1996 lief der japanische Film „Shall we dance?“ in den Kinos. Acht Jahre später hat sich Hollywood an einer eigenen Version des Stoffes versucht. Seinerzeit war „Darf ich bitten?“ der erste Film, bei dem ich die Sneakpreview schon beim Vorspann verlassen hatte, da ich absolut keine Lust auf diesen Film hatte. Nun wurde der „Darf ich bitten?“ auf Blu-ray veröffentlicht und ich habe dem Film eine zweite Chance gegeben.

[FILM]

~Inhalt~

Der Anwalt John Clark (Richard Gere) führt ein ruhiges Leben. Beruflich ist alles in bester Ordnung und auch familiär ist die Welt in Ordnung. Oder auch nicht! Clark findet sein Leben etwas zurück und immer wenn er mit der Bahn von der Abend nach Hause fährt und an einer kleinen Tanzschule vorbeifährt treibt ihn ein Gedanke. Soll er aussteigen um jeden Tag am Fenster stehende Schönheit näher kennen zu lernen?

Eines Tages nimmt er dann all seinen Mut zusammen und steigt aus der Bahn um die Tanzschule zu besuchen. Die unbekannte Schönheit hört auf den Namen Paulina (Jennifer Lopez) und ist ihrerseits Tanzlehrerin. Spontan beschließt Clark Tanzstunden zu nehmen, verschweigt diese Entscheidung allerdings vor seiner Frau Beverly (Susan Sarandon).

Doch Beverly bemerkt, dass ihr Mann in letzter Zeit glücklicher scheint und wird misstrauisch. Darum engagiert sie einen Privatdetektiv, der Johns Geheimnis auf die Spur kommen soll.

~Meine Meinung~

„Darf ich bitten?“ ist einer dieser Filme die keinem wehtun und eine dieser romantischen Komödien, die man sich ansehen kann ohne um einfach nur eine schöne Zeit vor dem Fernseher zu verbringen. Die Geschichte des Films ist relativ einfach gestrickt und schnell erfasst und so lebt der Film weniger von seinen überraschenden Storywendungen, als vielmehr von seinen Darstellern.

Mit Richard Gere (Die Braut die sich nicht traut, Pretty Woman) steht in jedem Fall ein Schauspieler auf der Besetzungsliste, der sich bestens im Genre der romantischen Komödie auskennt und auch seine junge Filmpartnerin Jennifer Lopez (Das Schwiegermonster, Manhattan Love Story) hat in diesem Genre ein zu Hause gefunden.

So ist es dann auch wenig verwunderlich, dass Gere mit seiner deutlich jüngeren Partnerin hervorragend harmoniert und man stellenweise das Gefühl hat, dass das Filmtraumpaar Gere / Roberts wieder vereint ist.

Doch auch die Darstellerriege abseits von Richard Gere und Jennifer Lopez macht ihre Sache sehr gut. Susan Sarandon (Verwünscht, Seite an Seite) als sich sorgende Ehefrau überzeugt genauso, wie John Clarks Mitschüler Bobby Cannavale (10 Items or Less, Snakes on a Plane) und Omar Benson Miller (Man of God, Glück im Spiel).

Erwähnen muss man auch noch einige weitere Nebendarsteller. Lisa Ann Walter (Eddie, Room 6) überzeugt als exzentrische Tänzerin Bobbie, Stanley Tucci (Blind Date, Der Teufel trägt Prada) als heimlicher Tanzschönling und Anita Gillette (She & He, Undertow) als sympathische Tanzlehrerin.

Auch wenn „Darf ich bitten?“ der klassische Frauenfilm ist, kann man als männlicher Zuschauer seinen Spaß an dem Film haben. Und das liegt nicht in erster Linie an Latino-Queen Jennifer Lopez. Sicher gibt es den ein oder anderen männlichen Zuschauer, für den Lopez der Hauptgrund ist sich „Darf ich bitten?“ anzusehen, viel wichtiger sind für mich allerdings die einzelnen Charaktere. Ist die Rolle des John Clark doch eine eher austauschbare Figur, sind es Figuren wie Bobbie oder Chic, die „Darf ich bitten?“ unterhaltsam machen.

