Wenn ein Film aus dem Jahr 2003 aussieht wie ein Film aus den Dreißigern, kann man meiner Meinung nach von Kunst sprechen. „The Saddest Music In The World“ ist ein Film, der genau auf diesen Kniff zurück greift.

[FILM]

~Inhalt~

Winnipeg im Jahr 1933. Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise und Traurigkeit hat Hochkonjunktur. Für die Brauereibesitzerin Lady Helen Port Huntley (Isabella Rossellini) sind dies natürlich keine guten Zeiten um erfolgreich Bier zu verkaufen. Um die Lage ihrer Brauerei zu verbessern beschließt sie daher einen Wettbewerb auszutragen, bei der die traurigste Musik der Welt gekürt werden soll.

Aus allen Gegenden der Welt eilen die Teilnehmer herbei um am Wettbewerb teilzunehmen und das Preisgeld von 25 000 Dollar zu gewinnen. Unter den Teilnehmer ist auch der wenig erfolgreiche Broadwayproduzent Chester Kent (Mark McKinney) und der serbische Cellist Gravillo (Ross McMillan). Und die beiden verbindet deutlich mehr als nur der Musikwettbewerb miteinander.

~Meine Meinung~

Wer bei „The Saddest Music In The World“ fröhliches Hollywoodkino erwartet, wird enttäuscht werden. Guy Maddins (The Hoyden, Mein Papa ist 100 Jahre alt) Film ist eher eine Hommage an die Zeit des Stummfilmkinos und das auch, wenn „The Saddest Music In The World“ kein Stummfilm ist. Vielmehr gewinnt er diesen Stil durch seine Bildsprache.

Auch überzeugt der Film durch seine intensive Bildsprache. Dadurch, dass der Film zum größten Teil in schwarz-weiß inszeniert wurde stechen meiner Meinung nach die Leistungen der Schauspieler deutlicher heraus, da das Auge des Zuschauers komplett auf die Darsteller gerichtet ist und nicht auf Dinge, die sich links und recht im Bild abspielen.

Dabei hatten die Verantwortlichen bei der Wahl ein wirklich gutes Händchen. Mark McKinney (Spice World, A Night At The Roxbury) und Ross McMillan (The Hoyden, Barbara James) sind mit persönlich zwar nicht wirklich bekannte Namen, die beiden beweisen allerdings, dass sie hervorragende Schauspieler sind. Isabella Rossellini (Die Wiese, Wild At Heart) ist dagegen eine Darstellerin, die schon in vielen bekannten Werken mitgewirkt hat und hier erneut unter Beweis stellt, dass sie eine fantastische Schauspielerin ist.

[DVD]

~Bild~

Bei der Bildqualität muss man bei „The Saddest Music In The World“ einige Abstriche mache. Dies liegt aber nicht daran, dass bei der Produktion geschlampt wurde, sondern an der Art wie der Film gedreht wurde. Da der Film aussehen soll wie ein 30er Jahre Film, darf man halt kein fantastisches Bild erwarten.

~Ton~

„The Saddest Music In The World“ liegt nicht in einer synchronisierten Fassung vor. Als Zuschauer muss man sich mit einer englischen Stereotonspur zufrieden geben. Doch auch das passt wieder hervorragend in die Machart des Films.

Wer des englischen nicht so mächtig ist, darf den Dialogen in den deutschen Untertiteln folgen.

~Extras~

Die DVD präsentiert dem interessierten Gucker keine umfangreichen Extras. Einige Trailer und einige Kurzfilme, die das Thema des Films tiefer beleuchten sind alles was auf der DVD enthalten ist. Dazu bekommt man noch ein Booklet zum Film.

~Meine Meinung~

Obwohl die Ausstattung der DVD spärlich ausfällt, lohnt sich die Anschaffung der Scheibe. Der interessante Film steht hier meiner Meinung nach eindeutig im Mittelpunkt.

[FAZIT]

„The Saddest Music In The World“ ist kein Film für die Masse. Vielmehr ist es ein Werk für Menschen, die im Medium Film eine Kunstform sehen, denn genau dass ist das vorliegende Werk: Kunst!

[FILMFAKTEN]

Titel: The Saddest Music In The World
Originaltitel: The Saddest Music In The World
Jahr: 2003
Land: Kanada
Länge: 95 Minuten
Regie: Guy Maddin
Drehbuch: Kazuo Ishiguro, George Toles
Darsteller: Mark McKinney – Chester Kent
Isabella Rossellini – Lady Helen Port-Huntley
Maria de Medeiros – Narcissa
David Fox – Fyodor Kent
Ross McMillan – Roderick Kent / Gravillo the Great
Louis Negin – Blind Seer
Darcy Fehr – Teddy
Claude Dorge – Duncan Elksworth
Talia Pura – Mary
Jeff Sutton – Young Chester
Graeme Valentin – Young Roderick
Maggie Nagle – Chester‘s Mother
Victor Cowie – Man in Bar
Jessica Burleson – Lady‘s Secretary
Wayne Nicklas – Boardmember
Genre: Drama, Fantasy, Musikfilm
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: b-ware!media

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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