Nicht nur Hollywood beherrscht die Kunst Thriller zu inszenieren, sondern auch Südkorea. „Bystanders“ mit Lost-Star Yunjim Kim ist ein Beleg hierfür.

[FILM]

~Inhalt~

Der Schulstreber Inwoo ist ermordet worden. Ein Fall für die Polizei und so beginnen Ja-young (Eun-Kyung Shin) und ihr Partner Dong-wook (Eric Moon) mit den Ermittlungen. Zunächst sieht es auch so aus, als ob Inwoo einfach auf offener Straße erstochen wurde, doch kurz danach begeht ein Mitschüler und bei der Autopsie stoßen die Ermittler auf eine Kapsel im Bauch des Selbstmörders, die besagt, dass er Inwoo ermordet hat.

Doch damit beginnen die Verwirrungen. Auch bei Inwoo wird eine Autopsie durchgeführt und auch hier finden die Ermittler eine Kapsel. Schnell wird klar, dass der Freitod des zweiten Opfers nur vorgetäuscht war und auch er ermordet wurde. Ein Serienkiller treibt sein Unwesen und macht es den Polizisten nicht gerade leicht. Diese müssen nicht nur den Killer finden und die bereits begangenen Morde aufklären, sie wollen auch weitere Todesopfer verhindern.

~Meine Meinung~

„Bystanders“ ist ein gutes Beispiel für gelungenes Asiakino und zeigt vor allem eins. Asien, in diesem Fall Südkorea, kann mehr als nur Geisterhorror im japanischen Stil Regisseur Kyung- Soo Im (Thief Maker) ist es mit seiner zweiten Regiearbeit gelungen einen wirklich erstklassigen Film abzuliefern. Das schöne dabei ist, dass „Bystanders“ wirklich von der ersten Minute an fesselt und mir als Zuschauer Charaktere vorführt, die man sympathisch findet. Gerade bei solchen Ermittlerfilmen ist es meiner Meinung sehr wichtig, dass man die Polizisten mag und diese glaubwürdig wirken und die beiden Ermittler in diesem Film tun dies definitiv.

Mit den beiden Schauspielern Eun-Kyung Shin und Eric Moon hat man allerdings auch zwei Schauspieler gefunden die wirklich überzeugende Leistungen abrufen. Mir persönlich haben die beiden Schauspieler von den Namen her zwar nichts gesagt und auch die in deren Filmvita aufgeführten Werke sind mir nicht wirklich bekannt, sollte mir der Name einer der beiden auf einem DVD in Zukunft entgegenspringen, weiß ich nach „Bystanders“ auf jeden Fall, dass man von Namen her einen Blick auf die anderen Werke riskieren kann.

Ein weiterer Pluspunkt für „Bystanders“ ist der, dass er es schafft bis zum Schluss Spannung zu erzeugen. Die Gänsehautgarantie, die auf der DVD-Hülle angepriesen wird, ist hier in jedem Fall nicht nur ein leeres Versprechen.

[DVD]

~Bild~

Es ist immer schön, wenn eine DVD dem Zuschauer ein ordentliches Bild präsentiert. Und genau dies macht „Bystanders“. Das 16:9 Bild des Film ist sehr sauber auf die Disc transferiert worden, so dass es wirklich ein Genuss ist sich den Film anzuschauen.

~Ton~

Beim Ton hat man die Auswahl zwischen einer deutschen Dolby Digital 2,0 und einer deutschen Dolby Digital 5.1 Tonspur. Eine koreanische oder englische Tonspur fehlt. Auch muss man auf Untertitel verzichten.

~Extras~

Bonusmaterial ist bei der DVD zu „Bystanders“ Fehlanzeige. Einzig eine Trailershow hat sich auf die DVD verirrt. Hier findet man die Trailer zu „Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger“, „The Host“ und „Todeshochzeit“.

~Meine Meinung~

Eigentlich will ich gar nicht viele Worte über die Ausstattung der „Bystanders“-DVD verlieren. Die ist nämlich unter aller Sau. Zwar stimmt die Bildqualität, doch schon beim Ton hört die Glückseligkeit auf. Mit zwei Tonspuren hat man zwar so etwas wie Auswahl, doch leider sind beide Tonspuren auf Deutsch. Eine Tonspur in der Originalsprache des Films sucht man also vergebens, was für mich einen echten Frevel darstellt.

Noch trauriger wird es aber bei einem Blick auf das Bonusmaterial. Hier herrscht nämlich gähnende Leere. Ganze drei Trailer haben sich auf die DVD verirrt, was einfach viel zu wenig ist. Da braucht man gar nicht drüber zu diskutieren.

[FAZIT]

Wer bei DVD mehr wert auf den Film als auf das drumherum legt, kann zu „Bystanders“ greifen. Wer bei einem Filmkauf aber auch Bonusmaterial erwartet, egal wie gut ein Film ist, der sollte warten, bis „Bystanders“ auf dem Grabbeltisch für wenig Geld zu finden ist.

[FILMFAKTEN]

Titel: Bystanders
Originaltitel: Yu-wol-ui il-gi
Alternativtitel: Diary of June
Jahr: 2005
Land: Südkorea
Länge: 107 Minuten
Regie: Kyung-Soo Im
Drehbuch: Kyung-Soo Im
Darsteller: Yunjin Kim – Seo Yun-hee
Eric Moon – Kim Dong-wook
Eun-Kyung Shin – Chu Ja-young
Genre: Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: MFA+ / Ascot Elite

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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