Felicity Huffman (Magnolia, Desperate Housewives) spielt in „Transamerica“ eine ihrer mutigsten Rollen, einen Mann, der kurz vor seiner endgültigen Geschlechtsumwandlung zur Frau steht.

[STORY]

Bree ist Transsexuell und steht kurz vor der alles entscheidenden Operation. Ihren männlichen Namen hat sie abgelegt und hört von nur noch auf ihren Frauennamen. Da kommt es gar nicht recht, dass sie einen Sohn hat, den sie kaum kennt und der nicht weiß, dass Bree eigentlich sein Vater ist. Zudem ist er drogenabhängig und verdingt sich als Callboy.

Gemeinsam gehen die beiden auf eine Reise, die für beide nicht einfach ist. Bree will vor ihrem Sohn unbedingt geheim halten, dass sie früher ein Mann und eigentlich sein Vater ist und er möchte die Fahrt auch nur so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Während ihrer Reise trifft das ungleiche Paar auf die unterschiedlichsten Menschen. Seien es nun Notgeile Trucker, denen Brees Sohn sexuelle Gefälligkeiten anbietet, einsame Männer die sich in Bree verlieben oder eine Gruppe von transsexuellen bei den die beiden Reisenden einkehren und die sehr offen zu ihrer Geschlechtsumwandlung stehen.

Die schwierigste Begegnung ist aber das Treffen mit Brees Eltern und die Offenbarung von Bree an ihren Sohn, dass sie eigentlich ein er ist beziehungsweise war.

Eine packende und dramatische Erfahrung für alle Beteiligten, für die es scheinbar kein Happy End zu geben scheint.

[MEINE MEINUNG]

Ein Partyfilm ist „Transamerica“ nicht. Dafür ist das Thema einfach zu ernst und wird von Regisseur Duncan Tucker (Boys to Men) auch mit dem nötigen Anstand auf die Leinwand gebracht. Flachen Humor oder Gemeinheiten gegen die oft Missverstandene Gruppe der Transsexuellen sucht man hier zum Glück vergebens. Stattdessen ist „Transamerica“ ein Plädoyer für mehr Toleranz den anderen gegenüber. Auch zeigt der Film, dass transsexuelle nicht krank im Kopf sind, sondern zeigt auf, welche Probleme es mit sich bringt scheinbar im falschen Körper geboren worden zu sein und welche Probleme dies mit sich bringt. Dabei ist die Intoleranz und Ablehnung der Gesellschaft den Transsexuellen nur ein kleiner Aspekt. Viel schwerwiegender treffen den Betroffenen die Verachtung der Familie und die Zweifel am eigenem tun.

„Transamerica“ ist aber auch ein Film über Freundschaft und Vertrauen. Lange Zeit weiß Bree ja gar nicht, dass er nicht mit einer Sozialarbeiterin, sondern mit seinem Vater unterwegs ist und so baut sich zwischen den beiden eine Freundschaft auf, die durch die harte Wahrheit fast zerstört wird.

Doch nicht nur die Story konnte mich überzeugen. Gut gefallen haben mir auch die Hauptdarsteller. Besonders Felicity Huffman hat mich mit ihrer Darstellung überrascht. Nicht jede Schauspielerin hat den Mut solch eine schwierige Rolle wie die der Bree zu spielen und nach ihrem Serienerfolg mit den „Desperate Housewives“ hat es mich gefreut, dass sie mehr kann als eine Seriendarstellerin zu sein. Mit ihrer Rolle als Bree hat sich Huffman aus meiner Sicht für weitere Filmrollen in Hollywood qualifiziert.

[FAZIT]

„Transamerica“ ist einer der Filme, die man gesehen haben muss. Zwar muss man sich auf diesen Film wirklich einlassen, doch schafft man dies, bekommt man ein ergreifendes Gesellschaftsdrama präsentiert. Es muss ja nicht immer Popcornkino sein.

[FACTS]

Titel: Transamerica
Originaltitel: Transamerica
Jahr: 2005
Regisseur: Duncan Tucker
Drehbuch: Duncan Tucker
Darsteller: Andrea James – Voice Coach
Felicity Huffman – Bree
Danny Burstein – Dr. Spikowsky
Maurice Orozco – Fernando
Elizabeth Peña – Margaret
Craig Bockhorn – Sergeant
Paul Borghese – New York City Cop
Kevin Zegers – Toby
Jon Budinoff – Alex
Venida Evans – Arletty
Raynor Scheine – Bobby Jensen
Kate Bayley – Tennessee Waitress
Stella Maeve – Taylor
Teala Dunn – Little Girl
Jim Frangione – Taylor‘s Father
Land: USA
Länge: 103 Minuten
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: Universum Film

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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