Montags steht eine feste Veranstaltung in meinem Kalender, zumindest wenn ich in Düsseldorf oder Berlin bin, die Sneak-Preview. Diesen Montag besuchte ich die Überraschungspremiere im Berliner Zoopalast und sehen durfte ich die Komödie „Ich, du und der andere“.

[STORY]

Molly (Kate Hudson) und Carl (Matt Dillon) sind frisch verheiratet. Eigentlich wollen die beiden nun ihr Leben in trauter Zweisamkeit verbringen, doch als plötzlich Carls bester Freund Dupree (Owen Wilson) vor der Tür steht, löst sich dieser Traum zunächst einmal in Luft auf.

Dupree will zwar nur einige Tage bleiben, ist aber hoffnungslos in der Kindheit stecken geblieben und schmeißt so das Leben von Molly und Carl gründlich durcheinander. Ob es nur beim Liebesakt der frisch verheirateten ins Schlafzimmer platzt, kurzer Hand einfach mal Pay-TV bestellt oder den Anrufbeantworter neu bespricht, nichts ist mehr so im Leben von Molly und Carl wie es einmal war.

Nachdem Dupree auch noch das Wohnzimmer des Paares abfackelt, wird die Freundschaft von Carl und Dupree auf eine harte Probe gestellt und diese wird noch härter durch den Fakt, dass Carl das Gefühl hat, dass Dupree ihm seine Frau ausspannen möchte.

[MEINE MEINUNG]

Das positive vorne Weg: Kate Hudson (Almost Famous, About Adam) sieht traumhaft aus. Doch nun zu den eher negativen Punkten an „Ich, Du und der andere“.

Zunächst Frage ich mich warum Dupree aus dem deutschen Titel gestrichen wurde. Im Original heißt der Film „You, Me and Dupree“ und ich persönlich finde, dass „Ich, Du und Dupree“ besser klingt als „Ich, Du und der andere“.

Der nächste Punkt ist die Laufzeit des Films. Mit 110 Minuten ist der Film leider viel zu lang geworden, so dass zwischen den einzelnen Witzen deutlich zu viel Lehrlauf hat. Erschwerend kommt hinzu, dass bei beiden Regisseure Anthony Russo (The Kiss) und Joe Russo (Pieces) streng nach den Schablonen des amerikanischen Mainstreamkinos arbeiten. Jeder der schon einmal eine romantische Komödie aus Hollywood gesehen hat, kann bei diesem Film genau vorhersehen welches Beziehungsproblem auf die Hauptdarsteller zukommt. Gerade dann ist es problematisch, wenn ein Film so zwischen den einzelnen Witzen daherdümpelt und viele Witze dabei sind die einfach nicht zünden wollen.

Dabei hat der Film durchaus seine gelungenen Momente und gerade die Szenen in denen Carl auf seinen Schwiegervater (Michael Douglas) trifft sind herrlich unterhaltsam. So habe ich mir ehrlich überlegt wie ich wohl reagieren würde wenn mein Schwiegervater mir später einmal nahe legt, sich sterilisieren zu lassen oder einfach dafür sorgt, dass ich einen Doppelnamen annehme.

Leider sind diese gelungenen Momente, wie bereits angedeutet, eher selten in „Ich, Du und der andere“ und die meisten Witze eher von belangloser Natur. Wenn Carl und Dupree beim Skateboard fahren ineinander rauschen und hinfallen können da vielleicht sechs jährige drüber lachen, bei mir kommt diese Art von plumpen Humor weniger gut an.

Gerade bei den heutigen Preisen für ein Kinoticket frage ich mich wieso Hollywood pro Jahr einhundert Mal quasi den selben Film dreht, anstatt junge hungrige Regisseure ihre Experimente verwirklichen zu lassen. Der ebenfalls in der Sneak gezeigt Film „Crank“ beweist doch, dass man auch schwache Storys innovativ erzählen kann und auch wenn „Crank“ ein Actionfilm und keine Komödie ist, sollte dieser Vergleich erlaubt sein.

[FAZIT]

„Ich, Du und der andere“ ist, wenn überhaupt, ein Film für einen geselligen DVD-Abend. Zu Schade sind knapp 9 Euro Eintrittsgeld für einen Film, den es im Kino in dieser Form zig Mal im Jahr zu sehen gibt. Da kann „Ich, Du und der andere“ noch so prominent besetzt sein.

[FILMFACTS]

Titel: Ich, Du und der andere
Originaltitel: You, me and Dupree
Produktionsjahr: 2006
Regisseur: Anthony Russo, Joe Russo
Drehbuch: Mike LeSieur
Darsteller: Owen Wilson – Randy Dupree
Kate Hudson – Molly Peterson
Matt Dillon – Carl Peterson
Michael Douglas – Mr. Thompson
Seth Rogen – Neil
Ralph Ting – Toshi
Keo Knight – Carl‘s Brother-In-Law
Todd Stashwick – Rod
Bill Hader – Mark
Lance Armstrong – Himself
Jason Winer – Eddie
Sidney S. Liufau – Paco
Billy Gardell – Bartender Dave
Eli Vargas – Aaron
Houston McCrillis – Dougie
Land: USA
Länge: 108 Minuten
Genre: Komödie – Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: UIP
Kinostart: 21.09.2006

[Wertung]

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

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