Mads Mikkelsen ist vielen vielleicht bekannt als der Bösewicht aus dem letzen „James Bond“-Film „Casino Royale“. Im dänischen Film „Adams Äpfel“ von Anders Thomas Jensen (Flickering Lights) beweist er, dass er mehr kann als Poker spielen und aus dem Auge zu bluten.

[FILM]

~Inhalt~

Ivan (Mads Mikkelsen) ist Priester in einen verschlafenen dänischen Örtchen. In seiner Gemeinde mit angrenzenden Wohnheim betreut der etwas Weltfremde Gutmensch Ex-Sträflinge und will ihnen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft helfen.

Als Adam (Ulrich Thomsen) in die Gemeinschaft kommt, gerät das Leben von Ivan stark aus den Rudern. Adam ist überzeugter Neonazi und ist mit den Methoden von Ivan so gar nicht einverstanden. Mehr als einmal geraden die beiden aneinander, wobei es sogar zu handfesten Auseinandersetzungen kommt. Doch schließlich verfolgt Adam ein Ziel. Von den Äpfeln des neben der Kirche stehenden Apfelbaums will er einen Apfelkuchen backen und versucht von nun an alles die Äpfel zu beschützen. Äpfel klauende Vögel werden so zum Beispiel kurzer Hand erschossen.

Nach und nach schließt Adam auch seinen arabischen Mitbewohner ins Herz, doch als schließlich Adams alte Gang vor der Tür steht muss er eine Entscheidung treffen.

~Meine Meinung~

„Adams Äpfel“ ist ein wahres Kleinod unter den Filmen und braucht sich in keinster Weise hinter den Produktionen aus der Traumfabrik Hollywoods zu verstecken. Regisseur Anders Thomas Jensen hat eine wahrlich begeisternde Geschichte erschaffen, der es noch nicht einmal schadet, dass das Erzähltempo eher gemächlich ist. Er hat mit Ivan, Adam, Gunnar, Khalid und Sarah Charaktere erschaffen, die glaubwürdig und interessant sind und mit Mads Mikkelsen (Ich bin Dina), Ulrich Thomsen (Brothers), Nicolas Bro (Stealing Rembrandt), Ali Kazim (John and Mia) und Paprika Steen (Dancer in the Dark) hat er Schauspieler gefunden, die perfekt in die jeweilige Rolle passen. Erlebt man gerade bei kleineren oder unbekannteren Filmen oft ein Desaster was die Schauspieler angeht, beweist „Adams Äpfel“, dass es auch genau andersherum geht.

„Adams Äpfel“ ist auch einer dieser Filme bei denen einen die 90 Minuten Film wie eine halbe Stunde vorkommen und man nicht das Gefühl hat die eineinhalb Stunden vor dem Fernseher gesehen zu haben. Gerne würde die Geschichte um die fünf Charaktere noch etwas länger verfolgen.

[DVD]

~Bild~

„Adams Äpfel“ präsentiert sich dem Zuschauer im Bildformat 2,35:1. Die Qualität ist dabei ausgezeichnet und liefert keinen Anlass zur Kritik. Hier halt Delphi alles richtig gemacht.

~Ton~

Der Ton ist ebenfalls in guter Qualität auf der DVD. Insgesamt befinden sich drei Tonspuren auf der DVD wovon eine Sprache der Originalversion, also in dänisch ist, und die anderen beiden in Deutsch. Die dänische Tonspur ist in Dolby Digital 2.0 abgemischt, während sich die deutsche Tonspur in den beiden Formaten Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1 auf der DVD befindet.

~Extras~

Das Bonusmaterial zu „Adams Äpfel“ gewinnt zwar keinen Preis auf Grund des Umfangs, man kann es aber durchaus aus ausreichend bezeichnen. Geboten werden 15 Minuten an entfallen Szenen, ein 25 Minuten langes Making-Of, den Original Kinotrailer aus Deutschland und Dänemark, ein Rezept für dänischen Apfelkuchen, Texttafeln zum Buch Hiob, Texttafeln zu den Auszeichnungen die „Adams Äpfel“ gewonnen hat sowie Texttafeln zu den Schauspielern und dem Regisseur von „Adams Äpfel“.

Zusätzlich zu den filmspezifischen Extras hat Delphi noch eine Programmvorschau auf die DVD gepackt, die die Trailer zu „In 3 Tagen bis du tot“, „We feed the world“, „NVA“, und „Knallhart“ umfasst.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Adams Äpfel“ ist seinen Preis wert. Mit guter Bild- und Tonqualität und einen guten Angebot an Extras kann die DVD bei Filmfans punkten. Gerade das Making-Of macht wirklich Spaß und vermittelt einen guten Eindruck von der Entstehung des Films und auch die anderen Extras sind informativ. Texttafeln sind zwar persönlich nicht so mein Fall, aber das Rezept für den Apfelkuchen entschädigt für die vielen Lesestoff. Ich finde es einfach etwas anstrengend auf einen Fernseher Text zu lesen, da herkömmliche Röhrenfernseher die Schrift meist etwas unscharf abbilden.

[FAZIT]

„Adams Äpfel“ ist ein guter Tipp für weltoffene Filmfans, die nicht nur an den heile Welt Filmen der amerikanischen Großproduktionen interessiert sind. Tolle Charaktere und eine tolle Geschichte machen „Adams Äpfel“ zu einem „must see“!

[FILMFAKTEN]

Titel: Adams Äpfel
Originaltitel: Adams aebler
Alternativtitel: Adam‘s Apples
Produktionsjahr: 2005
Regie: Anders Thomas Jensen
Drehbuch: Anders Thomas Jensen
Darsteller: Ulrich Thomsen – Adam Pedersen
Mads Mikkelsen – Ivan
Nicolas Bro – Gunnar
Paprika Steen – Sarah Svendsen
Ali Kazim – Khalid
Ole Thestrup – Dr. Kolberg
Nikolaj Lie Kaas – Holger
Gyrd Là¸fqvist – Poul Nordkap
Lars Ranthe – Esben
Peter Reichhardt – Nalle
Tomas Villum Jensen – Arne
Peter Lambert – Jà¸rgen
Solvej K. Christensen – Pige på tankstation
Rasmus Rise Michaelsen – Ung fyr på tankstation #1
Jacob-Ole Remming – Ung fyr på tankstation #2
Land: Dänemark, Deutschland
Länge: 94 Minuten
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Delphi, EuroVideo

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

3 Gedanken zu „DVD-Kritik: Adams Äpfel – Äpfel, Nazis, Tankstellenräuber“

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