Die Filme von Roland Reber (24/7, The Dark Side of our Inner Space, Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein) sind keine leichte Filmkost und bewegen sich immer abseits der normalen Sehgewohnheiten Hollywood verwöhnter Zuschauer. Doch gerade das macht seine Filme für Cineasten so interessant und deshalb war ich hoch erfreut mit seinen Film „Das Zimmer“ ansehen zu dürfen.

[FILM]

~Inhalt~

Sophie (Mira Gittner) ist Studentin der Ägypthologie. Genau wie der arbeitslose Schauspieler Christoph (Marcus Grüsser) hat sie sich auf eine Zeitungsanzeige beworben in der jemand gesucht wird, der sechs Wochen gegen Bezahlung auf ein Haus aufpasst. Ohne voneinander zu wissen bekommen beide eine Zusage. Im Haus angekommen treffen sich die beiden dann zum ersten Mal und sind ein wenig überrascht, dass beide auf das Haus aufpassen sollen.

Gemeinsam mit der Zusage haben Sophie und Christoph einige Regeln erhalten. Diese besagen, dass sie im Haus tun und machen können was sie möchten. Es gibt nur eine Ausnahme. Ein Zimmer ist verschlossen und darf von den beiden „Housesittern“ nicht betreten werden. Kaum haben sie mit ihrer Aufgabe, dem Hüten des Hause, angefangen, ereignen sich seltsame Dinge im Haus, die Sophie und Christoph auf eine harte Probe stellen.

~Meine Meinung~

„Das Zimmer“ ist intelligentes Kino für Zuschauer, die mehr von einem Film erwarten als Popcornunterhaltung. Wer bei diesem Film nicht von der ersten bis zur letzen Minute voll dabei ist, wird es nämlich schwer haben der komplexen Geschichte zu folgen. „Das Zimmer“ ist also auf jeden Fall ein sehr anspruchvoller Film. Roland Reber hat es mit dieser Produktion allerdings erneut geschafft, dass man sich gerne auf den Film einlässt und dem Film gerne seine Aufmerksamkeit schenkt. Und obwohl der Film keine leichte Unterhaltung ist, fühlt man sich zu jeder Zeit gut unterhalten. Auch vergeht die Zeit wie im Flug. Der Film ist mit seinen knapp 90 Minuten zwar eh nicht sonderlich lang, kommt aber einem sogar eher wie 45 Minuten vor.

Dies spricht natürlich für den Film und die Art und Weise wie Reber seine Geschichte erzählt. Nachdem er seine beiden Hauptdarsteller eingeführt hat, baut er kontinuierlich einen Spannungsbogen, der den Zuschauer bis zur letzten Minute intensiv mitfiebern lässt.

Unterstützung hat Reber dabei von seinen beiden hervorragend agierenden Hauptdarstellern Mira Gittner (Der Fernsehauftritt, Pentamagica) und Marcus Grüsser (Die goldene Gans, Der Ruf der Berge) erhalten. Die beiden harmonisieren perfekt miteinander und geben ihrem jeweiligen Charakter eine Seele. Bei den beiden Darstellern hat man das Gefühl, dass sie förmlich in ihrer Rolle aufgehen und nicht nur Textzeilen auswendig gelernt haben, wie es leider bei vielen zweit- oder drittklassigen Hollywoodproduktionen der Fall ist.

Mit „Das Zimmer“ tritt Roland Reber wiederholt den Beweis an, dass gutes Kino sehr wohl aus Deutschland kommen kann und dass ein guter Film kein großes Budget braucht.

[DVD]

~Bild~

Das Bild zu „Das Zimmer“ kann mit den teuren Hollywoodproduktionen nicht mithalten. Dass ist aber gar nicht schlimm, denn auch 4:3 Format der DVD kann sich sehen lassen. Obwohl hier kein hochauflösenden Bild gezeigt wird vermutlich auch keine High-End Kameras zum Einsatz kamen, bekommt man ein nahezu störungsfreies Bild, was mit gesättigten Farben und geringen Bildrauschen überzeugt.

~Ton~

Als Tonpoptionen gibt es bei „Das Zimmer“ eine deutsche Sterotonspur, die recht gut klingt und die Dialoge gut verständlich in das heimische Wohnzimmer transportiert.

~Extras~

Neben dem Hauptfilm ist die DVD zu „Das Zimmer“ mit einigen Extras ausgestattet. Neben entfallenen Szenen, kann man sich einen Clip anseheh, der zeigt wie der Film auf verschiedenen Festivals präsentiert wurde. Des weiteren gibt es noch einige Outtakes und Interviews zu bewundern.

~Meine Meinung~

Alles in allem ist die Ausstattung der DVD gelungen. Bei einer deutschen Produktion ist es völlig ausreichend, wenn eine deutsche Tonspur vorhanden ist. Auch das diese bei „Das Zimmer“ nur in Stereo gehalten ist, kreide ich dem Film nicht negativ an. Bei dem Film handelt es sich nicht um eine hochpreisige Produktion. Zudem ist der Stereoton gut abgemischt worden. Auch die kleineren Mängel bei der Bildqulität verzeihe ich einer Produktion dieses Kalibers ohne Punktabzug.

Beim Bonusmaterial braucht sich der Film allerdings nicht hinter teuren Produktionen verstecken. Hier wird eine gute Auswahl geboten.

[FAZIT]

„Das Zimmer“ ist Kino zum Nachdenken. Zuschauer, die mehr von einem Film erwarten als stumpfe Action und lässige Dialoge, sollten sich diesen intelligenten Film ansehen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Das Zimmer
Alternativtitel: The Room
Jahr: 2000
Land: Deutschland
Länge: 91 Minuten
Regie: Roland Reber
Drehbuch: Roland Reber
Darsteller: Mira Gittner – Sophie
Marcus Grüsser – Christoph
Marina Anna Eich – Anna
Ute Meisenheimer – Postbotin
Petra Knieper – Maklerin
Claire Plaut – Monique
Genre: Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: wtp

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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