Gesellschaftskritik kann man auf unterschiedlichste Art und Weise üben. Mike Judge (Office Space) hat dafür den Weg der Komödie gewählt und schickt Luke Wilson (3 Engel für Charlie, Old School) in die nahe Zukunft.

[FILM]

~Inhalt~

Joe Bauers (Luke Wilson) ist ein durchschnittlich intelligenter Mensch, mit durchschnittlichen Aussehen und einem durchschnittlichen Job bei der US-Army. Er ist der typische amerikanische „Average Joe“ und somit perfekt für ein Experiment der Army geeignet. Diese will Joe für ein Jahr einfrieren und dann wieder auftauen.

Das Projekt wird gestartet, dann allerdings wird die US-Basis in der Joe in seinem Container liegt eingestampft und Joe einfach vergessen. Erst 2050 wacht er aus seinem Tiefkühlschlaf auf, allerdings hat sich die Welt verändert. Alle Menschen sind dumm und Joe scheint der klügste Mensch auf Erden zu sein. Durch Zufall von erfährt er von einer Zeitmaschine und will nun einen Weg zurück in seine Zeit finden. Das ist aber gar nicht so leicht, denn die dummen Menschen um ihn herum stellen ihn vor so manche Herausforderung und dann ist auch noch die Polizei hinter ihm her.

~Meine Meinung~

„Idiocracy“ ist gar nicht mal so ein schlechter Film. Leider hat fast keiner Notiz von dem Film genommen als er in den deutschen Kinos startete und auch auf DVD räume ich persönlich dem Film nicht all zu große Erfolgschancen ein, da einfach zu wenig Leute jemals von diesem Film gehört haben und die Inhaltsangabe und die Besetzung auf den ersten Blick alles andere als eine gute Komödie verspricht.

Man sollte sich aber von der eher schwachen Inhaltsangabe und den weniger großen Namen nicht abschrecken lassen und sich „Idiocracy“ einmal anschauen. Hinter der unscheinbaren Fassade verbirgt sich nämlich ganz großes Kino, welches vor allem in der Originalversion unheimlich viel Spaß macht.

Luke Wilson passt perfekt in die Rolle des Joe Bauers und auch die anderen Positionen im Film sind prima besetzt worden. Und auch im Detail zeigt der Film viel Humor. Schaut man sich zum Beispiel die Kleidung der Protagonisten an, wird man sehen, dass diese übersät ist mit Werbung und was in der Zukunft Starbucks zu bieten hat, ist viel mehr als Kaffee und freut vor allem die männliche Bevölkerung. Toll auch, dass die Menschen kein Trinkwasser mehr nutzen, sondern nur noch die Flüssigkeit eines fiktiven Sportgetränkeherstellers.

Für mich, der sich heute schon über die Dummheit und Ausdrucksweise meiner zukünftigen Rentenversorger aufregt, war es eine große Freude zu sehen, wie punktgenau Regisseur Mike Judge das Szenario der verdummten Menschheit getroffen hat und in gewisser Weise ist das gezeigte Bild in einigen hundert Jahren gar nicht so unwahrscheinlich.

[DVD]

~Bild~

Das Bild der DVD zu „Idiocracy“ ist gut gelungen. Es präsentiert sich mit satten Farben und lässt keine Wünsche offen. Bildrauschen oder Störungen sind nicht zu finden, so dass man in dieser Hinsicht von einem gelungenen Produkt sprechen kann.

~Ton~

Auch der Ton ist gut abgemischt. Er bietet ein kräftiges Sounderlebnis, wenn er auch sehr Center betont ist, da der Film alles in allem recht dialoglastig ist. Die ganze Zeit über untermalt die Tonspur die Dialoge aber mit Umgebungsgeräuschen, so dass die Heimkinoanlage genug zu tun bekommt.

~Extras~

Die Austattung der DVD mit Extras ist nicht toll. Hier findet man nur fünf nicht verwendete Szenen. Deutlich zu wenig für eine solche Produktion. Hier wird eine Menge Potenzial verschenkt.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Idiocracy“ gehört leider nicht zu den DVD mit der besten Ausstattung. Bild und Ton liefern zwar keinen Grund zu meckern, aber die Extras sind etwas mager. Bei einer Produktion eines Majorlabels darf man aus meiner Sicht ruhig etwas mehr als das gebotenen erwarten. Diese DVD ist damit einer dieser DVDs, die man sich wirklich nur dann zulegt, wenn man den Film zu seinen absoluten Lieblingsfilmen zählt und sich die DVD ansonsten eher aus der Videothek ausleiht.

[FAZIT]

„Idiocracy“ ist ein Film für die breite Masse. Sowohl Freunde von klassischen Komödien, als auch Filmfans die satirische Untertöne mögen sind gut bedient. Selten wurde Gesellschaftskritik so treffend auf die Leinwand gebracht,

[FILMFAKTEN]

Titel: Idiocracy
Originaltitel: Idiocracy
Alternativtitel: 3001, Untitled Mike Judge Comedy
Produktionsjahr: 2006
Regie: Mike Judge
Drehbuch: Mike Judge
Darsteller: Luke Wilson – Joe Bauers
Maya Rudolph – Rita
Dax Shepard – Frito
Anthony ´Citric‘ Campos – Secretary of Defense
David Herman – Secretary of State
Sonny Castillo – Prosecutor
Kevin McAfee – Bailiff
Robert Musgrave – Sgt. Keller
Ryan Melton – Hospital Technician
Justin Long – Doctor
Heath Jones – Cop #1
Eli Muñoz – Horny Guy
Patrick Fischler – Yuppie Husband
Darlene Hunt – Yuppie Wife
Ryan Ransdell – Trashy Guy
Land: USA
Länge: 84 Minuten
Genre: Abenteuer, Komödie, Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: Idiocracy – Dumm, dümmer, klug!“

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