Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Remakes von Horrorfilmen sind In in Hollywood. Ob man nun erfolgreiche japanische Horrorfilme für den amerikanischen Markt dreht oder man sich an Neuauflagen von alten Klassikern versucht, so lange sich ein Publikum für diese Produktionen findet, wird eifrig weiter gedreht. Schock-Regisseur Rob Zombie (Das Haus der 1000 Leichen, The Devil‘s Rejects) hat sich nun auch an einem Remake beziehungsweise einer Neuinterpretation versucht und zwar von dem „John Carpenter“-Film „Halloween“.

[STORY]

Als zehnjähriger hat Michael Myers (Daeg Faerch) den Großteil seiner Familie auf brutale Art und Weise getötet und landete für diese Tat in einer psychiatrischen Anstalt. Die nächsten fünfzehn Jahre verbringt Myers in der Anstalt, doch dann gelingt dem erwachsenen Michael (Tyler Mane) die Flucht.

Sein Doktor, Dr. Loomis (Malcolm McDowell) schätzt die Situation richtig ein und weiß, wie gefährlich Michael Myers für die Bevölkerung und ganz besonders die Einwohner von Haddonfield ist. Dort hin ist Michael Myers nämlich unterwegs. Schnell rückt die hübsche Laurie (Scout Taylor-Compton) in das Visier des verrückten Killers und genauso schnell wird klar, dass dem verschlafenen Städtchen nach fünfzehn Jahren Ruhe erneut ein Blutbad bevor steht.

[MEINE MEINUNG]

Rob Zombies Version von „Halloween“ ist garantiert kein schlechter Film, fokussiert er doch stärker als das Original die Entwicklung der Figur Michael Myers. Dennoch erreicht der Film nie die Klasse des Originals, da er versucht die fehlende Spannung einfach mit harter Gewalt zu überspielen. Wo John Carpenters Film auf durchgehende Spannung und wohl dosierte aber wirksame Schockmomente setzt, drückt Zombie seinen Zuschauern die Pistole auf die Brust und konfrontiert ihn mit vorhersehbaren, aber dafür umso blutigeren Splatterszenen. Den Gorehound mag diese Art der Inszenierung sicher gefallen und „Halloween“ bekommt dadurch auch eine frische Note verliehen, allerdings gefällt mir der subtile Horror der Carpenter-Fassung wesentlich besser, da diese dem Zuschauer mehr Angst einjagt und nicht nur auf Schaumomente setzt.

Unter dem Strich ist Rob Zombies „Halloween“ ein handwerklich solider inszenierter Film, der auch bei der Besetzung weitestgehend alles richtig macht. Daran, dass Donald Pleasance, der Ur-„Dr. Loomis“ nicht erneut für diese Rolle zur Verfügung stand, kann Rob Zombie nicht angekreidet werden, denn schließlich ist Pleasence leider 1995 verstorben und dies ist im Prinzip auch schon der einzige wirkliche Kritikpunkt an seiner Besetzungsliste. Der neue Dr. Loomis Malcolm McDowell (Der Venedig Code, Gangster No. 1) macht seinen Job zwar nicht schlecht, bleibt aber größtenteils recht blass in dieser Rolle.

[FAZIT]

„Halloween“ in der „Rob Zombie“-Fassung ist deutlich härter als „Halloween“ in der „John Carpenter“-Version. Zombie verpasst dem Klassiker einen frischen Look ohne dabei die Klasse des Originals zu erreichen. Die Neuinterpretation ist ein Film, der gerade bei der neuen Generation von Horrorfans viele Freunde finden wird, da bei ihnen diese härteren Filme hoch im Kurs stehen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Halloween
Originaltitel: Halloween
Alternativtitel: Hall9ween, Halloween 9, Halloween: Retribution, Rob Zombie’s Halloween, Untitled Rob Zombie Halloween Project
Jahr: 2007
Land: USA
Länge: 106 Minuten
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie, John Carpenter
Darsteller: Malcolm McDowell – Dr. Samuel Loomis
Brad Dourif – Sheriff Lee Brackett
Tyler Mane – Michael Myers
Daeg Faerch – Michael Myers, age 10
Sheri Moon Zombie – Deborah Myers
William Forsythe – Ronnie White
Richard Lynch – Principal Chambers
Udo Kier – Morgan Walker
Clint Howard – Doctor Koplenson
Danny Trejo – Ismael Cruz
Lew Temple – Noel Kluggs
Tom Towles – Larry Redgrave
Bill Moseley – Zach ´Z-Man‘ Garrett
Leslie Easterbrook – Patty Frost
Steve Boyles – Stan Payne
Genre: Horror
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Senator / Universum Film

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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