass man das gesagte in Spiegelschrift sieht. Hierdurch entsteht der Eindruck, als ob Chelios ebenfalls die Untertitel sehen würde.

Ein weiterer Punkt sind die in den Film eingestreuten bösen Witze. So nimmer Chelios in einer Szene einen Club voller Schwarzer hoch und wird von den dort aktiven Gangstern als weißer Nigger beschimpft. Später möchte Chelios dann triefend nass in ein Taxi einsteigen. Der arabisch aussehende Taxifahrer verweigert ihm aber die Mitnahme, woraufhin Chelios ihn kurzer Hand aus dem Taxi zerrt. Schnell noch ein Al-Qaida in die Runde gerufen und schon wird der Taxifahrer von einem Haufen Rentner verprügelt.

Einen ganz wichtigen Punkt spielen in „Crank“ natürlich die Actionszenen. Und hier gibt der Film mächtig Gas. Es ist fast einfacher die Minuten zu zählen in denen Chelios sich nicht prügelt, wild herumballert oder irgendwas zu Bruch geht als andersherum, doch trotz des Actionoverkills wirkt der Film nie billig. Die gelungen Bildkompositionen und das für einen Actionfilm gute Spiel von Statham lassen die Gewalt in gewisser Weise cool erscheinen. Mit Sicherheit einer der Gründe, warum der Film von der FSK die Einstufung keine Jugendfreigabe erhalten hat.

Trotz des hohen Gewalt- und Actionfaktors möchte ich den Film weiter empfehlen. Den beiden Regisseuren ist es gelungen eine eigentliche mehr als dünne Spannung äußerst Unterhaltsam zu verpacken und die Actionszenen gut zu inszenieren. Getragen von seinem Hauptdarsteller Jason Statham kann man „Crank“ somit durchaus als Popcornkino für ein Erwachsenes Publikum beschreiben.

[FAZIT]

Wer ungewöhnliches Actionkino mag ist bei „Crank“ genau richtig. Hier fliegen von der ersten Minute an die Fetzen. Leute die lieber anspruchsvolles Kino erleben möchten machen aber bitte einen sehr großen Bogen um den Film, denn hier gilt wirklich Kopf abschalten und unterhalten lassen.

[FILMFACTS]

Titel: Crank
Originaltitel: Crank
Produktionsjahr: 2006
Regisseur: Mark Neveldine, Brian Taylor
Drehbuch: Mark Neveldine, Brian Taylor
Darsteller: Jason Statham – Chev Chelios
Amy Smart – Eve
Efren Ramirez – Kaylo
Jose Pablo Cantillo – Verona
Dwight Yoakam – Doc Miles
Carlos Sanz – Carlito
Reno Wilson – Orlando
Edi Gathegi – Haitian Cabbie
Glenn Howerton – Hospital Doctor
Keone Young – Don Kim
Valarie Rae Miller – Chocolate
Laurent Schwaar – Man in Garage
David Brown – Sin City Brother
Dorian Kingi – Convenience Store Clerk
Daniel Stevens – Verona Crew #2
Land: USA
Länge: 87 Minuten
Genre: Action / Thriller
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Universum Film

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

6 Gedanken zu „Filmkritik: Crank – Ich brauche Adrenalin“

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