Quentin Tarantino (Pulp Fiction, Jackie Brown) und Robert Rodriguez (Spy Kids, Sin City) haben sich zusammen getan und gemeinsam ein Grindhouse-Double-Feature in die amerikanischen Kinos gebracht. Hierzulande sind die beiden Episoden „Death Proof“ und „Planet Terror“ getrennt und in einer längeren Fassung in die Kinos gekommen, dafür muss man hierzulande auf die Extra für dieses Double-Feature produzierten Trailer verzichten. Hier nun eine Review zu Quentin Tarantinos Beitrag zu „Grindhouse“: „Death Proof“.

[STORY]

Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Arlene (Vanessa Ferlito) und Shanna (Jordan Ladd) macht Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) in ihrer Lieblingsbar einen drauf. So ganz ohne Männer. Die kann man schließlich immer noch aufreißen. Doch die Truppe gerät ausgerechnet an den harmlos wirkenden Stuntman Mike (Kurt Russell). Als die drei Damen den vernarbten Stuntman abblitzen lassen, zeigt dieser sein wahres Gesicht. Hinter der harmlosen Fassade versteckt sich nämlich ein wahrer Dreckskerl. Mike kümmert sich auf seine ganz besondere Weise um das Damentrio, nämlich auf der Straße. Auf bestialische Weise bringt er die drei mit seinem todsicheren Wagen zur Strecke.

Ein Jahr später ist Mike wieder auf der Jagd nach neuen Opfern für sein Auto. Doch mit Kim (Tracie Toms), Zoe (Zoe Bell), Abernathy (Rosario Dawson) und Lee (Mary Elizabeth Winstead) ist er an die Falschen Frauen geraden. Sie wollen nicht in die Opferrolle und machen Mike das Leben zu Hölle. Und lange hat Mike nicht mehr zu Leben, denn zimperlich gehen Kim, Zoe, Abernathy und Lee nicht mit Mike um.

[MEINE MEINUNG]

„Death Proof“ ist kein schlechter Film, aber für einen Film von Quentin Tarantino eher schwach. Zumindest in der Langfassung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige Längen in der kürzeren Fassung nicht auftauchen. Zwar sind die vielen Dialoge und die langsam erzählte Handlung eine Hommage an das Exploitation-Genre, doch sollte sich ein Film dennoch nicht wie Kaugummi ziehen.

Doch die Längen sind auch schon die einzige wirkliche Schwäche des neuen Tarantino Films. In den Dialogen, der Bildausstattung, der Musik, den Schnitten und bei der Wahl der Schauspieler überzeugt der Film nämlich absolut. Mir hat es vor allem Zoe Bell angetan. Sie ist ja eigentlich das Stuntdouble von Uma Thurman und beweist hier in „Death Proof“, dass sie auch als „normale“ Schauspielerin überzeugen kann. Doch auch die Leistung von Kurt Russell (Die Klapperschlange, Poseidon) muss man erwähnen. Sein markantes Gesicht gepaart mit seiner durchaus vorhandenen Leinwandpräsenz prädestinierten in förmlich für die Rolle des Stuntman Mike. Und wenn er ohne Gnade Jungle Julia, Arlene und Shanna massakriert, kann man sich fast niemanden anderen mehr in der Rolle des Schurken vorstellen.

Toll sind auch die Kameraperspektiven und Schnitte die Quentin Tarantino einsetzt. Wenn man so zum Beispiel die Schlüsselszene des ersten Autounfalls im Film aus mehreren Perspektiven gezeigt bekommt oder Tarantino ganz Genrelike die Füße und andere Körperteile seiner weiblichen Darsteller in den Mittelpunkt stellt, kann man dies nur als meisterlich bezeichnen.

[FAZIT]

„Death Proof“ ist in der Langfassung mit Sicherheit nicht Tarantinos bester Film. Wer sich aber mit diesem Schwachpunkt abfinden kann, bekommt eine tolle Hommage an das Undergroundkino der 60er, 70er und frühen 80er geboten.

[FACTS]

Titel: Death Proof
Originaltitel: Death Proof
Alternativtitel: Quentin Tarantino‘s Death Proof, Quentin Tarantino‘s Thunder Bolt!, Thunder Bolt
Jahr: 2007
Regisseur: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Darsteller: Kurt Russell – Stuntman Mike
Zoe Bell – Herself
Rosario Dawson – Abernathy
Vanessa Ferlito – Arlene
Sydney Tamiia Poitier – Jungle Julia
Tracie Thoms – Kim
Rose McGowan – Pam
Jordan Ladd – Shanna
Mary Elizabeth Winstead – Lee
Quentin Tarantino – Warren
Marcy Harriell – Marcy
Eli Roth – Dov
Omar Doom – Nate
Michael Bacall – Omar
Monica Staggs – Lanna Frank
Land: USA
Länge: 113 Minuten
Genre: Action, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Senator

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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