Es gibt Länder, bei denen weiß man gar nicht, dass diese Filme produzieren. Island gehört zu diesen Ländern dazu. Mit dem Film „Möwengelächter“ zeigt Island allerdings, dass seine Filmlandschaft zu Unrecht so unbekannt ist.

[FILM]

~Inhalt~

Der zweite Weltkrieg ist vorbei. Auch in Island. Nun kehrt Freya (Margrét Vilhjálmsdóttir) als junge Witwe eines US-Soldaten in ihre Heimat, einem kleinen Ort in Island zurück. Herzlichst wird sie von ihrer Großfamilie wieder zu Hause aufgenommen, doch Freyas Rückkehr sorgt nicht nur für Freude.

Gleich Reihenweise verdreht sie den Männern im Dorf den Kopf und irritiert die Frauen. Freya hat es allerdings nur auf einen Mann abgesehen und zwar auf den begehrtesten Mann des Dorfes.

In diesem Beziehungschaos behält nur eine junge Dame den Überblick, die elfjährige Agga (Ugla Egilsdóttir).

~Meine Meinung~

Mich hat „Möwengelächter“ wirklich überrascht. Nicht nur, dass ich vorher noch nie etwas von dem Film gehört hatte führte zu diesem Umstand, sondern auch die Tatsache, dass der Film ein wahres Kleinod ist. Hatte ich zu Beginn des Films ein wenig Sorge, dass sich „Möwengelächter“ zu einer typischen Schnulze entwickelt, musste ich schnell feststellen, dass der Film eine gelungene, ruhige Komödie ist.

Dabei konnten sich die Verantwortlichen auf wirklich tolle Schauspieler verlassen. Gerade die beiden, aus meiner Sicht wichtigsten Rollen, wurden mit Margrét Vilhjálmsdóttir (Islandfalken, Der Adler – Die Spur des Verbrechens) als Freya und Ugla Egilsdóttir als Agga perfekt besetzt. Beiden kauft man ihren jeweiligen Charakter zu einhundert Prozent ab. Doch auch die anderen Darsteller brauchen sich nicht zu schämen in „Möwengelächter“ mitgewirkt zu haben. Die Besetzung des Films hat mich an einer Stelle allerdings überrascht. Mit Heino Ferch (Der Untergang, Der Tunnel) befindet sich sogar ein namhafter deutscher Schauspieler im Cast, der mit der Rolle als Björn Theódór eine kleine Schlüsselposition in der Geschichte einnimmt.

Aus meiner Sicht ist „Möwengelächter“ somit ein Film für all diejenigen, die nicht immer Hollywoodwelten brauchen, sondern auch einmal in Szenarien abseits der oft Schablonenhaften Filme aus L.A. genießen möchten.

[DVD]

~Bild~

Das Bild der DVD zu „Möwengelächter“ ist sehr gut. Ein Bildrauschen lässt sich nicht wahrnehmen und auch farblich hinterlässt der Film einen guten Eindruck.

~Ton~

„Möwengelächter“ hat zwei Stereotonspuren zu bieten. Die erste in Deutsch, die zweite in Isländisch.

Optional lassen sich deutsche Untertitel hinzuschalten.

~Extras~

Das Bonusmaterial von „Möwengelächter“ ist in zwei Kategorien unterteilt. Einmal in bewegte Bilder und einmal in Texttafeln. Bei den bewegten Bildern beglückt die DVD den Zuschauer zunächst einmal mit dem Originaltrailer zum Film. Es folgt ein kurzes Making-Of und eine Sammlung von nicht verwendeten Szenen. Eine Fotogalerie bildet den Abschluss der bewegten Bilder.

An Textafeln stellt das Bonusmaterial zum einen die Charaktere vor und gibt zum anderen die Meinung des Regisseurs zum Film preis.

Neben diesen filmspezifischen Extras hat epiX auch wieder eine Trailershow auf die DVD gepackt. Hier kann man sich die Clips zu „Nói Albinói“, „Die blaue Grenze“, „Jena Paradies“, „Das Lächeln der Tiefseefische“, „My Name is Joe“, „SommerHundeSöhne“, „Murderball“, „Baby“ und „Oskar & Josefine“ ansehen.

~Meine Meinung~

Die Ausstattung der DVD zu „Möwengelächter“ ist von guter Qualität. Eigenlicht kann man nur den Ton minimal kritisieren, da es hier nur Stereoton gibt, aber selbst das ist bei dieser Art Film zu entschuldigen. Wem der Film gefällt, der kann bei diesem Problem auch ohne Sorge zur dazugehörigen DVD greifen.

[FAZIT]

„Möwengelächter“ ist ein ruhiger Film, der sich auf dem schmalen Grad zwischen Drama und Komödie bewegt. àgàºst Guà°mundsson (Die Gisli Saga, Goldsand) ist es gelungen einen tollen Film zu inszenieren, der trotz seiner Vielzahl an weiblichen Hauptdarstellern nicht in eine Schnulze abdriftet.

[FILMFAKTEN]

Titel: Möwengelächter
Originaltitel: Mávahlátur
Alternativtitel: Mávahlátur – eftir skáldsögu Kristà­nar Marju Baldursdóttur, The Seagull‘s Laughter
Jahr: 2001
Land: Island / Deutschland / UK
Länge: 110 Minuten
Regie: àgàºst Guà°mundsson
Drehbuch: Kristin Marja Baldursdóttir, àgàºst Guà°mundsson
Darsteller: Margrét Vilhjálmsdóttir – Freyja
Ugla Egilsdóttir – Agga
Heino Ferch – Björn Theódór
Hilmir Snà¦r Guà°nason – Magnàºs
Kristbjörg Kjeld – Amma
Edda Björg Eyjólfsdóttir – Dódó
Bára Lyngdal – Dà­sa
Eyvindur Erlendsson – Afi
Guà°laug Ólafsdóttir – Ninna
Sigurlaug Jónsdóttir – Kidda
Dilja Mist – Emilà­a
Halldóra Geirharà°sdóttir – Birna
Jónà­na Ólafsdóttir – Là¦knisfràºin
Charlotte Bà¸ving – Mette
Benedikt Erlingsson – Hilli
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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