Ein Drama rund um das Autofahren? Und dann auch noch aus Deutschland? Darauf basiert der Film „Mitfahrer“, den ich mir nun angesehen habe.
[FILM]
~Inhalt~
Es ist irgendwo auf deutschen Autobahnen. Insgesamt acht Menschen sind in drei Autos unterwegs nach Berlin. Unabhängig voneinander und bunt zusammengewürfelt von der Mitfahrzentrale. Während der Reise nach Berlin lernen sich die unterschiedlichen Personen näher kennen, lieben und hassen.
~Meine Meinung~
Mehr als die kurze Zusammenfassung braucht man über den Film „Mitfahrer“ nicht verraten. Der Film ist zwar ein Roadmovie, aber eigentlich ist „Mitfahrer“ eher ein Kammerspiel, dass die unterschiedlichen Schicksale der verschiedene Personen in den Vordergrund stellt und daher eigentlich acht größere und kleinere Geschichten erzählt.
Leider gelingt es dem Regisseur Nicolai Albrecht (Cäcilia) dabei nicht seinen Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen und eine Seele zu verpassen. Jede der acht Personen, die auf der Reise nach Berlin ist bleibt blass und man tut sich schwer mit den Figuren mitzufiebern.
Dies liegt allerdings nicht nur an der Regiearbeit von Albrecht. Es sind auch die schauspielerischen Leistungen der Darsteller, die verhindern, dass der Film hohe Wertungen erzielt. Das sich keine bekannten Namen auf der Besetzungsliste von „Mitfahrer“ befinden ist dabei noch das kleinste Problem, viel mehr ist es die Art und Weise wie die Schauspieler agieren. Alle Schauspieler arbeiten sehr hölzern vor der Kamera und bringen nicht das Gefühl rüber in ihrer Rolle aufzugehen.
Wie man merkt, hat mir „Mitfahrer“ nicht gefallen. In der Vergangenheit hat der deutsche Film einige Male gezeigt, dass er konkurrenzfähig ist, aber „Mitfahrer“ schafft es leider nur auf das Level eines eher schlechten Fernsehfilms.
[DVD]
~Bild~
Die DVD zu „Mitfahrer“ kann nicht verstecken, dass es sich bei dem Film um eine eher kleinere Produktion handelt. Zwar präsentiert sich der Film in 16:9, doch leider hat das Bild mit einem starken Rauschen zu kämpfen. Dadurch leidet der Filmgenuss schon ein wenig und es wäre wünschenswert gewesen, wenn hier Filmmaterial gewählt worden wäre, welches nicht so stark körnt.
~Ton~
Der Ton zu „Mitfahrer“ spielt ebenfalls nicht in der ersten Liga. Auch wenn es sich um eine kleinere Produktion handelt, wäre neben dem Dolby Digital 2.0 Ton ein 5.1 Ton wünschenswert gewesen.
Doch wo der gesprochene Ton nicht punkten kann, überzeugt das geschrieben Wort. So wurde dem Film nur eine deutsche Untertitelspur spendiert, sondern auch eine englische.
~Extras~
Bei den Extras kann „Mitfahrer“ wieder einiges an Boden gut machen. Dies liegt vor allem an dem vorhandenen Audiokommentar, aber auch das recht kurze Making-Of und das Interview mit Regisseur Nicolai Albrecht können überzeugen.
Zusätzlich gibt es eine Trailershow mit den Clips zu „Elefantenherz“, „Befreite Zone“, „Cloaca“, „Wir“, „Hallesche Kometen“, „SommerHundeSöhne“, „Jena Paradies“, „Junimond“ und „Bread & Roses“.
~Meine Meinung~
Beziehe ich bei meiner Meinung nur die Extras mit ein, würde die DVD zu „Mitfahrer“ von mir eine glatte eins bekommen. Nimmt man allerdings den Ton und das Bild mit hinzu, fällt die Benotung nach unten ab. Dann bekommt der Film von mir noch eine knappe drei. Dies liegt vor allem an der für mich nicht akzeptablen Bildqualität. Mir ist es egal, ob ei Film nun eine große oder eine kleine Produktion ist, ich möchte vor allem eins, ein klares Bild. Und das bekomme ich bei „Mitfahrer“ nicht.
[FAZIT]
„Mitfahrer“ ist kein Film der begeistert. Die Charaktere des Films bleiben blass und es fehlt an überraschenden Einfällen. Wer deutsche Dramen mag, darf gerne einen Blick riskieren, sollte seine Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen.
[FILMFAKTEN]
Titel: Mitfahrer
Originaltitel: Mitfahrer
Alternativtitel: Traffic Affairs
Jahr: 2004
Land: Deutschland
Länge: 89 Minuten
Regie: Nicolai Albrecht
Drehbuch: Khyana El Bitar, Dagmar Gabler
Darsteller: Ulrich Matthes – Peter
Anna Brüggemann – Carolin
Michael Ojake – Hilal
Ivan Shvedoff – Sylvester
Ingrid Sattes – Loubelle
Marie-Therese Katt – Rosa
Jana Thies – Katharina
Michael Wiesner – Fabian
Nicolas von Wackerbarth – Christoph
Daniela Hoffmann – Frau vom Imbiß (Edith)
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: epiX
[Wertung]
Gnislew: 
(1,5 / 5)