„Chaos“ stellt das Remake zum altehrwürdigen Horrorklassiker „The last House on the Left“ von Wes Craven dar und kopiert demzufolge schamlos dessen originale Geschichte. Ganz nach dem heutzutage gängigen Motto, viel Blut, viel Gewalt und wenig Sinn hinter dem ganzen Gemetzel stellt er vorerst nur einen weiteren Vertreter in der nicht abebben wollenden Welle der Neuverfilmungen dar. Doch eines unterscheidet ihn dann doch grundlegend von seinen Gefährten, nämlich seine abgrundtief miserable Qualität. Es ist blanker Hohn, den David DeFalco uns da vorzusetzen versucht, kein Vergleich zum großen Vorbild, ja selbst für sich als eigenständiges Werk genommen ein Exempel schlechter Filmkunst an sich.

Tiefschürfendes Begutachten bringt ja meist selbst bei den enttäuschendsten Produktionen noch irgendetwas Positives ans Licht und sei es auch nur ein noch so marginaler Stern am ansonsten so düsteren Firmament. Anders jedoch beim nihilistisch anmutenden „Chaos“, der seitenlange Kritiken durch seine negativen Aspekte zu füllen wüsste. Doch beschränken wir uns hier lieber auf das wesentliche, jede weitere Zeile wäre zuviel Aufmerksamkeit für dieses ach so beschämende Vehikel.

(Inhalt)

Emily und Angelica wollen zu einer Raver-Party mitten im Wald. Aber natürlich macht das alles viel mehr Spaß wenn man ein wenig Ecstasy zur Hand hat. Also folgen die beiden einem vertrauensvollen jungen Mann zu einer abgelegenen Hütte, wo seine Freunde angeblich das Dope für die beiden Mädchen bereithalten sollen. Aber anstatt eines gewaltigen Kicks haben die beiden anschließend mächtig Probleme am Hals, denn die Bewohner entpuppen sich als widerwärtige Sadisten, die nur eins wollen: Ihren makaberen Spaß mit den beiden…

(Kritik)

Freilich, wahrlich durchdachte Geschichten mitsamt komplexer Figurenkonstellationen und/oder überraschenden Twists und Turns sind im Horror-Genre schon lange kaum mehr vorzufinden, von daher belassen wir den einfallslosen Plot einmal als das was er ist: Nämlich kaum der Rede wert. Umso schwerer wiegt dabei die erschreckende Hirnlosigkeit seitens des Storyverlaufs, der sich einzig auf die Dummheiten und Ungeschicktheiten der Protagonisten stützt. Unsinnige Aktionen, nicht nachvollziehbare Geschehnisse innerhalb des Filmes und einmal mehr der Gedanke, was man da eigentlich für einen Murks vorgesetzt bekommen hat verderben dem Zuschauer so ziemlich alles.

Da wird gestolpert und in Ohnmacht gefallen oder in solchem Maße den Gegnern in den unmöglichsten Situationen die Karten zugespielt ,sodass es schon mehr als lächerliche Züge annimmt. Entscheidende Momente resultieren einzig aus diesen zugegeben definitiv ungenügenden „Einfällen“ des Drehbuches aus der Feder eines Dilettanten. Aber ein Funke Hoffnung besteht weiterhin, vielleicht kommen ja zumindest die Gore-Fanatiker, die Beglückwünscher von Gewalt und Schrecken auf ihre Kosten. Ja doch, das kommen sie sogar, aber in einer Art und Weise, dass es mit Sicherheit selbst die größten Feinde von Schnitten und Kürzungen infolge des Jugendschutzes auf die Seite des Gesetzes ziehen wird.

„Chaos“ gelingt das zweifelhafte Kunststück solch gar und gar grässliche hyper-brutale Machwerke wie etwa „Saw“ und „Hostel“ ins Kindergarten-Niveau abdriften zu lassen. Der Sadismus scheint in diesem Remake keine Grenzen zu kennen. Eine einzige Ansammlung von Vergewaltigungen, Misshandlungen, perversen Wortwitzeleien und kompromisslosen Mordsequenzen stellt sogleich auch den ganzen Inhalt des Filmes dar, lose zusammengehalten von der geistlosen Storyline, welche in einem der lächerlichsten Enden der Geschichte des Genres gipfelt. Man mag beinahe verzweifeln an diesem billig aussehenden Streifen, der mit derartig grottig agierenden Darstellern daherkommt, welche sich und ihren Geisteszustand absolut einmal hinterfragen sollten, warum in Gottes Namen sie sich denn für solch einen menschenverachtenden Schund haben überhaupt erst casten lassen.

In einer ganz und gar verstümmelten Cut-Version auf den deutschen Markt geworfen sind bei dieser zwar die heftigsten Szenen herausgeschnitten, lässt jedoch ungeachtet dessen einen wahren Kaufgrund stark vermissen. Für diejenigen, die sich an solcherlei Unmenschlichkeiten ergötzen, können sich mit der ungekürzten US-Fassung Genüge tun, an alle anderen aber wird eine Warnung ausgesprochen. Lasst ja die Finger von dieser Grütze, die wahrlich keinen müden Cent wert ist und mit der minutenlangen Vergewaltigungssequenz mitunter eine Perversität aufbietet, die weitaus mehr als nur über die Grenze zum guten Geschmack hinaus geht, ja gar den Ruf nach einem grundsätzlichem Verkaufs-Verbot verlauten lässt.

(Fazit)

Das ist der Zuschauer-Schrecken in seiner reinsten Form, ein Terror-Film, der ganz im negativen Sinne in allen nur denkbaren Einzelheiten seiner Bezeichnung gerecht wird und dabei das Publikum durch seine niederträchtige Inszenierung an den Rand des Erträglichen, respektive Erbrechens bringt.

[Wertung]

The-Duke: 0 out of 5 stars (0 / 5)

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