Es muss ja im Kino nicht immer Krawallkino mit viel Action sein. Deswegen viel die Wahl bei einem meiner letzten Kinobesucher auch nicht auf einen Actionreißer, sondern auf den ruhigen Thriller „Zodiac“, der nicht nur wegen Regisseur David Fincher (Panic Room, Seven) versprach ein guter Film zu sein.

[STORY]

Es ist der Sommer 1969 in San Francisco. Ein unbekannter Mörder begeht im Abstand von einem Monat mehrer Morde und nennt sich selbst Zodiac. Er beginnt der verschlüsselte Briefe mit Botschaften an die örtlichen Zeitungen zu verschicken. Dies ist der Zeitpunkt an dem sich die Inspektoren Toschi (Mark Ruffalo) und Armstrong (Anthony Edwards) in die Ermittlungen einschalten. Trotz der vielen der Spuren und Hinweise die der Täter für die Ermittler hinterlässt, gestalten sich die Ermittlungen schwieriger als gedacht. Der Mörder scheint seine Mordserie schon wesentlich früher begonnen zu haben als angenommen und hat inzwischen eine gewisse Beziehung zu dem Journalisten Avery (Robert Downey jr.) entwickelt.

Dadurch kommt der Zeitungscartoonist Graysmith (Jake Gyllenhaal) mit dem Fall in Kontakt und verbringt fortan jede Minute mit der Entschlüsselung der Briefe und der Jagd nach dem Täter. Es gibt zwar einen Verdächtigen, Arthur Leigh Allen (John Carrol Lynch), doch ihn kann die Polizei nichts nachweisen.

Es vergehen Jahre und der Fall wirkt sich nachhaltig auf alle Beteiligten aus. Erst quittiert Armstrong den Dienst, dann Toschi. Avery wird durch Alkohol und Drogen ein komplettes Wrack. Nur der Cartoonist Graysmith bleibt an dem Fall dran und ist bereits dabei, ein Buch zu schreiben. Eines Tages kreuzen sich die Wege von Toschi und Graysmith erneut und man beginnt den Fall noch einmal aufzurollen. Schließlich ist der Zodiac-Killer noch nicht geschnappt.

[MEINE MEINUNG]

„Zodiac“ ist einer dieser Filme, bei denen man froh ist wenn sie zu Ende sind. Der Film erzählt zwar eine extrem spannende Geschichte, doch erzählt Regisseur David Fincher diese Geschichte einfach zu lange. Mit 151 Minuten wird eine Menge Sitzfleisch gefordert und wenn es zwischenzeitlich in der Geschichte kein bisschen vorwärts geht, fällt es schwer durchzuhalten.

Doch wer auch die langatmigen Phasen des Films übersteht, wird mit tadellosen schauspielerischen Leistungen und fesselnden Dialogen entschädigt. Die Leistungen die Mark Ruffalo (Collateral, Windtalkers), Anthony Edwards (Jackpot, Downtown), Robert Downey jr. (Gothika, A Scanner Darkly) und Jake Gyllenhaal (Jarhead, Brokeback Mountain) abliefern sind wirklich fantastisch. Auch die Darstellung der Morde weiß zu fesseln. Diese sind von Fincher in einer wirklich schockierenden Art auf die Leinwand gebracht worden, dass selbst eingefleischte Horrorfans vermutlich einmal schlucken müssen. Fincher erreicht damit in jedem Fall, dass der Zodiac-Killer von Beginn an keine Chance hat Sympathien beim Zuschauer zu ergattern.

Überhaupt muss man Fincher lassen, dass er es in „Zodiac“ geschafft hat fesselnden Bilder auf die Leinwand zu bringen, genauso wie es ihm gelungen ist, die schwierige Decodierungsarbeit von Journalist Avery packend einzufangen.

[FAZIT]

„Zodiac“ ist ein guter Thriller mit Längen. Wer sich dessen bewusst ist und sich auf so einen Film einlassen kann, macht mit dem neueste Film von David Fincher nicht viel verkehrt.

[FACTS]

Titel: Zodiac
Originaltitel: Zodiac
Alternativtitel: Chronicles
Jahr: 2007
Regisseur: David Fincher
Drehbuch: James Vanderbilt, Robert Graysmith
Darsteller: Jake Gyllenhaal – Robert Graysmith
Mark Ruffalo – Inspector David Toschi
Anthony Edwards – Inspector William Armstrong
Robert Downey Jr. – Paul Avery
Brian Cox – Melvin Belli
John Carroll Lynch – Arthur Leigh Allen
Richmond Arquette – Zodiac 1 & 2
Bob Stephenson – Zodiac 3
John Lacy – Zodiac 4
Chloë Sevigny – Melanie
Ed Setrakian – Al Hyman
John Getz – Templeton Peck
John Terry – Charles Thieriot
Candy Clark – Carol Fisher
Elias Koteas – Sgt. Jack Mulanax
Land: USA
Länge: 151 Minuten
Genre: Drama, Krimi, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Warner

[Wertung]


Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Zodiac – Der Killer der die Polizei verhöhnt“

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