Kriegsfilme sind ja eigentlich eine Spezialität Hollywoods. Mit „Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ inszeniert der deutsche Regisseur Rudolf Schweiger (Haltet sie auf, Snipers Alley) eine Kriegsfilm aus Deutschland. Im Mittelpunkt: der Kosovo-Krieg.

[FILM]

~Inhalt~

Die beiden Bundeswehrsoldaten Tom (Adrian Topol) und Charly (Max Riemelt) sind für die KFOR-Friedenstruppen im Kosovo stationiert. Zwar ist der brutale Krieg zwischen den Serben und Albanern offiziell vorbei, doch der Hass hat die Auseinandersetzungen mit Waffengewalt überlebt.

Als Tom und Charly bei einer Patrouille die Serbin Mirjana (Susanne Bormann) vor der Ermordung durch einen Heckenschützen bewahren, geraden die beiden zwischen die Fronten und verlieren durch ihre neu entstandene Nähe zu Mirjana die professionelle Distanz zum Geschehen. Bald schon finden sich die beiden in einem Konflikt um Schuld, Manipulation, Liebe und Rachsucht wieder.

~Meine Meinung~

„Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ ist der ambitionierte Versuch einen deutschen Kriegsfilm zu drehen. Leider schafft es Regisseur Rudolf Schweiger dabei kaum über das Niveau eines Fernsehfilms herauszukommen. Diese These spiegelt sich besonders auffällig in der Schlüsselszene des Films mit dem Heckenschützen wider. Wo man packende Kamerafahrten erwarten, zeigt Schweiger die Bilder eher nüchtern und mit einfachen Mitteln. Von Spannung kann hier nur bedingt die Rede sein.

Auch was die darstellerischen Darbietungen angeht, empfiehlt sich „Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ nicht unbedingt für Filmpreise. Adrian Topol (Novemberkind, Rabenbrüder) und Max Riemelt (Mädchen Mädchen, Napola) passen einerseits zwar in gut in die Rolle von Tom und Charly, auf der anderen Seite bleiben sie in ihren Rollen aber auch blass und geben den Soldaten nur wenig Raum sich zu entfalten.

Eine positive Überraschung in Sachen Besetzung hält der Film allerdings auch bereit und zwar in Form von Susanne Bormann (Gegenüber, Freunde). Sie spielt die Serbin Mirjana über weite Teile des Film sehr bewegend, wodurch man als Zuschauer ein echtes Interesse an dieser Filmfigur entwickelt.

[DVD]

~Bild~

Schaut man sich „Snipers Valley – Mörderischer Feind“ an, fällt sofort auf, dass die Bildqualität stimmt. Das Bild ist scharf, farbecht und ohne Störungen auf den Silberling gebracht worden, so dass es wirklich Spaß macht sich diese deutsche Produktion anzusehen.

~Ton~

Die Qualität der Sprache und der Musik, also das tonliche Gesamtbild, stimmt ebenfalls. Zwar gibt es nur eine Tonspur, in deutschem Dolby Digital 5.1, aber da es sich hierbei um die Originalfassung handelt, macht es bei einer für den deutschsprachigen Raum produzierten DVD wenig Sinn andere Sprachfassungen mit auf die DVD zu packen.

Auf Untertitel muss man bei „Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ ebenfalls verzichten. Hier wäre eine Untertitelspur für Hörgeschädigte eine tolle Option gewesen.

~Extras~

Das Bonusmaterial zu „Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ beschränkt sich auf ein Making Of und Interviews mit Max Riemelt, Susanne Bormann und Adrian Topol.

~Meine Meinung~

Das Bonusmaterial zu „Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ ist zwar interessant, aber für meine Empfindungen leider etwas zu wenig. Ein Film mit so einer unverbrauchten und brisanten Thematik hätte etwas mehr Hintergrundinformationen verdient gehabt.

Bei Bild und Ton konnte die DVD mich dagegen überzeugen. Hier wurde dafür gesorgt, dass dem Filmgenuss im Heimkino nichts im Wege steht.

[FAZIT]

„Snipers Valley – Mörderischer Frieden“ ist ein etwas durchwachsener Kriegsfilm aus Deutschland. Zwar sind die Kriegshandlungen nicht das Kernelement des Films, aber immer noch ein wichtiges Element. Insgesamt gesehen ist der Film ein Werk, dass man sich gerne im Sonntagsprogramm der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten ansieht, aber nicht ins DVD-Regal stellt.

[FILMFAKTEN]

Titel: Snipers Valley – Mörderischer Frieden
Originaltitel: Mörderischer Frieden
Jahr: 2007
Land: Deutschland
Länge: 89 Minuten
Regie: Rudolf Schweiger
Drehbuch: Jan Lüthje, Rudolf Schweiger
Darsteller: Adrian Topol – Tom
Max Riemelt – Charly
Susanne Bormann – Mirjana
Damir Dzumhur – Durcan
Anatole Taubman – Enver
Peter Bongartz – Dr. Goran Jovovic
Cornelia Köndgen – Olga Jovovic
Bo Hansen – Maik Teske
Maximilian von Pufendorf – Hauptmann Carsten Benedikt
Frank Kessler – Heinz Back
Daniel Zillmann – Whity
Konstantin Prochorowski – Hans Korte
Genre: Drama, Krieg
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Eurovideo

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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