DVD-Kritik: Waynes World / Waynes World 2 – Lustige Rockchaoten

„It‘s Wayne‘s World, it‘s Wayne‘s World, It‘s party time, it‘s excellent“. So schallte es 1992 über die Kinoleinwand als Mike Myers (Austin Powers, Flight Girls) mit der Kunstfigur Wayne Campbell die Welt eroberte. Aus England habe ich mir eine Box mit den beiden Filmen der Reihe mitgebracht, die sogar eine deutsche Tonspur enthält und über diese möchte ich nun berichten.

[FILME]

~Inhalt~

Waynes World:

Sie sind langhaarig, sind Rock‘n‘Roll-Fans und sie haben ihre eigene Fernsehshow im offenen Kanal. Die Rede ist von Wayne Campbell (Mike Myers) und Garth Algar (Dana Carvey). Was als kleine Kellershow beginnt, wird zu einer ganz großen Nummer, denn der Fernsehproduzent Benjamin Oliver (Rob Lowe) bietet Wayne und Garth einen Fernsehvertrag an.

Zunächst scheint alles prima zu laufen, doch dann merken die beiden, dass sie über den Tisch gezogen werden und Oliver sie erbarmungslos ausbeutet. Er spielt die beiden Freunde Wayne und Garth sogar gegeneinander aus und macht sich an Waynes neue Freundin Cassandra (Tia Carrere) ran. Es ist an der Zeit für Wayne und Garth sich zusammen zu raufen um sich gegen Benjamin Oliver zu verbünden.

Waynes World 2:

Wayne und Garth sind bei ihren Eltern ausgezogen und bewohnen nun ein altes Lagerhaus, aus dem sie auch ihre Fernsehshow produzieren. Im Traum bekommt Wayne besuch von einem fast nackten Indianer, der ihn zur Rocklegende Jim Morrison (Michael A. Nickles) führt. Morrison gibt ihm die Aufgabe ein Festival zu organisieren und Wayne macht sich sofort an diese Aufgabe.

Doch diese Aufgabe ist gar nicht so einfach. Er hat keinen Kontakt zu irgendwelchen großen Bands und hat auch nicht wirklich Erfahrung mit der Organisation von Rockkonzerten. Doch dafür gibt es ja Leute wie den erfahrenen Roadie Del Preston (Ralph Brown). Um ein anderes Problem muss sich Wayne allerdings ganz alleine kümmern. Während er und Garth mit der Organisation des Festivals beschäftigt sind, macht sich hinter ihrem Rücken der schmierige Plattenboss Bobby Cahn (Christopher Walken) an Cassandra dran.

~Meine Meinung~

Die beiden „Waynes World“-Filme sind aus meiner Sicht einfach nur genial. In den Neunzigern war ich gerade ein Teenager und konnte mich köstlich über die Witze des Films amüsieren, aber auch heute noch kann ich mich über den genialen Humor von „Waynes World“ amüsieren. Klar, für viele Zuschauer mag der Humor des Films vielleicht etwas zu flach sein, aber wenn man genauer hinschaut, stellt man fest, dass der Humor eigentlich auf sehr hohem Niveau ist. Wo Humor der unter die Gürtellinie geht in anderen Filmen oft zu unlustigem Fäkalhumor verkommt, schafft es „Waynes World“ diese Art von Humor immer auf einem gewissen Niveau zu halten, da sich das meiste in zweideutigen Wortspielen abspielt.

Doch nicht nur beim Humor können die beiden „Waynes World“-Filme punkten. Gerade beim Soundtrack des Films haben sich die Verantwortlichen sehr viel Mühe gegeben und für jede Szene den richtigen Song gefunden. Eine Szene, die einfach unvergessen bleibt ist die, in der Wayne und Garth mit einigen Freunden in ihrem Auto, dem Spaßmobil, sitzen und Playback zu „Bohemian Rhapsody“ von Queen singen. Queen-Fans mögen vielleicht denken, dass dies eine Vergewaltigung an einem solch genialem Song, doch dies ist ganz und gar nicht der Fall. Vielmehr kann man das ganze ohne Probleme als Hommage an eine große Rockband werten. Und solche versteckten oder auch offen dargebotenen Ehrungen finde man überall in den beiden Filmen. Ob Wayne und Garth sich nun Backstage bei Alice Cooper vergnügen oder ob bestimmte Stücke einfach nur als Musikuntermalung laufen. „Waynes World“ und „Waynes World 2“ kann man ohne Zweifel als Lehrfilm für Rockgeschichte einsetzen, zumindest wenn es darum geht bestimme Stücke kennenzulernen.

Allerdings geht auch an „Waynes World“ der Fluch der Fortsetzung nicht spurlos vorüber. Schaut man sich „Waynes World 2“ an merkt man, dass die nur ein Jahr spätere Fortsetzung ein Schnellschuss war. Wengleich der Film auch kein schlechter Film ist, lässt die Story des Films doch arg zu wünschen übrig und wirkt sehr stark konstruiert. Zum Glück schafft es der Film dieses Manko durch einen Humor wieder auszugleichen. Und bei diesem wurde in Gegensatz zu „Waynes World“ eine neue Ebene hinzugefügt. Neben den vielen Anspielungen auf die Rockgeschichte und einer großartigen YMCA-Performance nimmt der Film auch so manchen Hollywoodfilm auf die Schippe. Wenn Wayne und Garth nachts den Park besuchen in denen ihr Festival stattfinden soll und plötzlich ein T-Rex auftaucht, liegt man fast lachend auf dem Boden.

