Endzeitstimmung ist angesagt, alles scheint verloren, die menschliche Bevölkerung steht vor ihrem Untergang. Schuld ist aber nicht die Finanzkrise, nein auch kein Atomkrieg geschweige denn ein tödlicher Virus. Die Benzinvorräte sind verbraucht – so sieht’s aus. Und deshalb verfolgt der Zuschauer nun die Erlebnisse einer kleinen Gruppe Überlebender, die sich in einem Krankenhaus verschanzt haben und dort um ihre pure Existenz kämpfen.

(Inhalt)

Im Jahr 2012 scheint die Welt ihrem Untergang geweiht. Die Energie-Ressourcen sind aufgebraucht und der Großteil der Bevölkerung ist verhungert. In einem Krankenhaus in Philadelphia hat sich eine kleine Gruppe Überlebender verbarrikadiert, die jedoch bald einer großen Gefahr in Form von blutrünstigen Kannibalen, den Rovers, ausgesetzt sind und es stellt sich Frage, wer diesen ungleichen Kampf lebend überstehen wird…

(Kritik)

Ohne Frage, die Headliner Vinnie Jones und Michael Madsen werden wohl für einen Großteil der Zuschauer der hauptsächliche Grund sein, sich diesen postmodernen Mad Max Verschnitt zu Gemüte zu führen. Umso schlimmer also, dass sich beider Rollen als Mogelpackungen entpuppen, denn wo der Jones zumindest den ganzen Film über zu sehen ist, wenn auch meist nur um böse drein zu schauen und irgendwen durch die schlecht beleuchteten Krankenhausflure zu jagen, verschwindet Michael Madsen schon frühzeitig von der Bildfläche, in dem er den filmischen Bösewichtentod stirbt. In der Summe kommen beide viel zu kurz, werden gar zum Leidwesen der Unterhaltung in ihren Fähigkeiten restlos verschwendet.

Auch die restlichen Darsteller passen haargenau zu dieser Low Budget Produktion, uninspiriert und wenig überzeugend, ja gar unfreiwillig komisch, staksen sie durch den löchrigen Plot und geben dabei noch die lustigsten Sachen von sich, die sich selbst zwar enorm ernst nehmen, jedoch weitaus mehr zu nicht beabsichtigter Comedy taugen, denn als aussagekräftige Momente in der Geschichte. Der Drehbuchschreiber sollte sich seine Berufswahl noch einmal gründlich überdenken, es ist schon peinlich was er sich da bisweilen so für narrative Schnitzer geleistet hat. Überhaupt kann mich sich nicht dem Eindruck verwehren, dass nur wenig auf Mark Youngs eigenem Mist gewachsen zu sein scheint, vieles verdichtet die Vermutung, als wenn doch deutlich abgekupfert wurde von anderen, im Vergleich zweifelsohne deutlich höherwertigen Filmen, wie etwa „28 Days later“, „Max Max“ oder dem „Dawn of the Dead“ Remake.

Das verstörend, da menschenleer, gedachte Szenario mag gefallen, ist jedoch räumlich viel zu begrenzt in Szene gesetzt worden, auch wenn dies zugegebener Maßen in überaus stilsicherer Art und Weise passiert ist, da das Zusammenspiel bzw. der starke Kontrast zwischen dem nüchtern-farbleeren Gebäudekomplex und den urban anmutenden Fabrikgeländen gut gelungen ist und einen optischen Hingucker bereithalten. Zweifelsfrei kann zudem ein gewisses Engegefühl für jenes apokalyptische Thema auch überaus fördernd sein, doch von Klaustrophobie oder wahren Weltuntergangsfeeling fehlt trotz des reizvollen und viel versprechenden Szenarios jede Spur. Ein Krankenhaus bietet dabei mal einen etwas neuen, wenig verbrauchten Schauplatz, wenngleich sich von Beginn an die Frage stellt, wie man den einen solch riesigen Komplex überhaupt sichern könne. Diese Frage beantwortet sich aber bereits nach dem ersten Opfer, nämlich gar nicht.

Was von der kleinen Gruppe als so sicher angepriesen wurde ist im Grunde ein verfallender, nicht zu verteidigender riesiger Haufen Beton, in welchem die Überlebenden selbst unfähig sind, sich in den verwinkelten Räumlichkeiten passende Verstecke zu suchen Die ach so bösen Kannibalen entpuppen sich als wortkarge, dumpf dahinschlurfende Männer in albernen Mittelalterklamotten, die ein Tempo vorlegen, dass jeder vernünftige Protagonist im Film mit etwas Grips sofort entfliehen könnte. Die präsentierte Dummheit ist beinahe schon nicht mehr zu ertragen und dermaßen leicht zu durchschauen, nein, so etwas wie Spannung kann da schlicht und ergreifend nicht entstehen. Träge schleppt sich das Geschehen so dahin, der ach so überrasche Twist in Sachen Feind in den eigenen Reihen wahr von vornherein klar und selbst als man denken möchte, mit dem Erscheinen der Rover ginge es bergauf, der täuscht sich.

Kurioser Schlusspunkt des Trauerspiels ist dann der obgleich seiner Lächerlichkeit zugegebener Maßen coole Schlussakt, in Person der überschminkten Kampfamazone, welche im Alleingang sämtliche Menschenfresser platt macht. Amüsant auch, dass diese Muskelprotze es sich nicht nehmen lassen in den wenigen Textzeilen, die sie denn vereinzelt haben, bei jedem zweiten Satz ihre absonderlichen Ernährungsgewohnheiten von sich zu geben. Als haben ihre Opfer das nach der vierten Wiederholung denn immer noch nicht begriffen, was sie nach ihrem Ableben denn erwarten würde.

(Fazit)

Was als atmosphärisches Endzeit-Filmchen mit rockigem Soundtrack beginnt, endet dann doch als ermüdendes, nur leidlich unterhaltsames Vergnügen für den Zuschauer, dem B-Movie-Freunde sicherlich geringfügig etwas abgewinnen können, doch aber wohl ebenso schnell auch wieder vergessen haben werden, da das Genre dann doch weitaus bessere Vertreter bereithält, die bei ihrer Produktion ebenso nicht gerade mit exorbitanten Budgets gesegnet waren. Nachdenklich stimmt jedoch die Tatsache, dass sich Michael Madsen und Vinnie Jones für solch einen Film überhaupt erst verpflichtet haben. Aber wenn das Geld lockt, dann kommen sie eben doch alle hechelnd angelaufen, bedauernswerter Weise zum Leidwesen ihrer ansonsten so überzeugenden Filmographien und den gespannten Erwartungen seitens der Zuschauer.
[Wertung]

The-Duke: 1 out of 5 stars (1 / 5)

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