Immer wieder stoße ich bei meinen Recherchen für Sneakfilm auf ungewöhnliche Dokumentationen. Mit „Farmer John“ habe ich diesmal einen Film dieses Genres in die Finger bekommen, die sich mit einem ganz besonderen Bauern befasst.

[FILM]

~Inhalt~

John Peterson ist ein ungewöhnlicher Bauer. Auf seinem Hof in Caldedonia, Illinois lebt er seinen ganz eigenen Lebensstil, der von den Nachbarn und Außenstehenden kritisch beäugt wird.

Über drei Generationen hinweg hatte seine Familie gegen Wirtschaftskrisen und das große Farmersterben angekämpft, doch Peterson ist nicht wirklich am einfachen Bauernleben interessiert. Er lebt lieber ein ausgeschweiften Hippieleben und frönt seiner künstlerischen Ader. Doch dieser Lebensstil bringt ihn immer wieder an den Rande des persönlichen Ruins. Seine Wertschätzung für Land, die Bauernarbeit, Obst und Gemüse geben ihm allerdings immer wieder die Kraft weiter zu machen.

In intimen Interview und tollen Bilder wird das Leben von John Peterson beleuchtet und der Wandel der Farm von der Hippiekommune zur „Community Owned Farm“.

~Meine Meinung~

„Farmer John“ ist für eine Dokumentation ein sehr intensives Filmerlebnis. Dies ist der Film deswegen, da John Peterson eine wirklich Persönlichkeit ist, die einen von der ersten Minuten in den Bann zieht.

In tollen Bildern beleuchtet Taggart Siegel (Wild Blue Moon, Shadow of the Pepper Tree) das Leben dieses ungewöhnlichen Mannes und lässt dabei nicht nur den Farmer selbst, sondern auch Freunde und Wegbegleiter zu Wort kommen. Doch der Film bietet mehr als nur das Portrait eines Mannes. Auf dem zweiten Blick offenbart der Film auch ein wenig Kritik an der Gesellschaft, die es John Peterson nicht immer leicht gemacht hat und noch immer nicht macht.

Für mich war „Farmer John“ auf jeden Fall ein filmisches Erlebnis und ich habe mir die Dokumentation sehr gerne angesehen. Ich bin ja immer offen für etwas schräg angehauchte Themen. Ich hoffe, dass die Dokumentation noch den ein oder anderen Zuschauer findet wird, denn die Geschichte von „Farmer John“ hat es verdient gesehen zu werden.

[DVD]

~Bild~

Das Bild zu „Farmer John“ schwankt zwischen gut und gerade noch akzeptabel. Dies darf man dem Film allerdings nicht zum Vorwurf machen, denn in vielen Szenen wird auch Archivmaterial zurückgegriffen und das hat nun mal nicht immer die Qualität eine aktuellen Aufzeichnung. Unter dem Strich darf das Bild also als akzeptabel bis gut bezeichnet werden.

~Ton~

Wunder darf man beim Ton nicht erwartet. An Tonspuren befindet sich nur eine englische Fassung auf der DVD. Diese ist allerdings deutsch untertitelt, so dass man auch ohne Englischkenntnisse dem Film gut folgen kann.

~Extras~

Da es sich bei „Farmer John“ um eine Dokumentation handelt, darf man bei dem Bonusmaterial keine Wunder erwarten. Neben einem Trailer zum Film, befindet sich noch ein Musikvideo auf der DVD und zwar der Song „Farmer John“ von Lesley Littlefeld.

~Meine Meinung~

Die Ausstattung zu „Farmer John“ ist für eine Dokumentation in Ordnung. Zwar wäre eine deutsche Tonspur wünschenswert gewesen, aber dies ist auch schon der einzige Kritikpunkt, den „Farmer John“ zulässt. Ansonsten hat mit die DVD überzeugt und in der Liste der Filme eingereiht, die ich meinen Freunden und Bekannten weiter empfehlen werde.

[FAZIT]

„Farmer John“ ist eine ungewöhnliche Dokumentation über einen ungewöhnlichen Mann. Wer offen für nicht alltägliche Themen ist, sollte in jedem Fall einen Blick auf diesen Film werfen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies gut investierte Zeit ist.

[FILMFAKTEN]

Titel: Farmer John
Originaltitel: The Real Dirt on Farmer John
Jahr: 2005
Land: USA
Länge: 82 Minuten
Regie: Taggart Siegel
Darsteller: John Peterson – Himself
Anna Nielsen – Herself, mother of John Peterson
John Edwards – Himself
Lester Peterson – Himself, father of John Peterson
Genre: Dokumentation
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Sunfilm

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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