DVD-Kritik: The Jammed – Menschenhandel

Menschenhandel und Zwangsprostitution sind zwei Themen über die in der Gesellschaft nicht sonderlich viel geredet wird. Vielen ist es sogar gänzlich unbekannt, dass es in der modernen westlichen Welt so etwas wie Menschenhandel überhaupt gibt. Schön, dass es Filme wie „The Jammed“ gibt, die sich mit diesem Thema befassen.

[FILM]

~Inhalt~

Durch Zufall kommt Ashley (Veronica Sywak) mit einer verzweifelten chinesischen Mutter in Kontakt. Die Frau ist auf der Suche nach ihrer vermissten Tochter Rubi (Sun Park) und Ashley soll ihr bei der Suche helfen.

Schon bald findet sich Ashley in einer Welt wieder, von der sie niemals geglaubt hätte, dass diese existiert. In einer Welt, in der Frauen von Menschenhändlern gefangen gehalten und zur Prostitution gezwungen werden. Ashley nimmt den Kampf gegen den Menschenhandel auf und will Rubi aus den Fängen der skrupellosen Gangster befreien, doch schon bald merkt sie, auf welch gefährliches Terrain sie sich gewagt hat. Ashley selbst gerät in der Schusslinie der Menschenhändler!

~Meine Meinung~

„The Jammed“ ist ein harter skrupelloser Film, der keinen Aspekt des Menschenhandels und der Zwangsprostitution schön redet. Das wird nicht erst beim einlegen der DVD in das Abspielgerät klar, sondern schon beim lesen der Produktinformationen auf der DVD-Hülle. Wenn hier geschrieben wird, dass jährlich 700000 Frauen und Kinder gegen ihren Willen in die Sexindustrie eingeschleust werden, schockt dieser Fakt schon bevor man mit dem Film überhaupt angefangen hat.

Der Film selbst fesselt dann an den Bildschirm. Die Story wurde von Regisseurin Dee McLachlan spannend, aber nie übertrieben, inszeniert. Nie hat man das Gefühl, als ob der Film belehren will und der Regisseurin gelingt es das brisante Thema mit sehr viel Feingefühl zu präsentieren.

Bei ihrer Inszenierung kann sich McLachlan allerdings auch auf ihre Schauspieler verlassen. Ashley Darstellerin Veronica Sywak spielt die hilfsbereite Dame sehr ergreifend und auch die Darstellerinnen die die Zwangsprostituierten verkörpern wissen zu überzeugen. Auch auf der Seite der Menschenhändler hat man bei der Besetzung ein gutes Händchen bewiesen. Hier hat man Schauspieler gefunden die nicht zu schmierig und gleichzeitig böse wirken.

[DVD]

~Bild~

Das Bild der DVD zu „The Jammed“ kann nicht zu einhundert Prozent überzeugen, ist die meiste Zeit aber im grünen Bereicht. Einzig bei den sehr dunklen Szenen kann man ein Rauschen vernehmen. Das gewählte Bildformat für diese DVD ist das 16:9 Format im Verhältnis von 1,85:1.

~Ton~

Mit insgesamt drei Tonspuren kann der Film seine Zuschauer begeistern. Im Detail hat man die Wahl zwischen einer deutschen DTS Tonspur, einer deutschen Dolby Digital 5.1 Tonspur und einer englischen Dolby Digital 5.1 Tonspur.

Optional kann man deutsche Untertitel hinzuschalten.

~Extras~

Neben einem deutschen und einem englischen Trailer zum Film kann man sich noch einige entfernte Szenen und ein knapp zehn Minuten langes Making-Of ansehen.

Darüber hinaus gibt es eine Trailershow mit den Vorschauen zu „Buenos Aires 1977“, „Macbeth“, „The Hamiltons“, „The Last Winter“, „Cold Prey“, „Underground Fighter“, „The Night Listener“, „Storm“, „Scorpion“, „Manufacturing Dissent“, „Hinterm Mond gleich links“ und „Die wilden Siebziger“.

~Meine Meinung~

„The Jammed“ ist eine durchschnittliche DVD, die ihren Reiz mehr aus dem Film als aus der Ausstattung gewinnt. Mit dem kurzen Making-Of gibt es zwar ein kleines Highlight auf der DVD, doch die ganz großen Höhepunkte fehlen. Punkten kann die DVD bei Bild und Ton. Das minimale Rauschen bei den dunklen Filmszenen stört kaum und der Ton kling sehr gut, so dass man den Dialogen toll folgen kann.

[FAZIT]

Wieder einmal beweist ein unbekannter Film, dass er sich gegen große Hollywoodproduktionen behaupten kann. Regiedebütantin Dee McLachlan gelingt es ein ernstes Thema spannend zu verpacken.

[FILMFAKTEN]

Titel: The Jammed
Originaltitel: The Jammed
Jahr: 2007
Land: Australien
Länge: 90 Minuten
Regie: Dee McLachlan
Drehbuch: Dee McLachlan
Darsteller: Emma Lung – Crystal
Veronica Sywak – Ashley
Saskia Burmeister – Vanya
Masa Yamaguchi – Dyce
Todd MacDonald – Tom
Andrew S. Gilbert – Mr. Glassman
Kate Atkinson – Gabi
Damien Richardson – Federal Agent Mollica
Sun Park – Rubi
Genre: Drama, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Sunfilm

[Wertung]

Gnislew: (4 / 5)