Ich habe mir vor kurzem einen Film aus den Niederlanden angesehen. Unser Nachbarland ist hier filmisch vor allem durch sie Schmuddelfamilie Flodder berühmt geworden, da überrascht es vielleicht den oder anderen, dass Regisseur Willem van de Sande Bajhuyzen (Familie, De Enclave) mit „Cloaca“ einen recht ernsten Film gedreht hat.

[FILM]

~Inhalt~

Nach vielen Jahren treffen sich vier Studienfreunde wieder. Mittlerweile sind sie alle in den Vierzigern und haben im Leben ganz unterschiedliche Dinge erreicht.

Als erstes wäre da Joep (Gijs Scholten van Aschat). Er ist Politiker und steckt mitten in einer Ehekrise. Diese führt dazu, dass er sich in der Wohnung von Pieter (Pierre Bokma) einnistet, einem gescheiterten Künstler, der seine ganz eigenen Probleme mit der Stadtverwaltung hat.

Der dritte im Bunde ist Tom (Peter Blok), ein erfolgreicher Anwalt, der seinen Freund gerne bei den Problemen mit der Stadtverwaltung helfen möchte, aber selber erst einmal seine Drogenprobleme überwinden muss.

Zu guter letzt rundet der Theaterregisseur Maarten (Jaap Spijkers) das Freundequartett ab. Allerdings hat er dummerweise eine Affäre mit einer seiner Angestellten, die wiederrum Joeps 18 jährige Tochter ist.

~Meine Meinung~

Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film, mag vielleicht als eben solches funktionieren, als Film konnte mich „Cloaca“ leider nicht vom Hocker hauen. Die vier Hauptfiguren haben zwar alle ihre Reize, doch reichen diese nicht aus um mich als Zuschauer so zu fesseln, dass ich unbedingt wissen möchte wie sie sich entwickeln. An den schauspielerischen Leistungen der Darsteller liegt es allerdings nicht, vielmehr daran, dass die gesamte Dramaturgie eher für eine Bühne konzipiert wurde, anstatt für das Kino.

Erschwerend kommt zusätzlich hinzu, dass das Erzähltempo des Films nicht gerade das höchste ist. Bei Filmen die einen voll in ganz durch ihre Geschichte in ihren Bann ziehen kann dies durchaus ein gelungenes Stilmittel sein, wenn es sich aber, wie bei „Cloaca“ um eine eher mittelmäßige Geschichte handelt, schadet dies dem Filmerlebnis deutlich.

Willem van de Sande Bajhuyzen hätte mit seinem Film ein wirklicher guter Vertreter des Genre Drama gelingen können, doch leider inszeniert er den Film alles andere als überzeugend, so dass „Cloaca“ ein kaum erwähnenswerter Film geworden ist.

[DVD]

~Bild~

Das Bild auf der DVD zu „Cloaca“ ist okay. Zwar kann man immer ein gewisses Grundrauschen erkennen, dieses ist aber nicht sehr störend und auch nicht sehr stark ausgeprägt. Es gibt mit Sicherheit DVDs mit besserer Qualität, allerdings auch eine Menge Scheiben mit schlechterer Qualität. „Cloaca“ positioniert sich im guten Mittelfeld.

~Ton~

Auf eine deutsche Tonspur muss man bei „Cloaca“ verzichten. Dafür befinden sich zwei niederländische Tonfassungen auf der DVD und zwar einmal in Stereo und einmal in Dolby Digital 5.1.

Damit man der Handlung des Films auch ohne Kenntnisse der niederländischen Sprache folgen kann, gibt es zusätzlich zwei Untertitelspuren. Hier kann man zwischen Deutsch und Englisch wählen.

~Extras~

Das Bonusmaterial auf der „Cloaca“-DVD ist akzeptabel. Neben dem Originaltrailer, gibt es eine Biografie der Autorin des Theaterstückes und des Regisseurs, sowie eine Artwork-Galerie. Abgerundet wird das ganze mit einer Epix-Trailershow.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Cloaca“ ist meiner Meinung nach nicht das perfekte Produkt, aber ein ordentliche verarbeitete DVD. Einzig die fehlende deutsche Tonspur fällt störend auf, da ich es immer etwas anstrengend finde über die Laufzeit eines gesamtes Film Untertitel lesen zu müssen.

[FAZIT]

Die Theaterstückverfilmung „Cloaca“ ist kein wirkliches Highlight in der Filmlandschaft. Die Charaktere bleiben recht blass und auch die gesamte Geschichte ist nur minder spannend. Erschwerend kommt die ruhige Inszenierung hinzu, die kaum Höhepunkte liefert. Wer auf extrem ruhige und etwas zähe Filme steht, kann einen Blick riskieren. Ansonsten sollte man lieber die Finger von „Cloaca“ lassen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Cloaca
Originaltitel: Cloaca
Jahr: 2003
Land: Niederlande
Länge: 108 Minuten
Regie: Willem van de Sande Bakhuyzen
Drehbuch: Maria Goos
Darsteller: Peter Blok – Tom
Pierre Bokma – Pieter
Gijs Scholten van Aschat – Joep
Jaap Spijkers – Maarten
Elsie de Brauw – Conny
Caro Lenssen – Laura
Marleen Stolz – Helena
Eric Schneider – Brest
Genio De Groot – Jacques Vermeulen
Marcel Hensema – Lighting designer
Jeroen Spitzenberger – Actor in play
Benjamin de Wit – Actor in play
Marnix Stassen – Percussionist
Dianne Krijnen – Colleague
Iwan Walhain – Drug courier on moped
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

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