Im Kino auf einen guten Horrorfilm zu stoßen ist relativ schwer. Dieses dann auch noch in der Sneak-Preview präsentiert zu bekommen ist noch schwieriger. Ich hatte das Glück den Horrorfilm „Severance“ in einer solchen Preview im Zoopalast in Berlin sehen zu dürfen.

[STORY]

Die Angestellten eines Rüstungskonzern machen einen Auslug in den Ostblock. Sie wollen in einer luxuriösen Waldhütte der Firma ein Teamfindungsseminar abhalten um danach besser zusammenarbeiten zu können.

Doch schon auf dem Weg zur Hütte kommt es zu Problemen. Die Straße ist blockiert und so muss das Team die letzen Meter zu Fuß zurück legen. Als man schließlich die Hütte erreicht herrscht Ernüchterung. Von Luxus ist weit und breit nichts zu erkennen, vielmehr wirkt das Haus wie eine heruntergekommene und schon lange nicht mehr bewohnte Unterkunft. Das Team versucht das beste aus der Situation zu machen, doch schnell stellt sich heraus, dass die schäbige Umgebung nicht nur unheimlich wirkt, sondern dass es sich bei dem alten Haus scheinbar um eine alte Irrenanstalt handelt, in der von dem Rüstungskonzern Experimente an Soldaten durchgeführt wurden.

Plötzlich tauchen diese Soldaten auf und das eigentlich friedliche Teamseminar wird zu einem Kampf auf Leben und Tod. Fiese Fallen, eiskalte Killer und die eigene Dummheit dezimieren das Team nach und nach, so dass sich die Frage stellt ob überhaupt jemand überlebt. Doch zum Glück gibt es großbusige Prostituierte…

[MEINE MEINUNG]

„Severance“ besticht durch viel schwarzen Humor und Splatterszenen die auch für schwächere Gemüter anzusehen sind. Durch diese Mischung wird der Film zu etwas besonderen. Alleine die Eröffnungssequenz entlockt dem Zuschauer mehrere Lacher. Hier werden zwei aufreizende Damen durch einen Wald gejagt, fallen in eine Grube und versuchen sich mit Hilfe ihrer Kleidungsstücke wieder aus der Grube zu ziehen, wodurch sie schließlich halb nackt darstellen. Sehr amüsant anzusehen und für die Männer eine ideale Fleischbeschau.

Der Witz entfaltet sich aber nicht nur in dieser Sequenz, sondern zieht sich durch den ganzen Film. Ob die Kollegen nun auf der Fahrt zur Hütte kuriose Diskussionen führen, es beim Abendbrot komische Gruselgeschichten gibt oder einer der Protagonisten einfach nur in einen total dreckigen Swimmingpool fällt. Es darf nicht nur viel gelacht werden, sondern auch vielschichtig.

Der wichtigere Aspekt eines Horrorfilms müssen aber ganz klar die Grusel- und Schockmomente stellen. Und dafür hat „Severance“ einige. Oftmals schafft es der Film dabei sogar eingefleischte Genrekenner zu überraschen, da einige Effekte an wirklich unerwartenden Momenten passieren. Zusätzlich gibt es noch einige Splattereffekte zu sehen. Hier wird aber auf eine explizite Darstellung weitestgehend verzichtet, so dass bei den richtig bösen Szenen die Schere angesetzt wurde und sich das Geschehen im Kopf des Zuschauer weiter abspielt.

Als letzten Punkt möchte ich noch kurz auf die Schauspieler eingehen. In vielen Filmen des Genres gehören diese nicht zu den Glanzpunkten. Nicht so in „Severance“. Zwar befindet sich unter den Darstellern kein Superstar, doch macht das gesamte Team solide Arbeit.

[FAZIT]

Wer in der nächsten Zeit einen Horrorfilm sehen möchte, macht mit „Severance“ nichts verkehrt. Schwarzer Humor und gute Horrorsequenzen machen diesen Film zu einem Geheimtipp des Genres.

[FACTS]

Titel: Severance
Originaltitel: Severance
Jahr: 2006
Regisseur: Christopher Smith
Drehbuch: James Moran, Christopher Smith
Darsteller: Toby Stephens – Harris
Claudie Blakley – Jill
Andy Nyman – Gordon
Babou Ceesay – Billy
Tim McInnerny – Richard
Laura Harris – Maggie
Danny Dyer – Steve
David Gilliam – George
Juli Drajkó – Olga
Judit Viktor – Nadia
Sándor Boros – Coach Driver
Levente Törköly – Lodge Killer
János Oláh – Flamethrower Killer
Bela Kasi – Headbutt Killer
Roland Kollárszky – Knife-in-butt Killer
Land: Deutschland / UK
Länge: 90 Minuten
Genre: Horror, Komödie, Thriller
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Verleih: Splendid Film

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Severance – Zerstört die Rüstungsindustrie“

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