[Blu-ray]

~Bild~

„Darf ich bitten?“ verwöhnt den Zuschauer mit der bestmöglichen Auflösung, mit 1080p. Dadurch kommt man auf den entsprechenden Fernsehgeräten in den Genuss eines glasklaren Bildes, welches das Auge regelrecht verwöhnt.

~Ton~

Im Bereich der akustischen Versorgung zieht die Blu-ray zu „Darf ich bitten?“ nicht alle Register. Zwar liegt die englische Tonspur in einem unkomprimierten 5.1 Stream vor, doch sind mittlerweile Formate mit 7.1 Tonspuren möglich. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, schließlich klingt der vorliegende Ton ausgezeichnet.

Neben der unkomprimierten englischen Tonspur befinden sich noch weitere Tonvarianten auf der Blu-ray. So gibt es eine deutsche, eine englische und eine in Thai gehaltene Dolby Digital 5.1 Tonspur, sowie eine deutsche DTS 5.1 Spur.

Optional können deutsche, englische, portugiesische, arabische, thailändische, chinesische, bahasische, malaysische sowie koreanische Untertitel ausgewählt werden. Zusätzlich gibt es eine Untertitelspur mit Englisch für Hörgeschädigte.

~Extras~

Das Bonusmaterial zu „Darf ich bitten?“ befindet sich nicht 1080p, sondern in der einfachen PAL-Auflösung auf der Blu-ray. Ebenfalls muss man auf eine deutsche Variante verzichten. Das Bonusmaterial liegt nur in Englisch vor. Es können allerdings deutsche Untertitel eingeschaltet werden.

Hat man sich mit diesem Kritikpunkt abgefunden, warten allerdings einige interessante Extras auf den Zuschauer. Neben einen Einblick in die Welt des Standardtanzes, gibt es einen Audiokommentar von Regisseur Peter Chelsom (The Mighty, Weil es dich gibt). Dazu kommen noch die Features „Tanzsaal für Anfänger“, ein Blick hinter die Kulissen, sowie die Musik zum Film.

Auch ein Musikvideo zu dem Lied „Sway“ von den Pussycat Dolls und einige entfallene Szenen befindet sich auf der Blu-ray.

~Meine Meinung~

Auf der Suche nach Kritikpunkten an „Darf ich bitten?“ fängt man an auf hohem Niveau zu kritisieren. Im Prinzip gibt es als Kritikpunkte nur den fehlenden 7.1 Ton, das PAL-Format des Bonusmaterial und, dass das Bonusmaterial in Englisch gehalten ist.

Ansonsten ist „Darf ich bitten?“ meiner Meinung nach eine richtig schöne Blu-ray. Der Hauptfilm darf sich auf der Blu-ray von seiner schönsten Seite zeigen und das Bonusmaterial ist umfangreich. So macht Heimkino Spaß.

[FAZIT]

„Darf ich bitten?“ ist eine angenehme romantische Komödie geworden. Zwar ist die Hauptfigur etwa blass, aber aus den vielen tollen Nebenfiguren bezieht der Film seinen Reiz. Wer einen Abend mit einfacher Unterhaltung verbringen möchte, der sollte einen Blick auf „Darf ich bitten?“ werfen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Darf ich bitten?
Originaltitel: Shall we dance
Jahr: 2004
Land: USA
Länge: 106 Minuten
Regie: Peter Chelsom
Drehbuch: Masayuki Suo, Audrey Wells
Darsteller: Richard Gere – John Clark
Jennifer Lopez – Paulina
Susan Sarandon – Beverly Clark
Lisa Ann Walter – Bobbie
Stanley Tucci – Link
Anita Gillette – Miss Mitzi
Bobby Cannavale – Chic
Omar Benson Miller – Vern
Tamara Hope – Jenna Clark
Stark Sands – Evan Clark
Richard Jenkins – Devine
Nick Cannon – Scott
Sarah Lafleur – Carolyn
Onalee Ames – Diane
Diana Salvatore – Tina
Genre: Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: Walt Disney Home Entertainment

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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