Es kommt ja nicht so oft vor, dass ein Horrorfilm innovativ ist. „Timber Falls“ kann allerdings durchaus zu diesen seltenen Genrevertretern gezählt werden, denn der Film würzt das Slashergenre mit neuen, frischen Ideen.

[FILM]

~Inhalt~

Eigentlich wollen Sheryl (Brianna Brown) und ihr Mann Mike (Josh Randall) ein entspanntes Wanderwochenende mit Camping verbringen, doch es kommt anders. Fernab von jeder Zivilisation, in den Wäldern des State Park am Lake Kumbrabow in West Virgina, wartet nicht ein romantisches Wochenende auf die beiden, sondern Horror pur.

Schon auf den ersten Metern ihrer Wanderung treffen sie auf die ansässige Ida (Beth Broderick), die ihnen den abgelegenen Wanderweg Timber Falls empfiehlt. Und das Paar folgt dem Rat.

Dort machen sie Bekanntschaft mit Brody (Branden R. Morgan), Darryl (T.W. Leshner) und Lonnie (Ryan McGee), die die Beiden beim Sex erwischen und belästigen. Bis auf das die drei Einheimischen dem Paar einige Dollar abzockt passiert nichts schlimmeres, doch fehlt Mike und Sheryl zunächst der Mut für einen weiteren Versuch des sexuellen Aktes. Erst in der Nacht kommen sich die beiden näher.

Am nächsten Morgen ist es dann vorbei mit der Friedlichkeit. Als Mike aufwacht, stellt er fest, dass Sheryl entführt wurde. Sofort macht er sich auf die Suche nach seiner Frau, gerät dabei allerdings in eine Bärenfalle. Gut, dass die hilfsbereite Ida in der Nähe war und ihn bei sich aufnimmt und pflegt. Doch hinter der friedlichen Fassade verbirgt sich ein fieses Geheimnis. Ida und ihr Mann Clyde haben Sheryl entführt und verlangen, dass Mike seine Frau schwängert, damit das Kind bei Ida und Clyde aufwachsen kann. Und dann ist da noch der entstellte Deacon (Sascha Rosemann). Er ist der dritte im Bunde, der den Wandertrip von Sheryl und Mike zum Horrortrip macht.

~Meine Meinung~

„Timber Falls“ ist einer dieser Horrorfilme, die nicht gerade zimperlich zur Sache gehen. Bereits die Eröffnungssequenz macht klar, dass der Film von Tony Giglio (Soccer Dog, U-Boat: In feindlicher Hand) wert auf blutige Splatterszenen legt. Das Blut spritzt und die nahezu perfekt erstellten Effekte lassen den Ekelfaktor steil nach oben steigen.

Nach dem Opening wird es zunächst ein wenig ruhiger im Film und man nimmt sich die Zeit die wichtigsten Charaktere einzuführen, doch sobald Mike in die Bärenfalle tappt dreht der Film wieder richtig auf. Ida und Clyde haben in ihrem Haus einige fiese Foltermethoden für das Paar vorbereitet und so kommt es mit Sicherheit nicht nur einmal vor, dass zarte Gemüter angewidert wegschauen.

Doch genau diese Szenen sind es, nach denen sich die Horrorfans sehnen. Blut in Massen und fiese Gemeinheiten für die Helden des Films. Natürlich kann man jetzt eine Diskussion darüber führen, ob solch explizite Gewalt in Filme gehört, aber mit dem FSK Prüfsiegel „keine Jugendfreigabe“ ist eigentlich klar, dass dieser Film nicht in Kinderhände gehört. Und Erwachsenen kann man die Gewaltdarstellung von „Timber Falls“ ohne Probleme zumuten.

Auch über die Darsteller möchte ich noch ein, zwei Worte verlieren. Für die Schauspieler gilt, wie so oft in diesem Genre, dass diese nicht unbedingt die allerbesten Mimen sind. Allerdings kann man festhalten, dass man es bei „Timber Falls“ mit einer Besetzung zu tun hat, die durchaus Talent hat und mit Darstellern, die in ihren Rollen aufgehen.

[DVD]

~Bild~

Das Bild zu „Timber Falls“ macht einen guten Eindruck. Im Format 1,78:1, also einen 16:9 Format, kommt auf dem richtigen Fernseher Kinofeeling auf. Rauschen konnte ich bei meiner Sichtung des Film nichts feststellen und so macht es wirklich Spaß sich den Film anzusehen.

~Ton~

„Timber Falls“ begeistert den Zuschauer mit drei Tonspuren. Hierbei hat man die Wahl zwischen zwei deutschen Tonspuren, einer DTS 5.1 Tonspur und einer Dolby Digital 5.1 Tonspur, und er englischen Dolby Digital 5.1 Tonspur. Reingehört habe ich in alle drei Tonspuren und alle klingen gut.

Optional kann man deutsche Untertitel für Hörgeschädigte hinzuschalten.

~Extras~

Wie es bei den kleineren Horrorfilmen so oft der Fall ist, kommt auch „Timber Falls“ nicht mit einer ganzen Flut an Extras daher, sondern nur mit einigen wenigen. Hier findet man den Trailer zum Film, gefolgt von einer Trailershow mit den Clips zu „Five Fingers“, „Renaissance“, „This is England“, „Intermission“, „Mulberry Street“, „Feed“ und „Unknown“.

Nach diesem eher allgemeinen Bonuspunkt, gibt es wieder ein filmspezifisches Extra zu entdecken: ein 30 Minuten langes Making-Of zu „Timber Falls“. Den Abschluss bittet ein Interview mit „Deacon“ James Foster.

~Meine Meinung~

Das Bonusmaterial ist vielleicht nicht überwältigend, aber unterhaltsam. Gerade die Idee mit dem „Deacon“-Interview hat mir gut gefallen. Auch das Making-Of kann überzeugen, wohingegen der Filmtrailer und die Trailershow schon als editorische Fingerübung gelten.

Als sehr angenehm habe ich das saubere Bild des Film empfunden. Gerade bei eher kleineren Filmen hat man oft das Problem, das diese mit einigem Bildrauschen zu kämpfen haben. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Und auch die Tonspuren können überzeugen.

[FAZIT]

„Timber Falls“ ist das, was Horrorfans wollen. Ein kompromissloser Film und definitiv nichts für Weicheier!

[FILMFAKTEN]

Titel: Timber Falls
Originaltitel: Timber Falls
Jahr: 2007
Land: USA
Länge: 97 Minuten
Regie: Tony Giglio
Drehbuch: Daniel Kay
Darsteller: Josh Randall – Mike
Brianna Brown – Sheryl
Nick Searcy – Clyde
Beth Broderick – Ida
Sascha Rosemann – Deacon
T.W. Leshner – Darryl
Branden R. Morgan – Brody
Ryan McGee – Lonnie
Carl Bressler – Sam
Debbie Jaffe – Evelyn
Suzanna Urszuly – Sarah
Ryan Wiik – Jason
Genre: Horror, Thriller
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Ascot Elite

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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