Es gibt Edgar Wallace und es gibt Edgar Allen Poe. An eine Romanverfilmung letzteren hat sich Jess Franco (Dr M. Schlägt zu, Kiss me Killer) mit seinem Film „Im Schatten des Mörders“ von 1976 gewagt.

[FILM]

~Inhalt~

Auf dem idyllischen Landsitz „Park Manor“ geschehen geheimnisvolle Ereignisse. Aus dem ruhigen Anwesen scheint ein Ort des Schreckens zu werden. Der alte Lord des Anwesens wird tot aufgefunden. Ein Mord auf dem friedlichen Landsitz!

Nach dem Obduktion steht eines fest. Bei dem Täter kann es sich nur um die Tat eines Verrückten handeln, denn der Lord wurde bei lebendigem Leibe vergraben. Niemand hat eine Idee oder einen Verdacht wer der Täter sein könnte. Auch gibt es keine Spuren.

Als kurze Zeit später drei weitere Morde verübt werden, breitet sich im „Park Manor“ die Angst schlagartig aus. Und nicht einmal ein Schatten des Mörders ist bisher greifbar

~Meine Meinung~

Für manchen Filmfan mag diese Kriminalgeschichte zu einem gelungenen Film zählen, mir persönlich hat „Im Schatten des Mörders“ so gar nicht zugesagt. Zum einen ist die Story aus meiner Sicht etwas dünn, zum anderen gelingt es Franco nicht, dieser dünnen Story etwas Pepp zu geben.

Noch viel schwerwiegender liegen allerdings die Leistungen der Darsteller. Von den Namen der Schauspielern sagt mir kein einziger etwas, was natürlich nichts schlimmes heißen muss, aber leider schafft es kein Darsteller aus „Im Schatten des Mörders“ auch nur annähernd zu überzeugen. Selten habe ich Schauspieler gesehen die in ihren Rollen so blass bleiben.

Ein dritter negativer Punkt ist die Filmmusik. Carlo Savina (Marisa, Die Zukunft heißt Frau) hat zwar einen für die Zeit typischen Soundtrack komponiert. Mich nervt das Gedudel allerdings mehr als es mich unterhält.

[DVD]

~Bild~

Das Bild befindet sich im populären 16:9-Format auf der DVD zu „Im Schatten des Mörders“. Die Bildqualität ist dabei leider nicht so überragend. Das Bild rauscht doch schon deutlich sichtbar. Ein Alter von mehr als 30 Jahren geht halt auch an Filmmaterial nicht spurlos vorbei.

~Ton~

Der Ton von „Im Schatten des Mörders“ kann erwartungsgemäß nicht mit dem heutigen Standard mithalten. 1976 lagen digitale Tonformate noch in weiter ferne und deshalb muss man mit einer deutschen Monotonspur und einer spanischen Stereotonspur auskommen. Beiden Tonspuren hört man das Alter an, sind dabei aber noch erträglich.

~Extras~

Für sein Alter ist die DVD zu „Im Schatten des Mörders“ mit recht umfangreichem Bonusmaterial ausgestattet. Den Anfang machen dabei einige Biografien. Leider gibt es kein Untermenü, in dem man sich für die einzelnen Biografien entscheiden kann, so muss man sich durch einen großen Haufen Texttafeln klicken um zu späteren Biografien zu gelangen.

Weiter geht es mit einer Fotogalerie, die dem interessierten Zuschauer vorrangig Szenenfotos in einer selbst laufenden Diashow präsentiert. Ebenfalls selbst laufend werden in einem anderen Extra einige Coverentwürfe präsentiert.

Interessant ist auch das vom Deadline Magazin bereitgestellte Interview mit Jess Franco, was hier in Texttafeln enthalten ist. Den Abschluss des filmspezifischen Bonusmaterials bildet der Trailer zu „Eugenie“, einem weiteren Film von Jess Franco.

Zusätzlich zu dem bereits erwähnten Material, kann man sich einige Trailer anschauen. Im einzelnen zu den Filmen „Praying Mantis“, „Swingers“, „L‘Amour“, „Wer tötete Bambi?“, „I am the Ripper“, „Drawn in Blood“, „Fatal Online Affair“, „Justitia/Rache“ und „Themrog“.

~Meine Meinung~

Bei Bild und Ton kann die DVD zu „Im Schatten des Mörders“ nicht Punkten. Dafür überzeugt das Bonusmaterial, wenn man berücksichtigt, dass es sich bei dem Film um ein über 30 Jahre altes Werk handelt. Zwar muss man auf Grund der vielen Texttafeln einiges lesen, aber die geboten Informationen sind wirklich interessant.

[FAZIT]

Der Film ist nicht jedermanns Sache und in erster Linie für Fans von Jess Franco interessant. Wer als solcher auf ein perfektes Bild und High End Tonqualität verzichten kann, kann ruhig einen Blick auf „Im Schatten des Mörders“ werfen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Im Schatten des Mörders
Originaltitel: La Noche de los asesinos
Alternativtitel: Night of the Skull, Suspiri
Produktionsjahr: 1976
Land: Spanien
Regisseur: Jess Franco
Drehbuch: Jess Franco, Edgar Allen Poe
Darsteller: Alberto Dalbés – Major Oliver Brooks / Lord Archibald Percival Marion
Evelyne Scott – Marta Tobias
William Berger – Mr. Tobias
Lina Romay – Rita Derian
Vicente Roca – Inspector Bore
Yelena Samarina – Deborah Potts
Luis Barboo – Rufus
Jess Franco – Andy
Länge: 82 Minuten
Genre: Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

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