Er ist eine lebende Legende. Johann „Hans“ Hölzel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Falco war einer der ganz großen im Musikgeschäft der 80er und frühen 90er Jahre. Ein schwieriger Charakter, der sein Leben auf der Überholspur führte. Drogen- und Alkoholexzesse wechselten sich ab mit Ehekrisen mit seiner Frau Isabella Vitkovic, wie auch einer Vielzahl beruflicher Rückschläge. Doch der Exzentriker war ein regelrechtes Stehaufmännchen und feierte zudem eine Vielzahl internationaler Erfolge, dessen Spitzenplatzierung seines Liedes „Rock me Amadeus“ in den US-Billboard-Charts seinem wegweisenden Schaffenswerk die gerechte Krönung verlieh. Auch nach seinem tragischen Tod 1998 in der Dominikanischen Republik bleibt sein Name nicht vergessen. Nunmehr auch ein Verdienst von Thomas Roth, der mit seiner Arbeit „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ dem Österreicher auch filmisch ein kleines, aber feines Denkmal setzt und dabei den Menschen hinter Falco dem Zuschauer noch ein kleines Stückchen näher bringt.

Dabei legt Roth weniger sein Hauptaugenmerk auf den Musiker an sich, denn auf das um einiges komplexere und vielschichtigere Privatleben des Popstars, welches Zeit seines Daseins den Grund für vielerlei Probleme darstellte. Recht unterhaltsam werden einem die verschiedenen Abschnitte präsentiert, von der Jugend bis hin zum glorreichen Aufstieg in den europäischen Pophimmel, wie aber auch dessen tragischer Untergang bis hin zu seinem Tod. Die einzelnen Stationen werden jeweils von musikalischen Liveauftritten Falcos passend eingeleitet und bieten somit auch auf audiophiler Ebene einige Höhepunkte. Einer öde vor sich daherlaufenden Erzählweise beugt Roth trotz seines stets chronologischen Aufbaus mit vereinzelt eingestreuten Schnipseln der finalen letzte Minuten von Falco kurz vor seinem Ableben in der Dominikanischen Republik vor. Als wahrer Glücksfall entpuppt sich dabei die Verpflichtung von Manuel Rubey, der seinem filmischen Ego nicht äußerlich verdammt ähnlich sieht, sondern sich auch hervorragend darauf versteht seinen schwierigen Charakter glaubhaft zu verkörpern und mit der nötigen Prise geniehaften Wahnsinns zu füllen.

(Fazit)

„Falco – Verdammt, wir leben noch“ ist ein gelungener Spielfilm über Falco und für Falco-Fans und stellt somit definitiv ein absolutes Pflichtprogramm für diese dar, das neben seiner beispielhaften Musikeinlagen auch auf inszenatorischer Ebene zu überzeugen weiß und trotz mitunter fiktiven Einfällen ein beeindruckendes Soziogramm dieses Ausnahmekünstlers bereithält. Auch wenn bedauerlicherweise so einige inhaltliche Lücken vorzufinden sind, die gerne noch hätten ausgefüllt werden können, so ist dies anhand der begrenzten Spieldauer durchaus zu verschmerzen und den Anspruch einer ausführlichen und detailgetreuen Biografie galt es gewissermaßen ja eh nicht zu erfüllen.

[Wertung]

The-Duke: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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