Road-Movies schaffen es immer wieder mich zu begeistern. Nun habe ich den Film „SommerHundeSöhne“ von Regisseur Cyril Tuschi (Nachtland) gesehen und war begeistert. Wieder einmal hat mich ein deutscher Film überrascht.

[FILM]

~Inhalt~

Der Zufall erzählt oft die spannenden Geschichten. So auch hier. Durch ihn nämlich treffen Frank (Fabian Busch) und Marc (Stipe Erceg) aufeinander. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Frank ein Träumer ist, der noch an Mutters Schürzenzipfel hängt, ist Marc ein impulsiver Macho und so ist es auch Marc, der Frank halb kidnappt und halb zur Flucht verleitet.

Mit dem Wohnmobil von Franks Eltern wollen die beiden nach Marokko. Marcs Vater liegt im sterben und Marc muss dort eine Erbschaftsangelegenheit regeln. Marc hat aber noch einige Geheimnisse, von denen er Frank nur nach und nach erzählt.

Und dann ist da noch die geheimnisvolle Schönheit Ilvy (Lilja Loeffler) in die sich Frank prompt verliebt.

~Meine Meinung~

„SommerHundeSöhne“ erzählt aus meiner Sicht ein spannender Road-Movie mit interessanten Charakteren. Dabei sind es vor allem die Schauspieler die den Film tragen. Die beiden Hauptdarsteller Fabian Busch (23, Liegen lernen) und Stipe Erceg (Die fetten Jahre sind vorbei) spielen sich schnell in die Herzen der Zuschauer und bringen die Charakterzüge ihrer beiden Rollen prima auf die Leinwand. Auch Lilja Loeffler spielt ihre Rolle gut. Ihr kauft man die geheimnisvolle Schöne von ihrem ersten Auftritt ab und schnell versteht man warum sie es schafft Frank den Kopf zu verdrehen.

Einen großen Anteil an der Faszination des Films hat auch Regisseur Cyril Tuschi. Er schafft es fesselnde Bilder zu kreieren und dabei die Stimmung der reisenden gut einzufangen. Ob nun am spanischen Strand oder im marokkanischen Hinterland, immer sieht man, dass an Originaldrehorten gedreht wurde und immer fühlt man sich an den jeweiligen Ort versetzt.

„SommerHundeSöhne“ ist aber kein einfacher Film. Die Story geht sehr in die Tiefe und jeder Charakter hat viele verschiedene Eigenschaften und Beweggründe, die man beim einmaligen ansehen des Films gar nicht alle erfassen kann. „SommerHundeSöhne“ ist somit ein Film, den man sich durchaus mehr als einmal ansehen kann oder sogar muss.

[DVD]

~Bild~

Das Bild ist im 16:9 Format auf der DVD und astrein abgemischt. In diesem Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, so dass dem Filmgenuss nichts im Weg steht.

~Ton~

Schade, das der Ton nicht ganz mit der Bildqualität mithalten kann. Das keine englische Tonspur vorliegt ist bei einem deutschen Film nicht weiter tragisch, doch muss es den nur eine Dolby Digital 2.0 Tonspur sein? Eine Dolby Digital 5.1 Tonspur wäre hier wünschenswert gewesen.

Für nicht deutschsprachige Menschen gibt es eine englische Untertitelspur auf der DVD.

~Extras~

Den Anfang der Extras macht, wie so oft, der Trailer zum Film. Dieser zeigt gut, worum es in dem Film geht und macht Lust auf den Streifen.

Weiter geht es mit einem sehr ausführlichen Making-Of. 46 Minuten bekommt man einen super Eindruck von der Produktion und erfährt wie manche Szene entstanden ist. Auch sieht man wie viel Spaß die Crew bei den Dreharbeiten zu „SommerHundeSöhne“ hatte und besonders sie Sequenz in der Fabian Busch das Bergfest der Produktion kommentiert ist sehr lustig.

Umfangreich sind dann auch die entfallenen Szenen. Während es bei anderen Filmen vielleicht zehn bis fünfzehn Minuten an entfernten Sequenzen gibt, sind es bei „SommerHundeSöhne“ fast eine Stunde an gestrichenem Material. Was besonders schön an diesem Extra ist, ist dass Regisseur Cyril Tuschi die einzelnen Szenen kommentiert und dem Zuschauer erklärt was diese Szene bewirken sollte und warum sie aus dem endgültigen Film rausgeflogen ist.

Noch mehr Einblicke in die Produktion und Hintergrundinformationen bieten die Fotogalerie und der Audiokommentar. Mit den Texttafeln die Biografien zu Cyril Tuschi, Fabian Busch und Stipe Erceg dürfte wirklich jeder Filmfan umfangreich informiert sein und keine Wünsche mehr offen sein.

Zu den filmspezifischen Extras gesellt sich dann noch die epiX-Trailershow mit Trailern zu „Das Lächeln der Tiefseefische“, „Baby“, „Kopflos“, „Wir“, „Fremder Freund“, „Elefantenherz“, „Befreite Zone“, „Nói Albinói“ und „Junimond“.

~Meine Meinung~

Für eine kleine Produktion wie „SommerHundeSöhne“ nun einmal ist, ist die DVD erstaunlich gut ausgestattet. Mit seinem umfangreichem Making-Of, den zahlreichen entfallenen Szenen und dem Audiokommentar braucht sich der Film nicht hinter mancher Hollywoodproduktion verstecken, die vielmals mit weniger Bonusmaterial daherkommen.

Die Bild- und Tonqualität ist zudem gut geworden, wenn auch der Ton gerne im 5.1-Ton hätte vorliegen können. Doch das mindert die DVD-Qualität nur minimal.

[FAZIT]

„SommerHundeSöhne“ ist ein sehenswerter filmischer Geheimtipp. Tolle Charaktere und schöne Bilder machen den Film für Freunde von Kino abseits der typischen Hollywodstereotypen interessant. Beim nächsten Besuch in der Videothek sollte man ruhig einmal nach diesem Werk fragen.

[FILMFAKTEN]

Titel: SommerHundeSöhne
Produktionsjahr: 2004
Regie: Cyril Tuschi
Drehbuch: Aaron Craemer, Ole Ortmann, Barbara Oslejsek, Cyril Tuschi
Darsteller: Fabian Busch – Frank
Stipe Erceg – Marc
Lilja Loeffler – Ilvy
Martin Claussen – Pauli
Daniela Ziegler – Franks Mutter
Heinrich Giskes – Marcs Vater
Helmut Rühl – Franks Onkel
Fernando Guerrero Rebollo – Luis
Hans Pawliczek – Martin
Land: Deutschland
Länge: 96 Minuten
Genre: Drama
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

4 Gedanken zu „DVD-Kritik: SommerHundeSöhne – Auf zur Oase“

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