jetzt leihen

Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:

Guillermo del Toros (Hellboy, Mimic) Film „Pans Labyrinth“ ist mehr als nur ein Fantasyfilm. Neben seiner Fantasiewelt existiert nämlich ein dunkles Spanien zur Zeit des faschistischen Franco-Regimes.

[STORY]

Spanien 1944. Der Bürgerkrieg im Land ist vorbei, doch in den Bergen Nordspanien herrschen immer noch Kämpfe zwischen zwischen den republikanischen Partisanen und den Mannen von Franco.

Die elfjährige Ofelia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer schwangeren Mutter Carmen (Ariadna Gil) in genau diese Region Spanien. Der Grund ist der, dass der Stiefvater von Ofelia, Hauptmann Vidal (Sergi Lopez) in dieser Region stationiert ist und seine neue Frau bei sich haben will, wenn diese ihr gemeinsames Kind bekommt.

Vidal ist von der Regierung damit beauftragt worden den Rebellenaufstand in der Region niederzuschlagen und geht dabei nicht zimperlich mit den Aufsässigen um.

Um den Grauen zu entkommen, flüchtet Ofelia in die Fantasiewelten ihrer Bücher die von Elfen und anderen sonderbaren Kreaturen bewohnt werden. Eines Tages wird eine dieser Welten allerdings zur Wirklichkeit. Ganz in der Nähe des Landsitzes von Hauptmann Vidal gibt es ein Labyrinth, dass von einem Pan (Doug Jones) bewohnt wird. Dieser offenbart dem Mädchen, dass sie eigentlich eine Königstochter ist und drei Prüfungen bestehen muss um in das Königreich ihres Vaters zurückkehren zu dürfen. Trotz der widrigen Umstände will Ofelia diese Aufgaben zu bestehen. Dabei muss sie nicht nur gegen gefährliche Fantasiewesen bestehen, sondern auch gegen ihren gemeinen Stiefvater.

[MEINE MEINUNG]

Einige Menschen sind auf Grund des Trailers zu „Pans Labyrinth“ vielleicht der Meinung, dass der Film einfache Fantasykost ist. Nach wenigen Minuten des Films wird allerdings sofort klar, dass dies nicht der Film ist. Der Film ist zum einen recht düster gehalten und zum anderen ziemlich rau inszeniert. Mit Hauptmann Vidal hat man einen Figur geschaffen die man als Zuschauer regelrecht hasst nur um auf der anderen Seite mit Ofelia einen Charakter hinzustellen, mit dem man mitfiebert und dem man wünscht, dass ihm kein Leid geschieht. Nur wenigen Regisseuren gelingt es solch intensive Gefühle beim Zuschauer zu erzeugen, was alleine schon diverse Preise für den Film rechtfertigen würde.

Doch del Toros meisterliche Inszenierung geht weiter. Wie bei den Charakteren treffen auch bei der Umgebung zwei Welten aufeinander. Zum einen ist hier die faschistische Welt voller Gewalt. Wenn die Partisanen und die Soldaten im Kampf zusammen stoßen, dann wird auch nicht davor zurückgesteckt noch einmal einen Schuss in eine Leiche abzugeben, nur um wirklich sicher zu gehen, dass der Gegner auch tot ist.

Auf der anderen Seite steht die Fantasiewelt in die Ofilia hineingerät. Hier sind es vor allem die Wesen, die dafür sorgen, dass diese Welt so anders ist als die dunkle Welt des Franco-Regime. Düster ist es zwar auch in der der Welt des Pans, doch zeigt sich die Bedrohung hier anders als bei den Partisanenkämpfen. So kommt es, dass man trotz der Gefahren in der Fantasiewelt, das Gefühl hat, dass Ofelia hier sicher ist.

Viele Punkte kann „Pans Labyrinth“ auch bei der Besetzung einfahren. Die junge Ivana Baquero (Rottweiler, Fragile – A Ghost Story) versprüht mit ihren strahlenden Augen eine schöne Grundstimmung und zeigt mit ihrem Körperspiel, dass sie sie sehr wohl in der Rolle der Ofilia fühlt. Und auch Sergi Lopez (Malen oder Lieben, Worte in Blau) als Hauptmann Vidal ruft eine beeindruckende Leistung ab. Spontal fällt mir niemand anderes ein, der die Rolle dieses fiesen Menschen besser verkörpern könnte als Lopez.

Meiner Meinung nach hat „Pans Labyrinth“ seine drei Oscars völlig zu recht gewonnen. „Pans Labyrinth“ ist mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack, aber meinen Geschmack hat Guillermo del Toro mit diesem Werk in jedem Fall getroffen. Selten zuvor habe ich ein fesselnderen Film gesehen.

[FAZIT]

„Pans Labyrinth“ ist kein Kinderfilm und mit Sicherheit auch kein fröhlicher Fantasyfilm. Guillermo del Toros Film ist allerdings ein Meisterwerk. Fesselnd verbindet der Regisseur die Schrecken des Krieges und die Abenteuer eines jungen Mädchens in einer Fantasywelt. Fantastisch!

[FACTS]

Titel: Pans Labyrinth
Originaltitel: El Laberinto del fauno
Alternativtitel: Pan‘s Labyrinth, The Labyrinth of the Faun
Jahr: 2006
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: Guillermo del Toro
Darsteller: Sergi López – Vidal
Maribel Verdຠ– Mercedes
Doug Jones – Fauno / Pale Man
Ariadna Gil – Carmen
àlex Angulo – Doctor
Manolo Solo – Garcés
César Vea – Serrano
Roger Casamajor – Pedro
Ivan Massagué – El Tarta
Gonzalo Uriarte – Francés
Eusebio Lázaro – Padre
Francisco Vidal – Sacerdote
Juanjo Cucalón – Alcalde
Lina Mira – Esposa del alcalde
Land: Mexiko / Spanien / USA
Länge: 119 Minuten
Genre: Drama, Fantasy, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Senator

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

2 Gedanken zu „Filmkritik: Pans Labyrinth – Fantasie und Franco“

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.