Wer wie ich ein Kind der späten 80er und der 90er Jahre ist, kommt an den beiden „Waynes World“-Teilen nicht vorbei. Noch heute muss ich an die berühmte beschriebene Queen-Playback-Szene aus dem ersten Teil denken, wenn ich „Bohemian Rhapsody“ höre, was nur beweist, dass es den Machern mit „Waynes World“ und der Fortsetzung „Waynes World 2“ gelungen ist einen zeitlosen Komödienklassiker zu erschaffen.

[DVD]

~Bild~

Das Bild der beiden DVDs zu „Waynes World“ ist von guter Qualität. Beide DVDs liegen im anamorphen Widescreen Format, also einem 16:9 Format, mit einem Verhältnis von 1,78:1 vor. Auch in Zeiten der Blu-ray brauchen sich diese beiden DVDs nicht zu verstecken und erzeugen auch auf großen Fernsehern ein gutes Bild.

~Ton~

Beide DVDs liegen in den Sprachen Deutsch und Englisch vor. Die englische Tonspur liegt im Format Dolby Digital 5.1 vor und klingt sehr kraftvoll. Gerade bei den Szenen in denen Musikstücke gespielt werden, kommt auf beiden Teilen von „Waynes World“ die Heimkinoanlage gut zur Geltung. Auch die deutsche Tonspur hinterlässt einen guten Eindruck. Zwar liegt hier nur eine 2.1 Dolby Surround Tonspur vor, da bei „Waynes World“ die Effekte aber nicht ganz so wichtig ist, macht auch die deutsche Tonspur Spaß.

~Extras~

Die DVD zu „Waynes World“ kommt mit nicht gerade viel Bonusmaterial ins Haus. Neben einer knapp 20 Minuten Feature mit Interviews mit der Besetzung und der Crew gibt es noch einen Audiokommentar von Regisseurin Penelope Spheeris und den Trailer zum Film.

Auch die DVD zu „Waynes World 2“ besticht nicht gerade durch ihr umfangreiches Bonusmaterial. Wie bei der „Waynes World“-DVD gibt es auch hier ein Interviewfeature mit Darstellern und Crew. Ebenso ist ein Audiokommentar vorhanden. Dieser wurde von Regisseur Stephen Surjik eingesprochen. Der Trailer zum Film wurde bei „Waynes World 2“ wegelassen.

~Meine Meinung~

Als Fan der beiden „Waynes World“-Filme bin ich von der Ausstattung der DVDs zu den beiden Filmen etwas enttäuscht. So gibt es leider nur eine deutsche Stereotonspur und das Bonusmaterial ist leider auch etwas unbefriedigend. Klar, ein Audiokommentar ist toll, aber ich hätte mir dann doch etwas mehr Material gewünscht. So bleibt ein etwas bitterer Beigeschmack übrig.

[FAZIT]

Fans von „Waynes World“ brauchen die DVD-Box mit beiden Filmen. Auch wenn die Ausstattung der DVDs nicht überzeugen kann, die Filme rocken!

[FILMFAKTEN]

Titel: Waynes World
Originaltitel: Waynes World
Jahr: 1992
Land: USA
Länge: 95 Minuten
Regie: Penelope Spheeris
Drehbuch: Mike Myers
Darsteller: Mike Myers – Wayne Campbell
Dana Carvey – Garth Algar
Rob Lowe – Benjamin Kane
Tia Carrere – Cassandra
Brian Doyle-Murray – Noah Vanderhoff
Lara Flynn Boyle – Stacy
Michael DeLuise – Alan
Dan Bell – Neil
Lee Tergesen – Terry
Kurt Fuller – Russell Finley
Sean Gregory Sullivan – Phil
Colleen Camp – Mrs. Vanderhoff
Donna Dixon – Dreamwoman
Frederick Coffin – Officer Koharski
Mike Hagerty – Davy
Genre: Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: Paramount

[Wertung]

Gnislew: (5 / 5)

Titel: Waynes World 2
Originaltitel: Waynes World 2
Jahr: 1993
Land: USA
Länge: 95 Minuten
Regie: Stephen Surjik
Drehbuch: Mike Myers
Darsteller: Mike Myers – Wayne Campbell
Dana Carvey – Garth Algar
Christopher Walken – Bobby Cahn
Tia Carrere – Cassandra Wong
Chris Farley – Milton
Ralph Brown – Del Preston
James Hong – Jeff Wong
Rip Taylor – Himself
Steven Tyler – Himself
Joe Perry – Himself
Brad Whitford – Himself
Tom Hamilton – Himself
Joey Kramer – Himself
Lee Tergesen – Terry
Dan Bell – Neil
Genre: Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: Paramount

[Wertung]

Gnislew: (4,5 / 5)