„Brokeback Mountain“ gehört mit Sicherheit zu den meist ausgezeichneten Filmen der letzen Jahre. Grund genug ihn sich einmal anzusehen. Da ich ihn mir damals im Kino gespart hatte, war dies nun auf DVD im Heimkino der Fall.

[STORY]

Wyoming 1963. Ennnis del Mar (Heath Ledger) und Jack Twist (Jake Gyllenhaal) arbeiten gemeinsam auf Brokeback Mountain. Schafe hüten heißt die Aufgabe, in abgeschiedener Einsamkeit. Aus Kameradschaft und Freundschaft wird bald mehr – Liebe! Die Moralvorstellungen in der US-Provinz lassen eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft allerdings nicht zu und so müssen die beiden Cowboys getrennte Wege gehen. Beide lernen eine Frau kennen und heiraten, Ennis bekommt sogar Kinder.

Trotz der Trennung lassen Ennis und Jack nie ganz voneinander los. Unter dem Vorwand angeln zu gehen, treffen sich die beiden immer wieder am Brokeback Mountain um ihrer geheimen Liebschaft nachzugehen. Doch auch wenn sie ihre Partnerschaft weitestgehend geheim halten, es kommt zu immer mehr Problemen in ihrem Alltagsleben.

[MEINE MEINUNG]

„Brokeback Mountain“ ist für mich ein total überbewerteter Film. Ja, die Naturbilder sind umwerfend und auch Jack Gyllenhaal (Jarhead, The Day after Tomorrow) und Heath Ledger (Ritter aus Leidenschaft) spielen ihre Rolle recht gut. Dies kann allerdings nicht über die enormen Längen des Film hinweg täuschen.

Von Beginn an plätschert der Film vor sich hin und es vergehen Minuten bis überhaupt das erste Wort gesprochen wird. Auch nachdem das Eis gebrochen ist, passiert eigentlich gar nichts. Gezeigt werden zwei Cowboys die zwischen ihren Schafen und ihrem Zelt hin und her pendeln. Irgendwann dann in einer kalten Nacht bricht die Leidenschaft zwischen den beiden aus und man fällt über einander her. Wenn die Musikerin Pink über „Brokeback Mountain“ sagt „Der Film ist heiß, weil sie die Sexszenen nicht zensiert haben!“, dann mag das vielleicht auf das Prüde Amerika zutreffen, in Deutschland erzeugen diese Art von Erotikszenen höchsten ein müdes lächeln beim Zuschauer.

Auch nach der Zeit auf Brokeback Mountain geht es in der Geschichte nicht wirklich vorwärts. Von nun an werden die scheinbar normalen Provinzleben von Ennis und Jack erzählt. Ab und an werden diese zwar durch die Treffen der beiden unterbrochen, doch wird die Problematik des Homosexuell seins nicht überzeugend thematisiert und kommt deutlich zu kurz.

[FAZIT]

Für mich ist es unverständlich warum „Brokeback Mountain“ so viele Preise gewonnen hat. Der Film ist unnötig lang und präsentiert eine Geschichte die man in deutlich weniger Zeit erzählen könnte. Zugegeben die Naturbilder sind toll, die Hauptdarsteller gut und um mitreden zu können sollte man sich „Brokeback Mountain“ wenigsten einmal angesehen haben. Mehr aber auch nicht.

[FACTS]

Titel: Brokeback Mountain
Originaltitel: Brokeback Mountain
Jahr: 2005
Regisseur: Ang Lee
Drehbuch: E. Annie Proulx, Larry McMurtry
Darsteller: Heath Ledger – Ennis Del Mar
Jake Gyllenhaal – Jack Twist
Randy Quiad – Joe Aguirre
Valerie Planche – Waitress
David Trimble – Basque
Victor Reyes – Chilean Sheepherder #1
Lachlan Mackintosh – Chilean Sheepherder #2
Michelle Williams – Alma
Larry Reese – Jolly Minister
Marty Antonini – Timmy
Tom Carey – Rodeo Clown
Dan McDougall – Bartender #1
Don Bland – Biker #1
Steven Cree Molison – Biker #2
Anna Hathaway – Lureen Newsome
Land: USA
Länge: 134 Minuten
Genre: Drama, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahrem
Verleih: Universum Film

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

3 Gedanken zu „Filmkritik: Brokeback Mountain – Von schwulen Cowboys und Familienproblemen“

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